Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.12

- S.9

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Auch bei Blumenaufzucht regiert der Rechenstift
Stadtgärtnerei arbeitet heute kostendeckend — Betrieb übersiedelte vor 10 Jahren in die Trientlgasse
(Th) Zehn Jahre sind vergangen, seit der Wirtschaftsbetrieb Stadtgärtnerei in der Reichenau vom Sillzwickel in die Trientlgasse übersiedelte. Die damals getroffenen einschneidenden Maßnahmen zur
räumlichen und personellen Verkleinerung und innerbetrieblichen
Umstrukturierung haben sich, wie Stadtgartendirektor Ing. Ernst
Falch betonte, voll bewährt, denn „heute arbeitet dieser nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen geführte Betrieb kostendeckend und
fällt der Stadtgemeinde finanziell nicht mehr zur Last."
Zu diesem Erfolg beigetragen haben neben der modernen Ausstattung der Glashäuser, der Rationalisierung im Arbeitsablauf
und der stärkeren Orientierung
am Bedarf auch die — einschließlich der Lehrlinge — 10 Mitarbeiter, die hinsichtlich ihres Engagements und Einsatzes (auch bei
anfallenden Überstunden in Spitzenzeiten) den Kollegen in der
Privatwirtschaft in nichts nachstehen.
Daß Innsbrucks vielfältiger und
artenreicher
Blumenschmuck
immer wieder bewundert und
von höchster Stelle anerkannt
wird, geht nicht zuletzt auf die
Arbeit in den städtischen Glashäusern zurück. Hier werden alljährlich rund 60.000 Pflanzen gezogen, mit denen das Gartenamt

gärtnerischer Arbeit ausgeführt gem" Zustand zugekauft. Ihrer
werden. Ing. Falch, der selbst in Idealgestalt wachsen sie dann in
seiner Freizeit an der Berufss- den städtischen Glashäusern entschule unterrichtet: „Die ange- gegen. Auch die zeitaufwendige
hende Fachkraft arbeitet sowohl Grabpflege liegt seit der Umim Innendienst im Glashaus als strukturierung in privatwirtauch in der Landschaft, in den schaftlichen Händen.
Grünanlagen."
Nicht verzichten könnten die Verin der Stadtgärtnerei Tradition. Wo es sinnvoll und der Kalkula- antwortlichen auf die EinnahVerstärkt wahrgenommen wird tion dienlich erscheint, beschrei- men aus dem Direktverkauf von
diese Aufgabe heute nicht nur tet die Stadtgärtnerei den Weg der Garten-; Balkon- und Topfpflandurch die räumliche Nähe der Be- Zusammenarbeit mit Privatbe- zen, die einen Beitrag zur finanrufsschule, sondern auch durch trieben. So werden z. B. Topf- ziellen Deckung darstellen. Diese
die Tatsache, daß in der Stadt- pflanzen wie Erikastöcke oder Pflanzen stammen aus der Übergärtnerei — im Gegensatz zu Pri- Weihnachtssterne nicht selbst ge- produktion und werden zu
vatbetrieben — alle Arten von zogen, sondern in „halbferti- Marktpreisen abgegeben.

20 Jahre Beratung
für Alkohol- und
Drogengefährdete
(Th) Die Sozialberatung für
Alkohol- und Drogengefährdete des Landes, Kaiser-JosefStraße 13, Telefon 576151, leistet seit nunmehr 20 Jahren kostenlos und unter Wahrung der
Anonymität wertvolle Hilfe.
Als Problem Nummer eins in
Tirol wird von den Fachleuten
der Alkohol und zwar der Bierkonsum bezeichnet. Auch das
Hopfen-Malz-Getränk stellt,
so wurde betont, eine Droge
dar. In Tirol leben 20.000 alkoholabhängige Menschen.
die öffentlichen Anlagen artenreich gestaltet. Weitere Arbeitsschwerpunkte der Stadtgärtnerei
liegen in der Bereitstellung des
Blumenschmuckes an städtischen Häusern und in Amtsgebäuden sowie in der Anfertigung
von Dekorationen für Veranstaltungen.
Aber auch die Ausbildung des
gärtnerischen Nachwuchses hat

Die große Menge von Grünabfall läßt schon jetzt den Platz auf der Kompostieranlage in der Roßau knapp
werden. Rechts im Bild der zukünftige Humus, der in den Mieten entsteht, links das noch nicht entsprechend
gemischte Material.
(Foto: Eliskases).

2000 m3 Humuserde konnten bisher aus Laub, Gras,
Stroh und Baumschnitthäcksel gewonnen werden
Kompostieranlage bewährt sich seit sechs Monaten — Mehr Anfall als erwartet
(Th) Die Kompostieranlage der
Stadtgemeinde in der Roßau, die
im vergangenen Juni in Betrieb genommen wurde, funktioniert nicht
nur gut, sondern leidet sogar schon
unter Platzmangel. Über Erwarten
groß ist das Aufkommen von Gras,
Laub und Baumschnitt sowohl
von den stadteigenen Anlagen als
auch von privater und gewerblicher
Seite Stadtgartendirektor Ing.
Ernst Falch: „Fallweise verzeichneten wir bis zu vierzig nichtstädtische Anlieferungen am Tag und
auch die einwöchige, im Herbst im
Stadtgebiet durchgeführte Sam-

melaktion für Gartenabfälle überstieg mit 500 Kubikmeter unsere
Erwartungen bei weitem."
Ursprünglich wurde 8000 m3 Materialanfall im Jahr angenommen;
wie die halbjährigen Erfahrung jedoch gezeigt hat, muß mit der doppelten Menge gerechnet werden.
Mit beigetragen zu dem räumlichen Engpaß auf der dafür vorgesehenen Fläche haben auch die
Grünabfälle des Vorjahres, die, im
Hinblick auf die neue Anlage,
nicht mehr der Deponie im Ahrntal zugeführt worden waren.
Am Ende des Verrottungsprozes-

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 12

ses, der bei rund 80 Grad in den
Mieten vor sich geht und ständige
Beobachtung und Bewässerung
(an heißen Tagen waren bis 100.000
Liter Wasser erforderlich!) notwendig macht, steht der für Grünanlagen wertvolle Humus. Bisher
wurden rund 2000 m3 dieser Gartenerde gewonnen.
Baulich ist die Kompostieranlage
noch nicht abgeschlossen: Auf der
Wunschliste der Verantwortlichen
stehen u.a. die Asphaltierung der
Flächen, ein kleiner Sozialtrakt für
die Arbeiter, ein Flugdach und ein
Erdsieb für die fertige Erde.
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