Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.6

- S.13

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Innsbruck dankte wieder seinen älteren Bürgern
Die Stadt will soziale Einrichtungen zur Erleichterung des Lebensabends sichern und weiter ausbauen
Die Dogana war dicht besetzt,
und als die Frauen und Männer
des Gemeinderates den Saal
betraten, spendeten ihnen die
fröhlich gestimmten Gäste stürmischen Applaus. Als dann der
„Astronautenmarsch" erklang,
gespielt von der Militärmusik
Tirol unter der Leitung von Mag.
Hans Eibl, wußten die Besucher,
daß sie sich auf einen feierlichen
Nachmittag freuen durften. Die
Schüler der Musikhauptschule
Olympisches Dorf unter der Leitung von Direktor Siegfried
Schmid gaben der Feier mit ihren
musikalischen Darbietungen jugendliche Frische.
Diese Generation erlebte
zwei schreckliche Kriege
Wie Bürgermeister Romuald
Niescher in seiner Ansprache
unterstrich, sei es Tradition in den
meisten Gemeinden, den Burschen und Mädchen anläßlich
ihrer Volljährigkeit eine Jungbürgerfeier zu veranstalten. Innsbruck aber ist die erste Großstadt
im Bundesgebiet, die auch ihre äl-

(bp) Zur achten Altbürgerfeier am 27. Mai waren jene Innsbruckerinnen und Innsbrucker ins Kongreßhaus geladen, deren Geburtsstunde
im Jahre 1915 bzw. 1916 schlug: Mehr als 800 Senioren hatten sich im
geschichtsträchtigen Rahmen der Dogana zu dieser Feier eingefunden. Die Stadtführung mit Bürgermeister Romuald Niescher und
mehreren Stadträten war mit zahlreichen Mitgliedern des Gemeinderates gekommen. Nach dem offiziellen Teil wurden bei Speis" und
Trank gut gelaunt Erinnerungen ausgetauscht.

Altenstuben oder die ambulante
Altenhilfe, will die Stadt beibehalten und noch weiter ausbauen.
Eine in ihrer Art neue Einrichtung ist im Rohbau fertig: An der
Ecke Sebastian-Scheel-Straße/
Bienerstraße entsteht ein Wohnblock, in den das erste Seniorenwohnheim Innsbrucks integriert
teren Bürger einlädt, um ihnen nen Schrecken. Zwei Kriege mit- wird. Jung und Alt werden dort
ein „Dankeschön" zu sagen für erleben zu müssen, war das harte Tür an Tür wohnen und können
voneinander profitieren.
ihre Arbeit, auf der unser heuti- Los dieser Generation.
ger Wohlstand beruht.
In den Jahren 1915 bzw. 1916
wütete der erste Weltkrieg. In
Innsbruck waren Lebensmittel
wie Milch, Fleisch oder Mehl eine
Mangelware, man entdeckte den
Wiesenklee als schmackhaftes
„Gemüse", hob der Bürgermeister hervor. Die Wohnungsnot,
auch durch die vielen Südtirolflüchtlinge verursacht, bedeutete
ein fast unlösbares Problem. Viele Männer fielen in der Schlacht,
sie ließen Frauen und Kinder
zurück. In dieser Zeit also wuchsen die heutigen Altbürger heran,
und als sie gerade in der Blüte
ihrer Jugend standen, brach der
Viele Altbürger folgten der Einladung der Stadt zur achten Altbürgerzweite Weltkrieg aus mit all seifeier in der Dogana des Kongreßhauses.
(Fotos: Murauer)
Umso mehr will nun der Innsbrucker Gemeinderat, so Bürgermeister Niescher weiter, den betagten Menschen ihren Lebensabend so angenehm wie möglich
machen. Soziale Einrichtungen,
wie das „Essen auf Rädern", die
Haushaltskrankenpflege,
die

Beim anschließenden „gemütlichen Teil" mischten sich die
Damen und Herren des Gemeinderates plaudernd unter die betagten Gäste. Als Erinnerung an
die achte Altbürgerfeier, erhielten die Senioren ein beschauliches Büchlein.

Bürgermeister Niescher im Gespräch mit älteren Mitbürgern, die auch
mit einer Jause gelabt wurden. Ganz links GR. Evelyne Braito.

Ein Paradies für Schmetterlinge
Exotische Falter im Palmenhaus hautnah erleben
Das Schmetterlingshaus im Hofgarten erfreut sich bereits großer
Beliebtheit. Nach der langen
Winterpause wurde es am 28. Mai
in Anwesenheit von Altbürgermeister DDr. Lugger, Landesrat
Ferdinand Eberle, dem Leiter der
städtischen Kulturabteilung Dr.
Otto Reisinger und Mitarbeitern
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des Schmetterlingshauses wiedereröffnet. Regierungsrat Ing. Otto
Koppensteiner, Chef der Bundesgärten in Innsbruck, dankte dem
Leiter des städtischen Gartenamtes, Ing. Reinhard Falch, für das
von der Stadt zur Verfügung gestellte Hexelgut. Ein Besuch zahlt
sich in jedem Falle aus.

Der Verein der Freunde des Alpenzoos spendierte den Murmeltieren ein
neues Gehege, das am 16. Mai seiner Bestimmung übergeben wurde.
Zur „Einstandsparty"" kamen Bgm.-Stv. DpL-Vw. Michael Passer,
Bgm.-Stv. Rudolf Krebs, Alt-Bgm. DDr. Alois Lugger, LR Ferdinand
Eberle, Alpenzoodirektor Dr. Helmut Pechlaner und der Obmann des
spendablen Vereines, Dr. Reinhard Neumayr.
(Foto: Alpenzoo)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 6