Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.12

- S.12

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Der „Große Gott" von Hötting mißt 2,51 Meter!
Stadtgemeinde ließ nach der Sanierung der Kapelle die prächtige, geschnitzte Erlöserfigur restaurieren
(Th) Der an baukünstlerischen Kostbarkeiten nicht eben arme Stadtteil Hötting erhält in diesen Dezembertagen ein Kleinod zurück, das
eng mit der Geschichte des alten Siedlungsgebietes verbunden ist: Die
spätbarocke Christusfigur aus der Kapelle „Zum Großen Gott". Sie
wurde in den vergangenen vier Monaten im Auftrag der Stadtgemeinde von der akademischen Restauratorin Ulla Zupevec restauriert und
bietet sich nun dem Betrachter in großer Schönheit dar.
Entstanden ist die Zirbenholzfigur, die mit 2,51 m eine erstaunliche Größe aufweist, um 1740. Der
Bildhauer muß ein Meister seines
Faches gewesen sein, so die Restauratorin, nachdem sie den Corpus aus einer ein Zentimeter starken Schichte Ölfarbe (drei Anstriche!) „geschält" hatte. Erst dann
kam die hervorragende bildhauerische Arbeit, die bis in die realistische Ausbildung von Muskeln
und Adern reicht, voll zur Geltung. Von besonderer künstlerischer Schönheit ist auch der Kopf
des Erlösers mit der aus Seilen gewundenen und mit Holzdornen
geschmückten Krone.
Da im Zuge der Sanierung Farbspuren gefunden wurden, entspricht die neue Farbgebung der
aus einem (!) Zirbenholzstamm
gefertigten Skulptur (nur die Arme sind angedübelt) nun der ursprünglichen Bemalung. Positiv
auf den allgemeinen Zustand des
Kunstwerkes wirkte sich aus, daß,
so die Restauratorin, das Kruzifix,
immer unter Dach aufgestellt ge-

Speisenverteilung:
Essen bleibt warm
(Th) Damit die Mahlzeiten im
Wohnheim PradI rascher und
somit wärmer zu den Heimbewohnern gelangen, beschloß
der Stadtsenat kürzlich ein
modernes Speisenverteilungssystem anzukaufen. Die Kosten dafür betragen 1,473.000
Schilling. Im Gegensatz zur
bisherigen Handhabung, die
nach der Anlieferung aus der
Großküche ein Verteilen der
Speisen in den einzelnen Teeküchen vorsah, werden nun
sämtliche Mahlzeiten bereits
in der Küche für jeden Heimbewohner in ein gesondertes
Warmhalte-Spezialgeschirr
abgefüllt. Zudem können nun
Menü- und Diätwünsche noch
genauer berücksichtigt werden.

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gewesen sein muß.
Zwar ist der erste Standort nicht
überliefert, Unterlagen im Stadtarchiv halten jedoch fest, daß bereits in den Jahren 1734 bis 1746
Bittprozessionen zur Kapelle
„Großer Gott" abgehalten wurden. Diese Andachtsstätte, die
nach dem Krieg vom akademischen Maler Prof. Max Spielmann mit keramischem Schmuck
ausgestattet und im vergangenen
Jahr von der Stadtgemeinde saniert wurde, mußte im Zuge von
Straßenbauarbeiten in den Sechzigerjahren um einige Meter verlegt
werden, wobei jedoch ursprüngliche Bauteile, wie die Säulen oder
das schmiedeeiserne Gitter, wieder Verwendung fanden. Beson-

n/n Kunstwerk aus Holz, das Kruzifix in der Kapelle „Zum Großen
Gott" in Hötting, wurde restauriert.
(Foto: Murauer)
ders bemüht um die Sanierung
war der „Verein für Heimatpflege
und Denkmalschutz Hötting", der

sich schon öfter aktiv für die
Zeugnisse der Vergangenheit in
seinem Stadtteil eingesetzt hat.

Mehr Pflegebetten in den Wohnheimen
Bewohner der Heime Hötting, Saggen und Pradl müssen nicht übersiedeln
(Th) Um bettlägerig gewordenen
Bewohnern
der städtischen
Wohnheime eine Übersiedlung in
ein Pflegeheim zu ersparen, errichtet die Stadtgemeinde in den
Heimen Pflegestationen.
Ihre ersten Patienten aufgenommen hat in diesen Tagen die Pflegestation im Wohnheim Hötting
mit zehn Betten. Gleichzeitig neu
eingerichtet wurde auch ein
Dienstzimmer sowie ein Sanitär-

raum mit Sitzdusche, Hebebadewanne, Behinderten-WC usw. Die
Kosten betrugen 2,2 Millionen
Schilling.
Wie Sozialstadtrat Dipl.-Ing. Eugen Sprenger mitteilte, werden zu
Beginn des kommenden Jahres im
Wohnheim Saggen weitere zwanzig Pflegebetten die bereits bestehenden — ebenfalls zwanzig an
der Zahl — ergänzen. Hier sind
dafür 2,6 Millionen Schilling er-

forderlich.
Zu diesem Zeitpunkt wird sich
auch die Zahl der Pflegebetten im
Wohnheim Pradl, die derzeit 42
beträgt, um weitere 22 erhöhen.
Die Kosten dafür betragen 5,5
Millionen Schilling. Wesentliche
Erleichterung für die Rollstuhlfahrer brachte in diesem Heim
auch der Einbau eines neuen Liftes, der nun ein selbständiges Erreichen des Gartens möglich
macht.
Diese
Aufstiegshilfe
schlug sich mit zwei Millionen
Schilling zu Buche.

Gesunde Bewegung:
Seniorentanz
Anfang November veranstaltete
die Arbeitsgemeinschaft Seniorentanz im Wohnheim Hötting
das erste Sitztanzseminar für
Heimleiterinnen und Heimleiter
in Westösterreich.
Das Erlernte, vergnügliche Bewegungsmöglichkeiten im Sitzen in
Form von Sitztänzen, Sesselgymnastik, Bewegungsspiele usw.,
wurde anschließend mit den
SozialstadtratDipl. -Ing. Eugen Sprenger besuchte die neue Pflegestation Heimbewohnern in die Tat umgeim Wohnheim Hötting.
(Foto: Eliskases) setzt.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 12