Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.9

- S.12

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Festwoche der alten Musik:
Glanzvoll und viel bejubelt
Regiedebut Menthas in Innsbruck mit „Serse"
(We) Absoluter Höhepunkt des
Innsbrucker Kultursommers
bleibt, trotz vieler neuer, erfreulicher Aktivitäten, die Festwoche der alten Musik. Das Werk,
das Prof. Otto Ulf 1977 geschaffen hatte, lebt.
Die Barockopern wie auch die
Konzerte im Rahmen der Innsbrucker Festwoche können
sich international sehen bzw.
hören lassen. Die heurigen
Opernaufführungen (erstmals
zwei neue Eigenproduktionen)
Mozarts "La finta semplice"
unter der musikalischen Leitung von Rene Jacobs und
„Serse" von Händel schlössen
nahtlos an die großen Erfolge
der Vorjahre wie z. B. „L"incoratione di Poppea", „Orontea",
„Flavio", "Giasone", „II Tito"
an. Mit „Serse" hatte der desig-

Julia Gooding als Atalanta in
^erse".

nierte Theaterintendant Dominque Mentha ein glanzvolles
Operndebut.
Erstmals stand heuer die Festwoche, die im Vorjahr auf zwei
Wochen ausgeweitet wurde, unter der künstlerischen Leitung
von Howard Arman.
Nach 12jähriger Pause kam
wieder die Dogana (aufgewertet durch ein neues, raumakustisches Konzept) als Aufführungsort der „Tragicomedia"
mit Tänzern und Commedia
delTarte Spielern zu Ehren. Mit
neuen Ideen für Bühne und Zuschauerraum war man den akustischen Mängeln zu Leibe gerückt.
Von intimer Kammermusik bis
zum großen Oratorium (Händeis „Theodora"), von Orgelmusik der Rennaissance bis zu Instrumentalwerken von Bach
und auf dem Gebiet der Oper erstmals bis zu Mozart und damit
in die Klassik reichte das vielfältige Repertoire der 15. Innsbrucker Festwochen. Internationale Solisten und Ensembles
konnten auch heuer wieder für
Innsbruck gewonnen werden.
Auch die Sommerakademie
vereinte wieder zahlreiche Größen der Alten Musik in Innsbruck. Für die Festwochen
1992, die vom 16. bis 29. August
stattfinden werden, sind als
Opernproduktionen
„Don
Quichotte" von Franzesco
Conti unter der Leitung von Rene Jakobs und „Salome" von
Alessandro Stradella unter
Alain Curtis vorgesehen.

Timothy WUson spielte den Serse in Händeis gleichnamiger Barockoper. Die musikalische Leitung hatte Howard Arman.

Das 100-Jahr-Jubiläum begründet sich in der Eröffnung der Haller Lokalbahn am 1. Juni 1891. Der Triebwagen 2 (im Bild) wurde 1905 für
den elektrischen Betrieb umgebaut, die Beiwagen stammen aus dem Jahr
1892.
(Fotos: EUskases)

Ein neuer ,,Frühling
(We) 100 Jahre Straßenbahn,
50 Jahre Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Im Bewußtsein,
daß große Aufgaben auf sie
warten, haben die Innsbrucker

Verkehrsbetriebe diese Jubiläen begangen. Denn nur die öffentlichen Verkehrsmittel
können eine lebenswerte Stadt
garantieren, womit ihnen auch
eine Schlüsselrolle im neuen
Innsbrucker Verkehrskonzept
zukommt.

Walter Kreutz übereicht dem
Bürgermeister die zweite, aktualisierte Auflage seines Buches „Straßenbahnen, Busse,
Seilbahnen. Pflichtlektüre für
jeden, der an der Geschichte
Innsbrucks interessiert ist.

Deshalb wünschte Bürgermeister Romuald Niescher in seiner
Ansprache im Rahmen des Festaktes im Stift Wüten den Verkehrsbetrieben auch viel
Selbstbewußtsein für die Zukunft und IVB-Direktor Dr.
Mazegger bestätigte, daß die
IVB bereit seien, die Herausforderung für die nächsten 100
Jahre anzunehmen.
800 Mio Fahrgäste, 116 Mio gefahrene Kilometer, Straßenbahnen, die in diesen 100 Jahren
nach ihrer Kilometerleistung ca.
3000 Mal die Erde umkreist haben: Imposante Zahlen zum Jubiläum, doch leider ist auch der
Schuldenstand mit 350 Mio S
imposant. Und so waren sich
die Festredner, IVB-Aufsichtsratsvorsitzender GR Dr. Hans
Rainer, der Verkehrsreferent

ganzen Samstag fuhren zum Gaudium der Straßenbahnfreunde
stalgiezüge durch Innsbruck. Unzählige Filme dürften „verschos" worden sein. Die Kinder freuten sich, wir Älteren konnten noIgische Gefühle nur schwer unterdrücken.
JAHRE STRASSENBAHNEN
IN INNSBRUCK

1891 -1991

Der Innsbmcker Maler Hans Ritzt schuf neben anderen reizjüen Bahn- und Busaquarellen das Titelposter für Vas 100-Jahr-Jubiläum.

Mitglieder des Vereines „Innsbrucker Museumsbahnen " in originabiachgeschneiderten, historischen Uniformen. In der ersten Reihe links Vereinsobmann Dipl.-Ing. Manfred Fleiß, dritter v. l. der technische Leiter
Ing. Erich Gruber.

beginnt für die Verkehrsbetriebe
des Landes, Lhstv. Hans Tanzer, Bürgermeister Romuald
Niescher und auch Dr. Kurt
Bauer, in Vertretung von Verkehrsminister Dr. Streicher, einig, daß die finanzielle Kraft einer Gemeinde allein nicht
ausreichen könne, um die öffentlichen Verkehrsmittel entsprechend auszubauen. Bund,
Land und Gemeinden zusammen müßten ihren Anteil daran
leisten. Die Innsbrucker jedenfalls haben durch ihre Teilnahme an den Jubiläumsfeierlichkeiten bewiesen, daß sie zu den
Innsbrucker Verkehrsbetrieben
stehen und daß ihr Herz an der
Straßenbahn hängt. Tausende
säumten die Straßen bei der Defilierung der Nostalgiefahrzeuge durch die Maria-TheresienStraße. 25.000 Personen sollen

Auch der berühmte „Mailänder" fehlte in der Parade der Straßenbahnen nicht.
ingesamt an den Jubiläumsfeierlichkeiten („Mit Musik ins
Wochende" aus einer Nostalgiebahn, dem großen Ball „Partner in Bus und Bahn", der
Liveübertragung „Autofahrer

unterwegs" mit dem anschließenden bunten Nachmittag und
der von Abt Stöger zelebrierten
Festmesse mit anschließendem
Festakt im Stift teilgenommen
haben.

Beim Festakt im Stift, in der ersten Reihe v.liVB-Direktor Dr. Bernhard Mazegger, Stadtrat Dr. Bruno WaUnöfer, Lhstv.
Hans Tanzer, Abt Prälat Alois Stöger, Bürgmeister Romuald Niescher, Vizebürgermeister Rudolf Krebs, Dr. Kurt Bauer in Vertretung des Verkehrsministers, IVtwirektor Ing. Eduard Ehringer, IVB-Marketing-Leiter Reinhard Troger, der Die vom Faschingsumzug bekannte Dampflokomotive zog schnaumit einer Fülle von Ideen und starkem per^nlichem Engagement die Jubiläumsfeierlichkeiten organisierte.
bend den historischen Beiwagen Nr. 143.