Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.11

- S.5

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Forstwege unentbehrlich zur Schutzwaldsanierung
Lackenweg auf der Nordkette fertiggestellt — Neue Projekte werden den Höttinger Wald erschließen
(Th) Die Baufertigstellung des
Forstweges „Lackenweg", der
Verbindung zwischen HöttingerAlm-Weg und Herzwiesen-Weg
auf der Nordkette, nahmen
Stadtführung,
Forstfachleute
und Waldbesitzer am 3. Oktober
zum Anlaß einer Begehung. Der
1800 m lange und 3,5 m breite
Lackenweg, der eine Schutzwaldfläche von 65 Hektar erschließt,
ist nach Errichtung des Achselkopfweges und des Bärfallweges
der dritte, der in den vergangenen
Jahren im Rahmen des Schutzwaldsanierungsprojektes „Nordkette" gebaut wurde. Seit 1983 beliefen sich die Kosten für die Wege
auf sieben Millionen Schilling.
Der anders nicht erreichbare
Zweck dieser Baumaßnahmen
ist, wie Stadtrat Dipl.-Ing. Eugen
Sprenger erläuterte, die Gesunderhaltung des Schutzwaldes,
denn nur stabile, nicht überalterte
Bäume können ihre Schutzaufgabe erfüllen. Um die dafür erforderlichen Arbeiten, wie Aufforsten, Durchforsten, Verjüngen
usw. ausführen zu können, ist eine Groberschließung durch
Forstwege unerläßlich. Daß daneben auch die Arbeit mit dem
Seilkran notwendig ist, liegt bei
der Steilheit des Geländes auf der
Hand. Stadtrat Sprenger: „Zwei
Drittel des Einschlages werden
mit Hilfe des Seilkranes gemacht."
Wenngleich der Bau des Lackenweges, dem eine naturschutzrechtliche Verhandlung vorausging, nach den Plänen und unter
Aufsicht der Stadtgemeinde erfolgte, so waren es, wie der Leiter
des städtischen
Forstamtes,
Dipl.-Ing. Leonhard Steiger, betonte, die 14 Waldbesitzer, die auf
auf die Erschließung drängten
und die anläßlich der Begehung
ihren Dank, auch für die künftige
Instandhaltung, an die Stadtgemeinde ausdrückten. Die Gesamtkosten von 900.000 Schilling
tragen Stadt, Land, Bund und
Waldbesitzer.
Das steigende Verständnis für die
Natur und der sorgsamere Umgang mit ihr haben auch beim
Bau von Forststraßen zu einem
Umdenken geführt. War früher
der Einsatz einer Schubraupe, die
eine breite Schneise schlug,
selbstverständlich, so sind heute

Der Lackenweg auf der
Nordkette ist
ein gutes Beispielfür behutsamen
Forstwegebau: Bei einer
Begehung
überzeugten
sich Bürgermeister Niescher und
Stadtrat
DipL -Ing.
Sprenger (erste Reihe
Mitte) sowie Forstfachleute und Waldbesitzer von dem naturnahen Ausbau.
Fachleute am Werk, die mittels
Bagger sowie Fingerspitzengefühl und Können die erforderliche, immer dem Gelände angepaßte Trasse freilegen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die
Böschungen gelegt, die in der Folge rekultiviert werden, sowie auf
die Wasserableitungen.
Die Forstwege dienen zwar in erster Linie der Schutzwaldsanie(Eiz) MedienBerichte haben
in der Öffentlichkeit den falschen Eindruck
erweckt, beim Verkehrskonzept
gehe „nichts weiter". Für 1992
seien nur Maßnahmen geplant,
die den Bürger belasten (Erweiterung der Kurzparkzonen;
Einführung des Anwohnerparkens). Für anderes fehle das
Geld.
Dazu grundsätzlich: Das Verkehrskonzept (VKZ), seit Mai
1989 in Arbeit, wurde heuer fertig und der Stadt am 8. März
übergeben. Der Stadtsenat beschloß seine Grundsätze am 30.
April (bei seiner dritten Sondersitzung zu diesem Thema) als
„Leitlinie für die künftige Verkehrspolitik" und stellte die
Weichen in Richtung Verwirklichung: Den politischen Willen
dazu haben alle maßgebenden
Fraktionen des Gemeinderates
bekundet. Ziel des VKZ ist es,
die Lebens- und Umweltqualität in Innsbruck zu verbessern.
Seit damals läuft die Um-

(Foto: Eliskases).

rung und Waldbewirtschaftung, Bereich Hötting. Hier sind 7,5 km
sie sind aber auch, wie Bürger- neue Forstwege geplant. Kostenmeister Romuald Niescher be- punkt: 4,5 Millionen Schilling.
tonte, durch ihre mäßige Steigung Das Schutzwaldsanierungsprogerade an der Nordkette für ältere jekt „Nordkette", dessen Laufzeit
Menschen und junge Familien bis zum Jahre 2005 reicht und das
ideale Wanderwege.
23 Millionen Schilling erfordert,
Nach der nun zum Großteil abge- umfaßt zwischen Kranebitter
schlossenen Groberschließung in Klamm und Arzler Scharte 650
ArzI und Mühlau beginnen die Hektar Schutzwald, der im EigenArbeiten im kommenden Jahr im tum von 500 Personen steht.
Ohne finanzielle Hilfe von
Land und Bund
(darüber wird
derzeit verhandelt) ist die Stadt nicht in der
Lage, alle Maßnahmen in der
gewünschten Zeit durchzuführen. Die Finanzhilfe ist gerechtfertigt, geht es doch um Vorkehrungen überörtlicher Natur:
Die geplanten „äußeren Auffangparkplätze" etwa dienen
ausschließlich
Nicht-Innsbruckern. Auch eine Studie
über
den
Öffentlichen
Personen-Regionalverkehr
dient der Verkehrsverbesserung
für ganz Tirol.
Dies muß allen klar sein: Verkehrsberuhigung ist nicht ohne
Abstriche bei liebgewordenen
Bequemlichkeiten
möglich.
Verkehrsberuhigung
bedingt
Vorrang für den öffentlichen
Verkehr und damit weitgehenden Verzicht auf den privaten
Pkw für Fahrten in der Innenstadt. Ausnahmen davon kann
es nicht geben. Dies zu verschweigen wäre Demagogie.

Verkehrskonzept: Umsetzung
läuft bis jetzt im Zeitplan!
setzung. Am 14. November
hielt der Stadtsenat seine 5.
Sondersitzung dazu ab — diese
Zeitung war bereits im Druck;
über die Beschlüsse können wir
erst demnächst ausführlich berichten.
Nur so viel voraus: Das VKZ
beinhaltet natürlich auch einen
zeitlichen und inhaltlichen
Phasenplan über die Schritte
seiner Verwirklichung. Die ersten darin enthaltenen Maßnahmen betreffen nun einmal
die Erweiterung der Kurzparkzonen und das Anwohnerparken. Aber auch bezüglich der
weiteren Schritte sind alle damit
befaßten Ämter — deren Arbeit die „Projektleitung VKZ"
beim „Amt für generelle Verkehrsplanung" koordiniert —
durchaus im Zeitplan. Die Vorarbeiten für die Anwohnerbevorrechtigung in der Innenstadt
ab 1992 sind in vollem Gang.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 11

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