Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.7

- S.4

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Nach umfangreichen Vorarbeiten grünes Licht für Erdgas
1400 verschiedene Gerätetypen von 88 Herstellern wurden erfaßt — 4,2 km lange Erdgasstichleitung
(We) Der 18. Oktober 1990 war
ein markantes Datum für die
Energiepolitik in Innsbruck: Der
Erdgasvertrag wurde abgeschlossen. Praktisch seit diesem Tag
laufen die Vorbereitungsarbeiten
auf Hochtouren. Stichtag war der
15. Juli. Acht Monate waren nicht
gerade viel Zeit, trotzdem konnte
der Termin exakt eingehalten
werden.
Von der Erdgaskopfstation in
Ampaß bis zum Gaswerk am Sillzwickel mußte eine 4,2 km lange
Stichleitung gelegt werden. Im
Gaswerk selbst wurde eine Meß-

Utopia präsentiert
Kunst in der Stadt
(We) Der Innsbrucker Stadtsenat befaßte sich in seiner Sitzung vom 19. Juni unter Vorsitz von Bürgermeister Romuald Niescher mit einem Ansuchen des Innsbrucker Kulturzentrums „Utopia", im
Rahmen des „Innsbrucker
Sommers" an verschiedenen
Plätzen der Stadt mit verschiedenen Künstlern eine „Kunststraße" zu verwirklichen.
Der Stadtsenat stand diesem
Ansuchen positiv gegenüber
und genehmigte dem Utopia
in den Monaten Juli und August auf der Wiese vor dem
Stadtcafe, auf dem Platz vor
dem Landesmuseum, auf dem
Platz über der Markthallen-Tiefgarage und auf der
Verkehrsinsel vor der Annasäule diese Skulpturenausstellung durchzuführen.
Die 16 Künstler aus Österreich
und der Schweiz, die diese
„Kunststraße" gestalten, setzen sich in ihren Arbeiten mit
dem Thema „Heimat" auseinander. Am 10. Juli wurde die
„Kunststraße" in Form eines
Kunstspazierganges, ausgehend vom Innsbrucker Landhausplatz entlang der „Kunststraße" hin zum „Utopia" in
der Tschamlerstraße in Wüten
eröffnet. Als ergänzendes
Rahmenprogramm wird es im
Utopia bzw. im Musikpavillon
im Hofgarten eine Reihe von
Veranstaltungen wie Konzerte
und Tanzperformances geben.

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und Regelstation errichtet. Damit
die Gaskunden möglichst wenig
behindert werden und nur relativ
kurze Absperrzeiten in Kauf nehmen müssen, wurde das gesamte
Rohrnetz in Sektoren mit einer
bestimmten Anzahl von Gasgeräten eingeteilt. Dadurch kann die
Umstellzeit für jeden Sektor auf
wenige Tage beschränkt werden.
Für die Netzsektionierung war
der Einbau von insgeamt 44 Absperreinrichtungen notwendig.
Insgesamt 250 Fackeln mußten
bzw. müssen im gesamten Stadtgebiet installiert werden, um vor
der Erdgaseinleitung in möglichst kurzer Zeit das noch in den
Leitungen
vorhandene
Gas
schadlos verbrennen zu können.
Um sicher zu sein, welche Gasgeräte im Einsatz sind und welche
davon auf Erdgas umstellbar
sind, wurde schon vor Abschluß
des Erdgasliefervertrages mit der
Geräteerhebung begonnen.
Bereits im November 1989 wurden alle Gaskunden mittels persönlichem Schreiben ersucht, ihren aktuellen Gerätestand bekanntzugeben. Die Umstellung
der rund 6500 Geräte im Haushaltsbereich wird von den Stadtwerken veranlaßt und ist kostenlos. Für nicht mehr umstellbare
Geräte führten die Stadtwerke eine Erdgasgeräte-Aktion durch.
Alle Gewerbebetriebe wurden
rechtzeitig darauf aufmerksam
gemacht, daß sie für die pünktliche und fachgerechte Adaptierung ihrer Geräte selbst verantwortlich sind.

Die Stadtwerke sind nunmehr zuversichtlich, die Umstellung auf
Erdgas ebenso problemlos bewerkstelligen zu können, wie vor
20 Jahren die Umstellung von
Benzinspaltgas auf das bis heute
verwendete Flüsiggasluftgemisch
(Stadtgas).
Am 23. August wird ganz Innsbruck auf Erdgas umgestellt sein.
Komfort, Wirtschaftlichkeit und
Umweltfreundlichkeit sprechen
für Erdgas als Energiequelle der
Gegenwart und Zukunft. Der
neue Gastarif, der um ca. 5 Prozent billiger ist, zeichnet sich u. a.
durch Konkurrenzfähigkeit zu Öl

und Kohle und vor allem auch
durch die Möglichkeit aus, durch
den Einsatz richtig dimensionierter und energiesparender Geräte
eine zusätzliche Reduzierung der
Kosten bis zu 20 Prozent zu erreichen.
Jede überflüssig verbrauchte
Energiemenge belastet unnötig
unsere Umwelt. Umweltbewußt
handelt auch, wer mit dem
Brennstoff seiner Wahl sinnvoll,
d. h. wirtschaftlich, umgeht.
Nützen Sie die kostenlose Energieberatung der Stadtwerke Innsbruck: Tel 59 07-285 DW.

Elektro-Auto des Umweltamtes
mit Sonnenenergie „auftanken"
Solaranlage wird am Dach des Rathauses errichtet
(We) Das Amt für Umweltschutz
hat nun seit ca. einem Jahr ein
Elektroauto in seinen „Diensten" . Der kleine umweltfreundliche Wagen hat sich inzwischen
sehr bewährt. Gerade für Fahrten
im Stadtbereich bietet sich der
„Microcar" als Alternative zum
normalen Auto an, die zwar nicht
so schnell und komfartabel, jedoch in Hinblick auf Lärm (extrem leise), Sauberkeit (keine Abgase) und Verbrauch überlegenswerte Pluspunkte aufweist.
Das städtische Umweltamt und
die Stadtwerke (die Initiative
kommt von Stadtrat Dr. Josef
Rettenmoser und Generaldirektor Dkfm. Heinrich Lackner)
wollen nun gemeinsam einen wei-

teren Umweltakzent mit Signalwirkung setzen: Damit die
Dienstfahrten mit diesem Auto
ohne jede Umweltbelastung
durchgeführt werden können,
soll der Strom, den dieses Fahrzeug benötigt, von einer Solaranlage am Dach des Innsbrucker
Rathauses kommen.
Die Errichtung dieser ca. 18 Quadratmeter großen Solaranlage
soll durch die Stadtwerke erfolgen und weitestgehend durch eine
Förderung aus dem Forschungsfonds des zuständigen Ministeriums finanziert werden. Die Anlage hat eine Leistung von 1500
Watt pro Stunde, was für die
Dienstfahrten zweier Elektroautos ausreichend ist. Der Strom,
der untertags von der Sonne bezogen und in das Netz eingespeist
wird, kann in der Nacht (die Ladezeit beträgt ca. sechs bis zehn
Stunden) für das Auto wieder
entnommen werden. Der Engergieverbrauch des Elektroautos
beträgt 10 kWh/100 km, die
Reichweite ca. 75 km pro Ladung.
Mit dem Einsatz von ElektroAutos und der Errichtung dieser
Solaranlage beabsichtigt die
Stadt Innsbruck in erster Linie eine Signalwirkung für eine Forcierung des Umweltgedankens im
Verkehrsbereich zu setzen. In diesem Sinne wollen auch die StadtDer kleine „Elektroflitzer" des Umweltamtes wird in Hinkunft seine werke bereits im kommenden
Energie von einer Solaranlage am Dach des Rathauses beziehen. Unter Jahr zwei Elektroautos in Betrieb
der Kühlerhaube „sitzt" die Batterie mit 7,2 kW.
(Foto: Murauer) nehmen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 7