Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.12

- S.4

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Nach drei guten Finanz- und Budgetjahren steht
für 1992 eine Trendwende zum Schlechteren bevor
Sonderwünsche nicht finanzierbar — Sparsamkeit bleibt erstes Gebot der Innsbrucker Finanzpolitik
Das für 1991 vorausgesagte Einnahmenwachstum wurde um etwa 15 Prozent übertroffen: Eine
Folge der
Steigerung
der
Abgabenertragsanteile.
Ausschlagebend für diese Steigerung
ist die hohe Zuwachsrate bei der
Lohnsteuer, bei der Grunderwerbssteuer und der Kapitalertragssteuer II. Die Mehrreinnahmen werden etwa 145 Mio. Schilling betragen. Die Entwicklung
der Ausgaben ist weitgehend
konstant, eine Einsparung von 20
Mio. S ist zu erwarten. Nach Ausgleich des vorhergesehenen Abganges kann ein Überschuß von
90 Mio. S angenommen werden,
40 Mio. S davon werden dem

(bp) In der Sitzung vom 21. November 1991 brachte Bürgermeister
Romuald Niescher dem Gemeinderat in einem Mammutvortrag von
fast zwei Stunden schon zum 9. Mal den alljährlichen „Bericht zur finanziellen Lage der Stadtgemeinde Innsbruck" zur Kenntnis. Grundtenor des Berichts: Trotz verbesserter Einnahmen bleibt die Lage gespannt. Nach drei guten Finanz- und Budgetjahren muß für das nächste Jahr eine spürbare Verschlechterung befürchtet werden.

1992 droht Trendwende
Außerordentlichen (Investitions-)
Haushalt zur Verminderung der
Neuverschuldung zugeführt.
Der Außerordentliche Haushalt
1991 hatte ein Gesamtvolumen
von 581 Mio. S ausgewiesen.
Nach Abzug von Sonderfinanzierungen (Wohnbau, Wohnhauserhaltung, Abwasserbeseitigung)
verbleibt ein Ausgabenrahmen
von 376 Mio. S zur Finanzie-

Das Super Angebot: Die 10-Tages-Wahlschikarte
(We) Mit einem Super-Angebot
warten die Verkehrsbetriebe für
ihre Bergbahnen für die Saison
1991/92 auf:
Die 10-Tages-Wahlschikarte. Sie
ist an zehn beliebig gewählten Tagen während der Wintersaison
1991/92 gültig, übertragbar und
kostet 1980 S. Außerdem gilt für
alle Schifahrer, gegen Vorweis der
Tageskarte, Freifahrt auf allen
IVB-Linien. Die Jugendbergbahnkarte gibt es ab dieser Saison
nicht mehr. Dafür wurden die

Investition läßt freilich eine gute
Rendite erwarten.
In Summe kann für das Jahr 1991
ein weiterer Ausbau der freien Finanzspitze auf einen Betrag von
ca. 32 Mio. S erwartet werden.

Saisonkarten für Kinder und Jugendliche stark reduziert. Kinder
(bis 15) zahlen 1000 S, Jugendliche (bis 19) 1500 Schilling. Die
Saisonkarte für Erwachsene kostet 2980 S, für Senioren (ab 60)
2240 S.
Zusätzlich gibt es auch bahnspezifische Karten zum Preis von
2535 S sowie die Großraumkarte
(Erwachsene 4410 S; Kinder 2650
S), gültig auf den Innsbrucker
Bergbahnen, am Glungetzer und
in der Axamer Lizum.

rung mit Kommunaldarlehen.
Vom Gesamtvolumen sind bisher
Kreditfreigaben für Projekte in
der Höhe von 306 Mio. S erfolgt.
Das zu deckende Kreditvolumen
beträgt derzeit 215 Mio. S, davon
sind 25 Mio. S durch Leasingverpflichtungen (für die VS HöttingWest) und 109 Mio. S aus bereits
aufgenommenen Darlehen abgedeckt. Die Resterfordernis soll ein
Darlehen von 40 Mio. S und eine
gleich hohe Zuführung aus dem
Ordentlichen Haushalt abdecken.
Zur Verhinderung einer NettoNeuverschuldung werden noch
weitere Mittel aus dem Ordentlichen Hauhalt zuzuführen sein.
Eine zusätzliche Ausweitung des
AO-Planes folgt aus dem Nachtragskredit für den Baukostenbeitrag der Stadt zur Errichtung
eines Casinos in der Höhe von 55
Mio. Schilling. Dabei handelt es
sich allerdings um Fremdmittel,
die nur mit einer kurzen Laufzeit
(etwa fünf bis sechs Jahre) ausgestattet und daher im AO-Plan
nicht berücksichtigt sind. Diese

Im Jahr 1992 droht allerdings eine massive Trendumkehr. Der
entstandene Einnahmenpolster
ist besonders gefährdet durch die
explosionsartige Steigerung der
Klinikkosten. Weiters ist mit einer
Belastung von etwa 15 Mio. S
durch die den Gemeinden vom
Land aufgebürdeten Beitragsleistungen zur häuslichen Pflege zu
rechnen. Eine Sonderbelastung
von 10 Mio. S ist durch das Landestheater zu erwarten. Dazu
kommt der mehr als verdoppelte
Zuschuß zum Betriebsabgang
der IVB AG. Damit dürfte der gewonnene Finanzspielraum wieder verloren werden. Das entscheidende Zitat aus dem Finanzbericht von Bgm Romuald Niescher dürfte daher sein: „... Ich
bekenne mich als Bürgermeister
unverändert zu einer zukunftsgerechten, nach den Grundsätzen
der Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und
Wirtschaftlichkeit
orientierten Finanz- und Budgetpolitik unserer Stadt."

Finanzielle Unterstützung für
dauernde häusliche Pflege
(Th) Wie Untersuchungen gezeigt haben, werden von den
hilflos gewordenen alten Mitbürgern rund 40 Prozent in
kommunalen oder privaten
Einrichtungen betreut, 60 Prozent jedoch von Familienangehörigen.
Um die pflegenden Personen zu
unterstützen, die sich einer derartigen, überaus schweren ArAnläßlich der Ausstellung „Staatliche Hochschule der bildenden Künbeit an dauernd Pflegebedürftiste Breslau 1946—199V von 11. bis 15. November in den Innsbrucker gen widmen, vergibt die Tiroler
Ursulinensälen besuchte der Bürgermeister von Breslau, Präsident
Landesregierung seit kurzem
Bogdan Zdrojewski (links), seinen Amtskollegen Bgm. Romuald NieZuschüsse.
scher. Im Gespräch erklärte Bgm. Niescher, die größten Probleme Inns- Die Höhe des Betrages richtet
brucks seien der Verkehr und die Wohnungssituation — Präsident sich nach der von einem VerZdrojewski antwortete, das größte Problem Breslaus sei, „daß es so vie- tragsarzt festgestellten Pflegele Probleme hat".
(Foto: Murauer)
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bedürftigkeit des Patienten und
liegt zwischen 2.230,— und
15.000,— Schilling im Monat.
Anspruchsberechtigt sind alle
dauernd
pflegebedürftigen
Personen ab dem vollendeten 3.
Lebensjahr, die sich mindestens
ein Jahr in Tirol aufhalten. Antragsformulare und nähere
Auskünfte, auch z. B. über die
Einkommensfreigrenzen, sind
in der Sozialabteilung des
Stadtmagistrates, Haydnplatz
5, 2. Stock, erhältlich. Die vollständigen Unterlagen werden
dann von der städtischen Sozialabteilung an die Landesregierung weitergeleitet.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 12