Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.10

- S.7

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Das Höttinger Peterlspiel lebt
nun im Stadtarchiv wieder auf
Toni Höcks alte Puppen und moderne Reflexionen
(We) Das Höttinger Peterlspiel war
in Innsbruck um die Jahrhundertwende bis hinein in die 30er Jahre
mindestens so beliebt wie heutzutage ein Fernsehkrimi. Blutrünstig
waren die Geschichten ja auch, die
meist an den Winterabenden zwischen Dreikönig und Faschingdienstag vorwiegend beim „Mohren" in Mariahilf und im ehemaligen Gasthaus „Stamser" aufgeführt wurden.
Die 32 Original-Puppen halten
heute die Innsbruckerinnen Antonia Häninger und Maria Kuprian
in Ehren. Zehn besonders exemplarische Stücke sind derzeit ge-

meinsam mit von Toni Hock gestalteten Szenenbildern in einer
Austeilung im Stadtarchiv in der
Badgasse zu bewundern. Die
Tempera-Bilder sind im Besitz von
Albuin Kelderer, der den Maler Toni Hock beauftragt hatte, seine Zirbenstube in Hötting mit Szenen
aus dem Peterlspiel zu schmücken.
Die Austeilung „Toni Hock —
Das Höttinger Peterlspiel — Alte
Puppen — moderne Reflexionen" kann bis 30. Dezember in
den Foyers des Stadtarchivs in der
Badgasse, während der Amtszeiten bei freiem Eintritt besucht
werden.

Bei der Ausstellungseröffnung am 19. September: v. L Toni Hack, Kulturstadtrat Mag. Hermann Girstmair („...auch wenn das Peterlspiel weit in die
Geschichte zwückreicht, so mein ich doch, daß es aktuelle Bezüge hat"),
Archivdirektor Univ.-Doz. Dr. Franz-Heinz-Hye.
Foto: Eliskases

Innsbruck aus der Vogelperspektive betrachtet

Künstler in der
Fennerkaserne

Erstes Exemplar des großen Panorama-Stadtplanes dem Bürgermeister überreicht
(We) Das erste Exemplar des mit
500 Stück limitierten großen
Panormama-Stadtplanes
von
Innsbruck erhielt Bürgermeister
Romuald Niescher handsigniert
von Prof. Franz Stummvoll und
Otto Schuster vom Innsbrucker
Bildplanverlag am 6. September im
Altstadt-Rathaus übereicht.
Bürgermeister Romuald Nieschei
drückte seine Freude über dieses
faszinierende Werk aus, das erstmals naturgetreu bis in die kleinste
Einzelheit das gesamte Stadtgebiet
Innsbrucks in der Vogelperspektive
darstellt. Jedes noch so kleine städtebauliche und landschaftliche Detail ist auf der Karte zu erkennen.
So hatte der Bürgermeister natürlich gleich Erfolg, als er auf der
Karte sein Wohnhaus in der Reichenau oder zum Beispiel den Musikpavillon im Hofgarten und die
Andreas-Hoferstatue am Bergisel
suchte.
Prof. Stummvoll unterstrich, daß
die Karte selbstverständlich handgezeichnet ist; alle Aufnahmen,
auch die von der Luft, und die notwendigen Skizzen an Ort und Stelle
wurden von ihm selbst gemacht.
Insgesamt waren 11.500 Stunden
Arbeitszeit erforderlich.
Die Panoramakarte ist in drei verschiedenen Formaten im Buchund Zeitschriftenhandel sowie in
der Innsbruck-Information am
Burggraben erhältlich: Als Stadtplan, als Poster und als großer
Plan, dessen Auflage allerdings
mit 500 Stück begrenzt ist.

Jene Räume in der Fennerkaserne, in denen noch bis 18. Oktober die Modelle des IdeenWettbewerbes Bergisel-Arene
zu sehen sind, werden vom 15.
November bis 15. Dezember
von jungen Künstlern frei gestaltet: Der Stadtsenat beschloß
unter Vorsitz von Bürgermeister Romuald Niescher, sie dem
„Organisationskomitee Räume" kostenlos zur Verfügung
zu stellen. Dieses Organisationskomitee bilden Persönlichkeiten der Tiroler Künstlerschaft und der Kulturabteilung
des Landes. Anfallende Mietkosten trägt die Stadt. Eine Weiterverwendung nach dem 15.
Dezember ist (aufgrund der
Abmachung der Stadt mit dem
Bund) leider nicht möglich.

Der neue Panorama-Stadtplan von Innsbruck. Im Bild v.l. Bürgermeister Romuald Niescher, Professor Franz Stummvoll und Otto Schuster
von Bildplanverlag.
(Foto: Frischauf)
Nähere Auskünfte auch beim
Innsbrucker Bildplanverlag, Ab-

sam, Franz-Hairer-Straße 7, Telefon O 52 23/44 6 66.

Dr. Hans Moser neuer Rektor unserer Universität
Die deutsche Sprache und ihre Gefährdung war Thema der Antrittsrede
(bp) Am 12. Oktober fand in der
Aula der Leopold-FranzensUniversität Innsbruck die feierliche Inauguration des für die Studienjahre 1991/92 und 1992/93
zum Rektor gewählten Dr. phil.
Hans Moser statt.
„Verfällt unsere Sprache? Von
Sprachbräuchen und Sprachnormen" war das Thema der Antrittsrede des Universitätsprofessors für Deutsche Sprache und ältere deutsche Literatur.

Geboren 1939 in Thiersee, besuchte Dr. Moser das Gymnasium in Kufstein und studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Innsbruck.
1962 promovierte er mit einer dialektologischen Arbeit. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in
Straßburg, wo er an der Universität als Lektor arbeitete, kam er
1965 als Assistent nach Innsbruck. 1976 habilitierte Dr. Moser mit einer Arbeit über die

Sprache in der Kanzlei Maximilians I.
Zwei Jahre später folgte er einem
Ruf an die Universität in Augsburg.
Es folgten Gastprofessuren in
Passau und an der Freien Universität Berlin.
1981 kehrte er an die Universität
Innsbruck zurück. Von 1983 bis
1985 war Dr. Hans Moser Dekan
der
Geisteswissenschaftlichen
Fakultät.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 10

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