Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.4

- S.13

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Seit fünf Jahren leistet Notarztwagen Erste Hilfe
Bisher über 8000 Einsätze — Herzprobleme im Vordergrund — Geschulte Laien als Ersthelfer erforderlich
(Th) Wer jemals auf ihre Hilfe angewiesen war, weiß diese Einrichtung
ganz besonders zu schätzen: Der rund um die Uhr bereitstehende Notarztwagen kann heuer auf die ersten fünf Jahre seines Einsatzes zurückblicken. Zwei Stellen sorgen dafür, daß in Notfällen schnellstens
Hilfe geleistet wird. Zum einen die Freiwillige Rettung Innsbruck, die
das Fahrzeug betreut und die Rettungssanitäter stellt, zum anderen
die Klinik für Anästhesiologie und allgemeine Intensivmedizin mit
der Abteilung für Notfallmedizin, die die Ärzte — 40 Anästhesisten
mit Notarztdiplom — bereithält. Die jährlich anfallenden Kosten des
Spezialwagens in der Höhe von zwei Millionen Schilling tragen Stadt
und Land gemeinsam.
Seit Beginn der mobilen notärztlichen Versorgung im Oktober
1985 wurden 8.187 Einsätze registriert, pro Jahr wird der Wagen
rund 1500 mal angefordert, im
Durchschnitt sind dies fünf Ausfahrten am Tag. Die meisten Gesundheitsprobleme treten zwischen 10 und 12 am Vormittag
und zwischen 20 und 23 Uhr am
Abend auf. Über sechzig Prozent
sind internistische und ein Großteil davon das Herz betreffende
Fälle, wobei, wie Prof. Gunnar
Kroesen, der Leiter der Abteilung
Notfallmedizin, erklärt, Atem-,
Herz- und Kreislaufstillstand,
Anfälle von Angina pectoris, Ver-

Auch in Innsbruck
gibt es künftig zwei
„Sporthauptschulen"

dacht auf Herzinfarkt oder Bewußtlosigkeit im Vordergrund
stehen. Mit 23 Prozent an die
zweite Stelle reihen sich die Notfälle im Zusammenhang mit Unfällen. Immer wieder gerufen
wird der Notarztwagen auch,

Beste technische Ausstattung
wenn Krampfzustände, Atembeschwerden, allergische Schockzustände etwa nach Insektenstichen
oder plötzliche Blutungen auftreten.
Der große Vorteil des Spezialwagens liegt in seiner umfangreichen Ausstattung mit medizinischen Geräten, die es im Bedarfsfalle, z. B. bei größeren Verkehrsunfällen, erlaubt, als medizinische Station zu fungieren, wo die
Verletzten vor dem Transport ins
Krankenhaus erstversorgt werden. Ganz besondes bewährt sich
die Ausrüstung bei Atem-, Herzund Kreislaufstillstand, allein in
den ersten drei Betriebs jähren des
Wagens konnten 89 Menschen
primär gerettet werden.
Wird der Notarztwaeen angefor-

dert, so dauert es im Durchschnitt
sieben Minuten, bis er zur Stelle
ist. Befindet sich der Patient in
Kliniknähe, verkürzt sich die
Zeit; wohnt er auf der Hungerburg, dauert es etwas länger. Immer sind es aber gerade diese
„kostbaren" ersten Minuten, insbesonders bei Notfällen mit Lebensbedrohung, die es, so Prof.
Kroesen, in Zukunft unbedingt
zu nützten gilt. Ausgebildete Helfer müßten bei Herz- und Kreislaufstillstand den Patienten in
den ersten drei Minuten beatmen
und eine Herz-Druck-Massage
ausführen, um eine Gehirnschädigung durch Sauerstoffmangel
zu vermeiden. Statistische Untersuchungen in mehreren europäischen Großstädten und in den
USA haben ergeben, daß die Ef-

fizienz von Notarztwagen und
-hubschraubern gering bleibt, solange nicht der Laie als Ersthelfer
wirkt. Prof. Kroesen: „Der Patient stirbt den Hirntod, obwohl
das Herz gerettet werden kann."
Ersthelfer sind unverzichtbar
Das Institut für Notfallmedizin
plant deshalb, die entsprechenden
Kenntnisse für eine Erstversorgung ab April in ErsthelferKursen zu vermitteln. Wünschenswert wäre, so Prof. Kroesen, daß sich 10 Prozent der Bevölkerung, das sind rund 13.000 Mitbürger, dieser Ausbildung unterziehen. So mancher Mitmensch,
vielleicht auch aus der eigenen Familie, hätte dann im Notfalle eine
größere Chance zu überleben.

Hauptschüler präsentierten
ihre ersten Computerarbeiten
Interessante Ergebnisse der Hauptschule Reichenau
(Th) Seit dem laufenden Schuljahr arbeiten — die „Innsbrucker
Stadtnachrichten" wiesen bereits
darauf hin — alle Schülerinnen
und Schüler der dritten und vierten Hauptschulklassen auch mit
dem Computer. Dabei gelangt
das Gerät in allen Unterrichtsfächern zum Einsatz. Die Ergebnisse der „Einstiegsphase" der Klassen 3a und 3b präsentierte die
Hauptschule Reichenau in der
Hegnerstraße am 21. und 22.
März im Rahmen einer eelunse-

nen Ausstellung. Auf zahlreichen
Schautafeln wurden die in einer
intensiven Woche erarbeiteten
Unterlagen vorgestellt, wobei z.
B. in Deutsch ein handschriftlicher Aufsatz einem Computerschriftsatz gegenüberstand, in
Biologie die Vor- und Nachteile
der Computerarbeit aufgezeigt
wurden und in Mathematik die
exakten Kreisgraphiken die Betrachter beeindruckten.
Sowohl bei den Aufgaben in Geometrisch Zeichnen als auch bei
den im Fach Bildnerische Erziehung angefertigten Einladungs-

(Eiz) Die unlängst durchgeführte
Schülereinschreibung hat ergeben, daß Schwerpunkthauptschulen bei der Bevölkerung sehr „gefragt" sind und positiv angenommen werden. Derzeit gibt es bereits:
• Die Musikhauptschule an der
Hauptschule Olympisches Dorf I;
• Die Technische Hauptschule
an der HS Pembaurstraße;
• Die Sprachlich-Berufsorientierte Hauptschule an der HS Wüten;
• Tagesheimschulen an den HS
Olympisches Dorf I und II sowie
an der Hauptschule HöttingWest.
Nun sollen zwei weitere Schwerpunkthauptschulen
geschaffen
werden: Der Stadtsenat stimmte
zu, daß an der Hauptschule
Hötting-West und an der HS Reichenau jeweils eine Sporthauptschule geführt wird. Die Landesregierung wird die notwendige Bewilligung erteilen; zuvor war die Die Einstiegsphase in die Arbeil mit dem Computer liegt hinter ihnen,
Stadt Innsbruck als Schulerhalter die Schülerinnen und Schüler stellten die in einer Woche erarbeiteten
zu befragen.
Ergebnisse vor.
(Foto: Frischauf)

karten gaben die Schülerinnen
und Schüler der „Handarbeit"
gegenüber dem Computerausdruck den Vorzug. Im Fach Physik wurde ein Computer zerlegt
und sein Inneres vor Augen geführt und auf der Geschichtstafel
konnte man die Entwicklung des
Computers zurück bis zur Rechenmaschine mit den Holzkugeln verfolgen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 4

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vermeiden. Und Sie ?
Es kommt auf jeden einzelnen an.