Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.4

- S.3

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Gesamter Text dieser Seite:
Stadt organisiert den Abtransport von
Baum- und Strauchschnittabfällen
Erste Baum- und Strauchschnitt-Sammelaktion vom 22. bis 25. April 1991

Liebe Mitbürger!
Bei der Eröffnung der Innsbrucker Frühjahrsmesse verwies der Präsident der Tiroler
Handelskammer mit Stolz auf
die guten Daten unserer Wirtschaft, gehört doch Österreich
sowohl beim Export wie auch
beim Import zu den 20 führenden Ländern unserer Erde.
Auch in Innsbruck spürt man
Dynamik und Investitionswillen unserer Betriebe wie auch
der öffentlichen Hand.
Die Baustellen an der Ecke Museumstraße/Burggraben und
beim ehemaligen Hotel „Wilder
Mann" gehören bald der Vergangenheit an, das gilt auch für
das seit Jahren leerstehende
^Alt-Innsprugg" neben dem
Rathaus in der Maria-Theresien-Straße. An der Ecke Museumstraße/"BruneckerStraße
entsteht ein großer Komplex mit
Büros, Wohnungen und einem
100-Betten-Hotel, beim Hotel
Scandic Crown wird das Casino
errichtet, in der Roßau mit dem
neuen Klärwerk (Kosten ca. 580
Mio. S) das teuerste städtische
Projekt der Nachkriegszeit, aus
dem alten Kolpinghaus in Dreiheiligen wird ein modernes
Heim für Krankenschwestern
und Pflegepersonal. Dazu
kommen zahlreiche Tiefbauten
im Zusammenhang mit der
Umstellung auf Erdgas und der
Verkehrsberuhigung. Viele
Innsbrucker werden sich über
die zahlreichen Baustellen ärgern, ich bitte jedoch um Verständnis, dienen sie doch der
Erfüllung wichtiger Bedürfnisse, der Umwelt und dem Stadtbild und sind eben Zeugnis einer
blühenden Wirtschaft!

(We) Ab sofort veranstaltet die
Stadt Innsbruck zweimal jährlich
eine Baum- und StrauchschnittSammelaktion; die erste vom 22.
bis 25. April 1991. Was ist zu tun?
Man vereinbart mit dem städtischen Zentralhof unter der Telefonnummer 45 5 75-32 oder -34
einen Abholtermin. Das Schnittgut (kleinere Abfälle zusammengebunden, große Äste lose) muß
dann zur vereinbarten Zeit am
Straßenrand bereitgelegt werden.
Die Abholung erfolgt vorerst kostenlos. Das Schnittgut muß frei
von Verunreinigungen sein.
Alljährlich im Frühling stellt sich
für Gartenbesitzer die selbe Frage: Wohin mit dem Schnittgut
von Bäumen, Hecken und Sträuchern? Ideal wäre natürlich,
wenn eine Möglichkeit zur Aufbereitung und Kompostierung
des Baum- und Strauchschnittes
auf dem eigenen Grundstück
Ich meine, die ersten Frühlingsboten gehören nicht in eine Vase,
sondern in diefreie Natur, wo sie
einen wichtigen Zweck erfüllen.
Was meinen Sie ? Helfen Sie mit,
die Natur vielfältig zu erhalten.
Es kommt auf jeden einzelnen an.
möglich wäre. Doch dazu haben
nur wenige die Möglichkeit. Oft
fehlt es auch am notwendigen
Know-How; viele scheuen auch
den Arbeitsaufwand. Doch irgendwohin müssen die Abfälle.
Also wird das Schnittgut verbrannt oder zum Hausmüll gegeben. Das erste ist, weil es zu Anrainerbelästigungen führt, polizeilich verboten; zum Hausmüll
gegeben, führt es zu technischen
Problemen bei den Müllfahrzeugen, zu unnötigen Kosten bei der
Übergabe an den Deponiebetreiber (derzeit 382 S pro Tonne) und
zu einer Verschwendung des wertvollen Deponieraumes im Ahrntal.
Daher bietet die Stadtgemeinde
nun Hilfe an. Voraussetzung dafür war, daß die Kompostieranlage des Gartenamtes, in der die
Grünabfälle aus den städtischen
Anlagen verarbeitet werden sollen, voll eingesetzt werden kann.
Dies ist nun nach einer Erweiterung des Geräteparks der Fall.

Die Verarbeitung des Schnittgutes in der städtischen Kompostieranlage kostet natürlich auch
Geld, jedoch wird hier hochwertiger Kompost gewonnen, der in
den Grünanlagen als Bodenverbesserer eingesetzt werden kann.
Wichig ist jedenfalls, daß nun
auch Baum- und Strauchschnitt
aus privaten Grundstücken, sofern dies nicht durch den Eigentümer selbst geschieht, einer sinnvollen Verwendung zugeführt
werden kann.
Achtung! Die Sammelaktion der
Stadtgemeinde ist nur als spezieller Service für jene Gartenbesitzer zu sehen, die selbst keine
Möglichkeit haben, die Grünab-

fälle abzutransportieren. Selbstverständlich besteht weiterhin die
Möglichkeit, Grünabfälle jeden
Freitag von 15 bis 18 Uhr im städtischen Zentralhof, Rossaugasse
4, und im Straßenbauhof West,
Bachlechnerstraße 27, abzugeben.
Darüberhinaus ist auch ganzjährig eine Selbstanlieferung direkt
zur Kompostieranlage auf der
ehemaligen Mülldeponie in der
Rossau (Zufahrtstraße nördlich
des Baggersees) möglich. Betriebszeiten sind Montag bis
Donnerstag von 7.30 bis 11.30
Uhr und freitags von 7.30 bis
11.30 Uhr. Nähere Auskünfte unter der Telefon-Nr. 45 5 75-66.

Meßdaten signalisieren: Die Stadt
hat 1990 sehr gut gewirtschaftet
Mehr Schulden zurückgezahlt — Freie Finanzspitze
(Eiz) Überaus erfolgreich schloß die Stadt Innsbruck im März das
Haushaltsjahr 1990 ab: Alle für die Jahresrechnung maßgebenden
Meßgrößen bestätigen, daß die Stadt gut gewirtschaftet hat. Dies hat
auch deshalb besondere Signalwirkung, weil 1990 das erste Budgetjahr
der neuen Funktionsperiode des Gemeinderates war. Finanz-Stadtrat
Dr. Bruno Wallnöfer: „Eine Trendwende ist erfolgreich eingeleitet."
Für die Beurteilung des „Gesundheitszustandes" der Finanzen einer
Gebietskörperschaft gibt es mehrere Meßgrößen („Indikatoren"). Etwa die Antwort auf die Frage, ob
der ordentliche Haushalt einen
Überschuß oder Abgang aufweist.
In Innsbruck konnte der im Budget für 1990 präliminierte Abgang
von 59 Mio. S in einen Überschuß
von 29 Mio. S verwandelt werden,
was eine Verbesserung gegenüber
dem Voranschlag von exakt 88,9
Mio. S bedeutet.
Die Stadtführung hatte sich für
1990 ein hohes Ziel gesetzt: Nur so
viele neue Schulden sollten aufgenommen werden, wie alte Kredite
zurückgezahlt werden konnten
(„Netto-Neuverschuldung Null").
StR. Dr. Wallnöfer: „Dieses Ziel
haben wir nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen!" Neu aufgenommen wurden (für Investitionen) 122 Mio. S, zurückgezahlt
wurden 134 Mio. S. Die Schuldensenkung um gut elf Millionen ist
zwar nicht überwältigend, wichtig
ist jedoch die Tendenz: „Seit Jahrzehnten sind in Innsbruck die

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 4

Schulden immer nur gestiegen."
Noch aussagekräftiger ist die „freie
Finanzspitze". Das ist der Überschuß der laufenden Einnahmen
über die laufenden Ausgaben —
oder, einfacher, die Frage, ob die
laufenden Verpflichtungen der
Stadt mit den laufenden Einnahmen abgedeckt werden können.
Liegen die laufenden Einnahmen
über den regelmäßigen Ausgaben,
spricht man von einer „freien Finanzspitze" . Sie erst ermöglicht finanziellen Handlungsspielraum.
Bei diesem Indikator konnte Innsbruck im abgelaufenen Jahr erstmals seit 1986 wieder „schwarze
Zahlen" schreiben: 1990 wurden
7,1 Mio. S an „freier Finanzspitze"
erwirtschaftet (1986 war es eine
Million gewesen). Sen.-Rat Dr. Elmar Schmid, Leiter der Finanzabteilung: „Das bedeutet, daß sich
die Struktur der Gemeindefinanzen seit dem Einbruch im Jahre
1987 doch bedeutend verbessert
hat."
„Obwohl die Stadt alle notwendigen Leistungen erbracht hat, wurde gut gewirtschaftet" (Wallnöfer).
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