Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.1

- S.7

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Gesamter Text dieser Seite:
Begegnung zweier historischer Städte durch die Kunst
Innsbruck und Toledo — Doppelausstellung dokumentiert die historische Verbindung Spaniens und Österreichs
(We) Im Sommer 1992 wird im
Schloß Ambras die größte kulturhistorische Ausstellung eröffnet,
die je in unserem Land stattgefunden hat: „Die Katholischen
Könige — Maximilian I. und die
Anfänge der Casa de Austria in
Spanien". Dieses kulturelle
Großereignis wirft bereits jetzt
seine Schatten voraus: Bei einer
Pressekonferenz am 10. Jänner
im Barocksaal des Hotels Europa
wurde ein kleiner Vorgeschmack
darüber gegeben, was die Städte
Innsbruck und Toledo und alle
Kunstfreunde 1992 erwartet.
Die Ausstellung wird bereits von
Ende März bis Anfang Juni 1992
im Museo de Santa Cruz in Toledo/Spanien gezeigt und kommt
Ende Juni 1992 nach Innsbruck.
Hier wird sie bis Anfang September im Hochschloß von Ambras
zu sehen sein.
Diese großartige Ausstellung
wird nicht nur ein Zeugnis der
Kultur der Menschen in beiden
Lebensräumen geben, sondern
bedeutet gleichzeitig die Begegnung zweier historischer Städte:
Innsbruck und Toledo.
Anhand von 250 in der Zeit von
1480 bis 1520 entstandenen Exponaten wird die Vielfältigkeit des
Mäzenatentums der katholischen
Könige in Spanien beleuchtet und

Pressekonferenz
im Hotel Europa
(v. L): Kulturstadtrat Mag.
Hermann Girstmcdr, LH Dr.
Alois Porti, Wissenschaftsminister
Dr. Erhard Busek
und Angles Gutierrez von der
Abteilung für internationale Kooperation im spanischen Kulturministerium (SNSPressebild)
diese der Kunstförderung durch
Maximilian I. gegenübergestellt.
Gleichzeitig wird versucht, die
Voraussetzungen für das Kunstverständnis der Epoche Karls V.
historiographisch aktuell darzustellen. Als Einleitung in die Innsbrucker Ausstellung wird die Vorgeschichte und das Zustandekommen der spanisch-österreichischen Doppelhochzeit, die zur
Herrschaft der Habsburger in
Spanien führte, medial veranschaulicht werden.
Die Ausstellungen in Innsbruck
und Toledo werden nur zu ca. 80
Prozent gleich sein. Sowohl bei
uns wie auch in Toledo werden

Stadt und Universität gemeinsam:
„In honorem Franz Grillparzer"
Grillparzer war auch Ehrendoktor der Universität
(We) Im Jänner jährt sich zum
zweihundertsten Mal der Geburtstag des unvergessenen österreichischen Dichters, Franz Grillparzer. Die Universität und die
Stadt Innsbruck veranstalteten
aus diesem Anlaß am 15. Jänner
im Bürgersaal des AltstadtRathauses einen Festakt „In honorem Franz Grillparzer" sowie
vom 7. bis 18. Jänner eine Dokumentation über Grillparzer im
Innsbrucker Stadtarchiv. Anhand
einer Reihe von Porträtblättern
und Theaterzetteln („Die Ahnfrau" , erstmals 1827 in Innsbruck,
wird auch heuer im Jubiläumsjahr aufgeführt) wurde versucht,
die Beziehung des Dichters zu
Innsbruck herzustellen. Glanzstück der Ausstellung war das OriSeite 8

ginal-Ehrendoktordiplom, das die
philosophische Fakultät der Universität Innsbruck Franz Grillparzer anläßlich seines 80. Geburtstages am 12. Jänner 1871 verliehen
hatte. Lustiges Detail am Rande:
Da Grillparzer damals als 80Jähriger nicht in der Lage war, die
Auszeichnung persönlich entgegenzunehmen, wurde ihm das Diplom einfach per Post zugesandt.
Heute ist dieses Diplom so wertvoll
geworden, daß das Historische
Museum in Wien dieses Dokument nicht per Post, sondern durch
einen Kustos persönlich nach Innsbruck zur Ausstellung bringen ließ.
Übrigens schon im November des
Jahres 1900 hat der Gemeinderat
eine Straße in Dreiheiligen nach
Franz Grillparzer benannt.

zum jeweils besseren Kunstverständnis auch spezielle Akzente
gesetzt werden.
Die österreichischen Leihgeber
sind in erster Linie das Kunsthistorische Museum in Wien, die
Albertina und die Nationalbibliothek. Die spanischen Exponate stammen aus
den Sammlungen in
Madrid und Barcelona sowie aus Museen, Kirchen und
Klöstern im ganzen
Land.

Die Kosten für die Innsbrucker
Ausstellung (15 Mio S) werden
sich der Bund (7 Mio S) sowie das
Land Tirol und die Stadt Innsbruck (je 4 Mio S) teilen. Für
Innsbruck ist diese Ausstellung
vom kulturellen wie auch touristischen Standpunkt interessant.

Die historischen
Ausstellungsorte:
Das „Museo de
Santa Cruz" in Toledo und das Innsbrucker Schloß
Ambras (Bild unten). Fotos aus dem
Bildarchiv der
österreichischen
Nationalbibliothek.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 1