Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1991

/ Nr.1

- S.6

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anz neue Töne drangen
am 17. Dezember aus dem
Bürgersaal des Innsbrukker Altstadtrathauses: Florian
Bramböck, Stephan Costa und
Gösta Möller umrahmten mit
jazzigen Rhythmen die Vergabe
des diesjährigen Kunstförderungspreises der Stadt Innsbruck. Sechs Preisträger (zwei

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Bürgermeister Romuald Niescher überreichte persönlich die Preise. Er unterstrich in
seiner Ansprache das Bemühen der Stadt,
möglichst optimale Rahmenbedingungen für
die Künstler und deren Wirken in Innsbruck zu
schaffen. Rechts im Bild Sepp Mall.

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waren verhindert) waren persönlich anwesend und gaben auch
Leseproben ihrer Werke.
Mit den Preisträgern und deren
zum Kunstförderungspreis eingesandten Werken machte Ingeborg Teuffenbach bekannt:
Norbert Gstrein (geboren 1961 in
Mils) erhielt den ersten Preis für
seine beiden Bücher „Einer" und
„Andertags" sowie für ein neues
Manuskript mit dem Titel „Dingle". Zitat der Jury: „Der Autor
verfügt über Gestaltungsvermögen und Originalität."
Sepp Mall (als Sohn einer Bauernfamilie im Vinschgau aufgewachsen, in Innsbruck Erziehungswissenschaften
studiert)
reichte seine Serie „Die polnischen Dörfer" ein, die berührende und stimmungsvolle Gedichte
enthält, in denen ohne Sentimentalität Vergangenheit aufgearbeitet und Schuld bloßgelegt wird.
„Die Gedichte bestechen durch
Sachlichkeit und bildhafte Wendungen, sie verraten hohe Sensibilität und kreative Feinnervigkeit des Autors."
Irmgard Hierdeis (1939 in böhmisch Kamnitz geboren, studierte Philosophie und Germanistik)
erhielt den Preis für ihren Roman
„Columbus". Für das Urteil der
Jury war u. a. die Eindringlichkeit der Sprache maßgebend und
wie in diesem Roman Gedanken
als Aktionen behandelt werden.
„Columbus" ist eine menschliche
Entdeckungsreise ins Halbbewußte.

Wettbewerbsthema
war 1991 die Dichtung

Im Bild v. L Stadtrat Dr. Harald Hummel, Obmann des gemeinderätlichen Kulturausschusses, Oswald
Klotz, Hans Augustin, Sepp Mall, Helmut Schinagl, Irmgard Hierdeis, Helene Flöss, Kulturstadtrat Mag.
Hermann Girstmair. Der Feierstunde wohnten u. a. auch die Vizebürgermeister DipL-Vw. Helmut Passer
und Rudolf Krebs, sowie weitere Stadt- und Gemeinderäte bei.

Psalmen. Schinagl versucht in Innsbruck geboren) wurde ausgeseinem Werk einen neuen Blick- zeichnet für eine Serie von Gepunkt auf jene Dichtung zu len- dichten, deren frischer und satyken, die seit altersher Ausdruck rischer Ton Beifall fand.
sittlich-religiöser Weltanschau- Hans Augustin (geboren 1949 in
ung ist. Gewürdigt wurde von der Salzburg, Mitherausgeber der LiJury auch die Initiative, sich mit teraturzeitschrift „Inn") bekam
heutigen Sprachmitteln dem religiösen Stoff zu widmen.
Helene Flöss (1954 in Brixen geboren, derzeit Lehrerin) hat die
Jury mit ihrem Hörspiel „Lange
Wege" überzeugt. „Lange Wege"
ist eine Auseinandersetzung mit
dem Tod. Die Jury fand den Einfall wie auch dessen künstlerische
Verarbeitung bestens gelungen.
Oswald Klotz (1943 in Innsbruck
geboren, derzeit in Wien) erhielt
Helmut Schinagl (Gymnasial- den Preis für sein Romanfragprofessor, geboren 1931) erhielt ment „Weiße Pyramiden". Seine
den Preis für den Versuch einer li- Prosa fand die Jury bemerkensterarischen Neugestaltung der wert durch ihr Raumgefühl und
durch ihre Genauigkeit, mit der
• Heuer, im Laufe des Jahres, wird Zeichen und Wiederholungen gefür 1992 der Kunstförderungspreis setzt sind.
Stephan Costa, Gösta Möller und
Helmuth Schönauer (1953 in musikalische Untermalung.
„Musik" ausgeschrieben.

den Preis für sein Stück „Ein Engel für eine seltsame Zeit". Das
Stück beeindruck laut Jury durch
gut geformte Dialoge und durch
die ungewöhnliche Thematik:
Ein unsichtbarer Engel wandelt
unter den Menschen.
(We)

Florian Bramböck sorgten für die
(Alle Fotos: Eliskases)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1991, Nr. 1

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