Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.6

- S.14

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Die Kostbarkeiten der Natur erhalten und bewahren
Institut für Botanik durchforschte Innsbruck im Auftrag der Stadtgemeinde nach wertvollen Biotopen
Entstanden ist ein umfangreiches
Werk von 450 Seiten, das kürzlich
bei einer Pressekonferenz der
Stadt von Univ.-Prof. Dr. Sigmar
Bortenschlager und Grünstadtrat
Dipl.-Ing. Eugen Sprenger der
Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
„Besonders für Ballungsräume ist
dieses Biotopinventar von Bedeutung. Die Gründe sind knapp und
so besteht die Gefahr, daß wertvolle Naturgebiete verbaut werden" unterstrich Dipl. Ing. Sprenger und legte das Buch besonders
den Stadtplanern ans Herz.
In zweijähriger Arbeit haben die
Botanikerinnen Mag. Silvia
Prock und Mag. Elisabeth HuberSannwald das über 100 Quadratkilometer große Gemeindegebiet

(We) Ein Biotop ist jeder Lebensraum, der sich durch Natürlichkeit,
Ursprünglichkeit, Reichhaltigkeit der Ausstattung, Artenvielfalt, Seltenheit u.a.m. auszeichnet. Die Stadt Innsbruck wollte Klarheit darüber, wo und wieviele es derartige schützenswerte Lebensräume innerhalb der Stadtgrenzen gibt und hat daher im Jahr 1989 an das Institut
für Botanik der Universität Innsbruck den Auftrag gegeben, ein Biotopinventar für die Landeshauptstadt zu erstellen.

Ich wähle für Fahrten in der
Stadt das Fahrrad oder ein öffentliches Verkehrsmittel, weil es billiger, vernünftiger und umweltfreundlicher ist. Und Sie ? Helfen
Sie mit, es kommt auf jeden ein- Univ.-Prof. Dr. Sigmar Bortenschlager vom Institut für Botanik (links)
und der für das Grün in Innsbruck zuständige Ressort-Stadtrat Dipl zelnen an.
Ing. Eugen Sprenger bei der Präsentation des Innsbrucker Biotopvon Innsbruck nach wertvollen inventars.
(Foto: Eliskases)
Biotopen durchforscht. Im Zuge
dieser „Entdeckungsreise" wur- sichtskarte sieht, daß in dieser nahme enstanden, sondern es
den 35 Biotope festgestellt und in Zahl auch Großraumbiotope, wie wurde auch eine Bewertung der
der Folge wissenschaftlich doku- zum Beispiel das gesamte Kar- Vegetation nach ihrer Schutzwürmentiert. Die Zahl 35 mag auf wendelgebiet enthalten sind.
digkeit und Zielsetzung formudem ersten Bück gering erschei- Die Verfasser des Werkes haben liert. Ein wichtiges Kapitel ist danen, gewinnt aber andere Bedeu- es sich nicht leicht gemacht: Es ist bei die tolerierbare Nutzung der
tung, wenn man auf der Über- nicht nur eine reine Bestandsauf- Biotope. Bei manchen ist jeg-

liehe Nutzung ausgeschlossen,
andere hingegen erforderen direkt, daß man sich um sie annimmt, um den Zustand und teils
auch den Artenreichtum zu erhalten. (Beispiel Mühlauer Fuchsloch).
Das Biotopinventar soll eine Hilfe sein, die letzten Reste der
Naturlandschaft im Gemeindegebiet von Innsbruck zu erhalten.
Nun ist die Behörde am Zug, die
entsprechenden Schritte für den
Schutz dieser Biotope zu unternehmen. Es muß auch — so Dr.
Bortenschlager — im Naturschutz das Bewußsein Paltz greifen, das für Baudenkmäler oder
urgeschichtliche Denkmäler bereits fest verankert ist. „Der Naturschutz muß den Stellenwert
des Denkmalschutzes erreichen.
Unsere Kinder haben ein Recht
darauf, daß die Kostbarkeiten der
Natur erhalten bleiben und bewahrt werden." Innsbruck hat
vor Jahren schon entsprechend
reagiert und zum Beispiel große
Teile des Karwendeis unter
Schutz gestellt.
Die Kosten für das Biotopinventar wurden mit 250.000 S beziffert. Dr. Bortenschlager hat für
seine Mitarbeit nichts in Rechnung gestellt.

Musikhauptschule
O-Dorf sehr aktiv

(bp) Im Schuljahr 1990/91 musizierten die Schüler und Schülerinnen der Musikhauptschule O-Dorf
in der Fernsehsendung „Licht ins
Dunkel", nahmen an Schallplattenaufnahmen für die Krebshilfe
teil und veranstalteten eine ganze
Reihe von anspruchsvollen Musikabenden. Wer glaubt, daß damit
das Schuljahr für sie gelaufen
wäre, irrt. Am 27. Juni führen die
ersten Klassen vor ihren Eltern
die Kantate „Max und Moritz"
von Günther Kretschmar auf.
Das Stück wurde im Rahmen einer
„Musikwoche" in Osttirol einstudiert. Eine weitere Aufführung
der Kantate nach Willhelm Busch
gibt es am 28. Juni für die Volksschüler von Innsbruck. Der Musikhauptschule gelingt es auf anschauliche Art und Weise, Freude
Das Feuchtbiotop Mühlauer Fuchsloch wird von einer äußerst interessanten Sumpf vegetation bestanden, an der Musik weiterzuvermitteln,
die vor allem hier in Stadtnähe höchsten Seltenheitswert hat. Durch die „Gestaltung" dieses Biotopes und und die musische Begabung ihrer
Schüler besonders zu fördern.
die Anlegung von Wegen ist auch eine Besichtigung möglich.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 6

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