Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.10

- S.11

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1991_Innsbrucker_Stadtnachrichten_10
Ausgaben dieses Jahres – 1991
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Müllvermeidung ist ein Gebot der Stunde — Neue
Gebührenordnung soll dazu einen Beitrag leisten
Gebührenerhöhung wegen steigender Entsorgungskosten notwendig — Entscheidung im Budgetgemeinderat
Bund und Land haben neue Abfallwirtschaftsgesetze erlassen.
Die Stadt muß ihre Bestimmungen diesen Gesetzen anpassen:
Müllvermeidung hat nun Vorrang. Erst dann folgen Trennung
und Recycling, Entgiftung und
Abfallbehandlung. Nur was
dann noch an Müll übrig bleibt,
gehört ins Ahrntal.
Eine Gebührenerhöhung ab Jänner 1992 ist daher dringend notwendig. Das Ausmaß der Erhöhung wird im Budgetgemeinderat
im Dezember dieses Jahres festgelegt. Die Gebühren dürfen laut
Gesetz nur die Entsorgungskosten für den Müll decken — nicht
mehr: Die Stadt darf sich kein
„Körberlgeld" für Budgetlöcher
schaffen.

Ab 1992 gibt es eine
zweigeteilte Müllgebühr
Fest steht schon jetzt, daß es ab
Jänner 1992 eine zweigeteilte
Müllgebühr geben wird: Die
Grundgebühr wird, so wie bisher,
nach der Anzahl der bewohnbaren Räume bzw. der Anzahl der
Nutzflächeneinheiten (Eine Einheit = 16 Quadratmeter) festgelegt. Mit ihr wird die Infrastruktur der Abfallentsorgung finanziert.
Die Vorschreibung des weiteren
Gebührenteils erfolgt aufkommensgerecht. Sie wird große
Müllverursacher verstärkt zur
Kasse bitten. Ein gerechtes System also, denn alle umweltbewußten Innsbrucker, die weniger
Müll produzieren, können Gebühren sparen.

Schon beim Einkauf unnötigen Müll vermeiden!
Es macht sich somit bezahlt,
beim Einkaufen bereits an den
entstehenden Abfall zu denken.
Jedes Kilo Müll, das in Hinkunft
vermieden wird, entlastet die
Umwelt und als erfreulichen Nebeneffekt auch das Haushaltsbudget.
Wie schaut dies praktisch aus?
Zunächst das Müllvermeiden:
Zum Einkaufen nimmt man eine
Tasche oder ein Netz. Auf unnöti-

(We) Die Kosten für die Müllentsorgung steigen gewaltig. Kine Tonne
in das Ahrntal gelieferten Mülls kostet die Stadtgemeinde bereits 382
Schilling, zuzüglich 10 Prozent Mehrwertsteuer. Mit den Gebühren
bezahlt man aber nicht nur die Deponierung, sondern auch die Abfallverwertung, das Containersystem, die Sperrmüll- und Giftmüllsammlungen und natürlich auch das Personal, den Betrieb, den Fuhrpark mit den Werkstätten und den anderen notwendigen Einrichtungen. Ein weiterer Anstieg der Entsorgungskosten läßt sich nur verhindern, wenn die Abfallflut gebremst wird. Erfreulicher Nebeneffekt
des Müllvermeidens: Das Ahrntal wird uns einige Jahre länger als Deponieplatz dienen.

wird kostenlos beigestellt. Allerdings, mit der Zahl und Größe der
Müllgefäße steigen ab 1992 auch
die Gebühren.
Ein Trugschluß ist es, zu glauben,
das Zuviel an Müll in irgendwelchen Säcken neben die Müllkübel
stellen zu können. Dieser Müll
wird in Zukunft von der Müllabfuhr konsequent ignoriert werden.

ge Verpackungen verzichtet man.
Produkten
in
Mehrwegverpackungen, wie zum Beispiel
Pfandflaschen, sollte der Vorzug
gegeben werden. Langlebige Gebrauchsgüter benützen! Nichts
kaufen, was in kurzer Zeit bereits
unbrauchbar ist. Alles was sich
wiederverwerten läßt, sollte getrennt werden. Glas- und Papiercontainer, Sammelstellen für Altbatterien, für Joghurtbecher etc.
stehen zur Verfügung. In manchen Wohnanlagen wird bereits
erfolgreich kompostiert. Es sei
zur Nachahmung empfohlen!
Wenn diese und die vielen anderen Müllvermeidungsmöglichkeiten angenommen werden,
kann man sich ausrechnen, daß
man in Hinkunft die Zahl der verwendeten Müllgefäße senken
bzw. große Behälter durch kleine-

Übervolle Müllgefäße
werden verrechnet!

re ersetzen kann. Bewohner von
Einfamlienhäusern haben es sicher leichter. Aber auch für alle
Innsbrucker in Wohnanlagen
gibt es die Chance: Werden Sie
aktiv, regen Sie eine Hausversammlung an und motivieren Sie
Ihre Mitbewohner, sich an einer
Müllsparaktion zu beteiligen. Die
Hausverwaltung ist dann verpflichtet, alles weitere in die Hand
zu nehmen.

Achtung auch vor überfüllten
Müllgefäßen (dies ist dann der
Fall, wenn sich der Deckel nicht
mehr schließen läßt): Ein 30prozentiger Aufschlag pro Gefäß
und Entleerung ist die Folge.
Es gibt aber eine Möglichkeit,
fallweisen Übermüll zu entsorgen. Dafür bietet die StadtgeGrößeres Gefäßvolumen meinde spezielle Müllsäcke an,
die man am besten als Vorrat zu
nachträglich möglich!
Hause hält. Man bekommt sie ab
1. Jänner in der Stadtkasse im AlSollte man später daraufkom- ten Rathaus, Maria-Theresienmen, daß der Sparwille über- Straße, 1. Stock.
schätzt wurde, kann selbstver- Mit dem Kauf bezahlt man nicht
ständlich wieder ein zusätzliches den Sack, sondern in erster Linie
bzw. größeres Müllgefäß zur Ent- die Kosten des Abtransportes
leerung beantragt werden. Es durch die Müllabfuhr.

Kartonagen zerkleinert in die Altpapiercontainer!
In Hötting, Mariahilf und St. Nikolaus freitags zusätzlich ein Preßwagen
(We) 1990 wurden in Innsbruck
insgesamt 4066 Tonnen Altpapier eingesammelt. Das Sammelsystem, zu dem die Stadt
pro Tonne 260 S „zuschießt",
hat sich bewährt. Es ist erfreulich: Nur noch selten wird Papier oder Pappe in den Mülleimer geworfen. Die 3482 Papiersammelcontainer im Stadtgebiet werden somit gut bedient.
Allerdings sieht man auch immer wieder überquellende Papiercontainer. Der Grund für
diesen Mißstand ist meist darin
zu finden, daß oft ganze
Schachteln in den Container gequetscht werden, wodurch das
Platzangebot natürlich rasch
aufgebraucht ist. Eigentlich
müßte es einleuchten, daß Kartonagen nur im zerlegten b/.w.

zerkleinerten Zustand im Sammelcontainer Platz finden.
Besonders prekär ist dieses Problem in der Umgebung von Geschäftslokalen. Deshalb wurde
in der Innenstadt im Juli 1990
versuchsweise mit der sogenannten Geschäftsstraßenentsorgung begonnen, über die solche Kartonagen erfaßt werden.
In den Randbezirken der Stadt,
wo es dieses zusätzliche Service
noch nicht gibt, geben manche
Geschäftsleute die meist in großer Zahl anfallenden Kartonagen unzerkleinert in die Altpapiercontainer. Die Folge ist, daß
es gerade hier regelmäßig zu
Überfüllungen kommt. Dieser
Mißstand kann nur dann wirksam beseitigt werden, wenn von
der Bevölkerung auch von den

Geschäftsleuten darauf geachtet wird, Kartonagen nur zerkleinert in die Sammelbehälter
zu geben.
Darüberhinaus wird — wie das
städtische Amt für Umweltschutz miteilt — nunmehr in
den Stadtteilen Hötting, Mariahilf und St. Nikolaus künftig
ein Preßwagen der Entsorgungsfirma einmal wöchentlich, und zwar freitags, die besonders frequentierten Aufstellungsorte der Altpapiersammelbehälter anfahren und Kartonagen einsammeln.
Bei Mißständen in Zusammenhang mit der Altpapierentsorgung kann man sich des „grünen Telefons" 53 60/352 bedie-

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 10

Seite 11