Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.12

- S.4

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Siebte Altbürgerfeier in vorweihnachtlichem Ambiente
Stadt Innsbruck dankte den Frauen und Männern der Jahrgänge 1913 und 14 für ihre Lebensarbeit
(Ste) „Wir danken für Euer Gutsein und Eure Geduld, für Euer
Zeithaben, Euer Vorbild, Euer
Verzeihen und Euren guten Rat."
Diese Worte eines Schülers der
Musikhauptschule Olympisches
Dorf galten den am 27. November in der Dogana des Innsbrucker Kongreßhauses zusammengekommenen Bürgern der
Jahrgänge 1913 und 14. Während
draußen Schnee fiel, genossen die
älteren Leute sichtlich die Feierstunde in vorweihnachtlicher Atmosphäre, zu der die Stadtgemeinde Innsbruck ihnen zu Ehren eingeladen hatte.
Die bereits 7. Altbürgerfeier wurde von der städtischen ambulanten Altenbetreuung unter Leitung
von SR Dr. Hermann Schweizer
mit ganz besonderer Liebe ausgerichtet. Die Dogana war mit Blumen üppig geschmückt, weihnachtliche Gestecke und Kerzenschein auf jedem Tisch sorgten
für ein ganz besonderes Ambiente. Adventstimmung zauberten
vor allem auch die von der Musikhauptschule Olympisches Dorf
unter der Leitung von Direktor
Siegfried Schmid und den Wiltener Sängerknaben unter Prof.
Howard Armand dargebrachten
Weisen in den Saal. Die Militärmusik Tirol mit ihrem Dirigenten
Oberwachtmeister Johannes Ap-

erfolgte damals auch die Gründung der Haupt- und Bürgerschulen; 1913 wurde das Tivoli eröffnet, Sebastian Kandier, der
Gründer
der
HungerburgSiedlung, projektierte den Umbau der Ottoburg zu einem Weinhaus ersten Ranges und die Innsbrucker Polizei setzte erstmals
zur Unterstützung ihrer Tätigkeit
Hunde ein. Bemerkenswert auch
die Einwohnerzahl der Landeshauptstadt: Sie betrug 65.221,
was ziemlich genau der Hälfte der
heutigen Einwohnerzahl entspricht.

Natürlich verabsäumte es der
Bürgermeister nicht, den FestgäDie siebte Altbürgerfeier verlief in fröhlicher Atmosphäre. Im Bild sten für all ihre Leistungen und
Bürgermeister Romuald Niescher bei seinem Rundgang von Tisch zu das tapfere Durchhalten in NotTisch.
(Foto: Murauer) zeiten zu danken. Im Anschluß
an den offiziellen Teil der Feier
folterer brachte Melodien zu Ge- ren Zeit, daß Innsbruck gerade in nutzten Niescher und die anwehör, die frühere Zeiten wieder le- diesen beiden Jahren von zahlrei- senden Mitglieder des Gemeindebendig machten.
chen Erdbeben — insgesamt wa- rates die Gelegenheit, bei Kuchen
Bürgermeister Romuald Nie- ren es 14 — erschüttert wurde", so und Kaffee mit den noch beachtscher ging in seiner Rede zunächst Niescher wörtlich. Immerhin lich rüstigen Gästen zu plaudern.
auf die harte Jugendzeit der
Geehrten ein: Ihre Geburt fiel unmittelbar mit dem Ausbruch des
Ersten Weltkrieges zusammen,
Trägerin des Ehrenringes der Stadt Innsbruck
die Jugendzeit mit den Schrecken
des Zweiten Weltkriegs. „Nur we- Am 23. November verstarb, nahezu gehörte sie dem Stadtparlament bis
nig Erfreuliches hält die Chronik 91jährig, die langjährige Gemein- Oktober 1971 an. Als Abgeordnete
der Jahre 1913 und 1914 für die derätin und Ehrenringträgerin der zum Tiroler Landtag wirkte die VerNachwelt bereit. Und es erscheint Stadt, Sonja Oberhammer. Schon ewigte von 1948 bis 1952. Sie zeichfast wie ein Zeichen dieser schwe- 1946 in den Gemeinderat gewählt, nete sich vor allem durch engagiertes
soziales Wirken aus. Unmittelbar
nach Kriegsende baute sie mit
Gleichgesinnten der ÖsterreichiNach Bauabschluß Betriebe dankbar für klaglose Baudurchführung
schen Frauenbewegung ein Kinderheim. In den Gemeinderat berufen,
(We) Nur mehr der „Fleckerltep- brüche gehören nun der Verganschuf sie eine erste Ausspeisung für
pich"-belag erinnert daran, daß genheit an, die VersorgungssiBetagte. Das Los der Insassen der
die Höttinger Gasse bis vor kur- cherheit ist gewährleistet. Weiters
Flüchtlingslager lag ihr besonders
zem noch eine einzige Baustelle wurden die Hausanschlüsse der
am Herzen. Neben ihrer Sorge um
war. Genau nach Plan konnten Gasleitung erneuert, sowie neue
die
Wohnungen leitete sie den Städam 26. November die Arbeiten Strom- und Postkabel verlegt. Zu
tischen Wohlfahrtsdienst und das
zur Sanierung des unterirdischen ebener Erde muß noch, da es da
Kinderrettungswerk. Die Verewigte
Versorgungsnetzes — die Baulei- und dort zu Setzungen kommen
wirkte
in zahlreichen caritativen
tung hatte die Abteilung Planung kann, etwas zugewartet werden,
Vereinigungen. Sie war Mitglied des
und Bau der Stadtwerke inne — bis über die gesamte Höttinger
Wohlfahrtsausschusses, arbeitete
abgeschlossen werden. Unter der Gasse ein neuer Straßenbelag geim
Wirtschafts- und ErnährungsStraße ist nun wieder alles in Ord- zogen werden kann.
ausschuß und im Wohnungsausnung: Die alten und zu klein ge- Die Geschäftsleute in der Höttinschuß und war Ersatzmitglied in
wordenen Wasserrohre wurden ger Gasse sind jedenfalls froh,
mehreren Ausschüssen.
durch ein 200 mm Rohr ersetzt daß die fünfmonatige Bauzeit ein
Ihr reiches soziales Wirken wurde
(insgesamt wurden 400 Meter Ende gefunden hat. Metzgermeidurch das Ehrenzeichen des Landes
Hauptleitung und 170 Meter ster Schwaiger organisierte zuHausanschlüsse verlegt). Rohr- sammen mit den anderen Betrie- Bis zu 1,9 Meter tief war der Gra- Tirol (1959) und das Goldene Ehben der Höttinger Gasse als ben in der Höttinger Gasse. Nun renzeichen für Verdienste um die
„Dankeschön" für die klaglose sind die Sanierungsarbeiten abge- Republik Österreich (1971) gewür• 119 Kongresse und Tagungen sowie
Baudurchführung
für alle am schlossen, die Zeit der Behinde- digt. Im Jahre 1980 erhielt Sonja
104 Ausstellungen haben das KongreßBau
Beteiligten
im
Höttinger
Ver- rungen und Umleitungen hat in Oberhammer den Ehrenring der
haus Innsbruck und das KongreßzenStadt Innsbruck verliehen.
trum Igls im Jahr 1990 veranstaltet. einshaus eine Bauabschlußfeier.
diesem Bereich ein Ende.

GR Sonja Oberhammer gestorben

Höttinger Gasse: Zeitplan exakt eingehalten

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Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 12