Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.11

- S.3

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Gesamter Text dieser Seite:
Neues Leben für 100jährige Kastanien
Sanierung der Bäume an der Westseite der Brennerstraße — Kosten 200.000 S
(Th) Bäume im Stadtgebiet sind
ein so kostbares Gut geworden,
daß bei der Erhaltung bestimmter Exemplare, insbesonders
ideell wertvoller, wie uralter
„Einzelgänger", Naturdenkmäler oder geschlossener Alleen,

Liebe Mitbürger!
Wenn Bürger über öffentlich
Bedienstete oder allgemein
„die Bürokratie" reden, dann
ist der Vorschlag „Einsparen"
sehr rasch zur Hand. Wenn
aber aus Personalmangel oder
aus anderen Gründen Planstellen im öffentlichen Dienst
zeitweise nicht besetzt werden
können, fordert die Öffentlichkeit mit verständlichem
Nachdruck rasch Abhilfe. Ich
erinnere an die Kindergärten
oder an die Pflegeheime.
Die Stadtführung ist an einer
sparsam-effizienten Verwaltung am meisten interessiert,
sie muß aber auch dafür sorgen, daß die Dienstleistungen
für die Bürger funktionieren.
Wir haben gemeinsam mit der
Personalvertretung in den letzten Wochen den Dienstpostenplanfür das Jahr 1991 verhandelt. Wir können dem Gemeinderat am 29. November
einen Vorschlag vorlegen, der
trotz gestiegener Aufgaben
keine Vermehrung der städtischen Planstellen vorsieht.
Ein Beispiel besonderer Serviceleistung der Stadt darf ich
heute zur persönlichen Beherzigung empfehlen: Im Rahmen des Herzjahres 1990 bietet das städtische Gesundheitsamt, aktiv unterstützt durch
namhafte Ärzte unserer Universitätsklinik, vom 26. bis 29.
November für jedermann kostenlose Untersuchung und
Beratung. Das genaue Programm lesen Sie auf den Mittelseiten dieser Zeitung. Ich
möchte alle einladen, davon
Gebrauch zu machen — im Interesse Ihrer Gesundheit.

Obwohl es für mich manchmal
umständlich ist, kaufe ich Flaschenmilch, weil ich nicht zum
Anwachsen des Müllberges beitragen möchte. Und Sie? Helfen
Sie mit, es kommt aufjeden einzelnen an.
baumchirurgische Behandlungen vorgenommen werden. Die
Stadtgemeinde kann durch diese
Sanierungs- und Erhaltungsarbeiten nicht nur die Lebenserwartung der Schattenspender ganz
erheblich erhöhen, sondern
beugt auch vor, daß morsch gewordene Stämme und Äste die
Vekehrssicherheit beeinträchtigen könnten.
Aufmerksamen Passanten dürfte
der armselige Zustand der Bäume

Die durch Umwelteinflüsse stark geschädigten alten Kastanien an der
Westseite der Brennerstraße wurden durch baumchirurgische Maßnahmen saniert. (Fotos: Murauer)
an diesen Stellen hat zum Faulen
des Holzes geführt. Bei der nunmehrigen Sanierung ist wichtig,
daß der Schnitt möglichst glatt
erfolgt und bis zum gesunden
Holz reicht. Ing. Zegg: „Nur
dann ist mit guter Kallusbildung
und Verheilung zu rechnen."

Weil die entsprechende Nachbehandlung unzureichend war, faulte
das Holz an alten
Schnittstellen.
Jetzt wurden die
morschen Teile bis
zum frischen Holz
entfernt, die Stellen
desinfiziert
und mit Lackbalsam versiegelt.
am Beginn der Brennerstraße
nicht verborgen geblieben sein.
Den 17 schwer geschädigten Kastanien, an der Westseite kamen
die Baumchirurgen einer Niederösterreichischen
Spezialfirma
Anfang November zu Hilfe. Allerdings waren, so der Verantwortliche für den Einsatz, Ing.
Reinhold Zegg vom Stadtgartenamt, nicht alle der 80 bis 100 Jahre alten Bäume zu retten, einige
müssen durch Neupflanzungen
ersetzt werden.
Die Baumchirurgie rückt mit unterschiedlichen Fräsen jenen
morschen Stellen zu Leibe, die infolge unzureichender Wundnachbehandlung bei früheren
Baumschnitten aufgetreten sind.
Der nachfolgende Wassereintritt

Nach der Desinfektion der Stelle
wird die Wunde mit Lackbalsam,
der auf Kautschukbasis hergestellt wurde, geschlossen. Diese
dauerelastische Masse „wächst"
in Zukunft mit dem Baum mit.
Sollte der Schnitt sehr tief gehen,
so sichern Eisenstäbe die Statik
des Baumes.
Im Gegensatz zu früheren Jahren
werden die Bäume heute schon im
Jugendstadium beschnitten, wodurch große und schwerer heilende Wunden vermieden werden.
Die Sanierung der Baumreihe
wird im nächsten Jahr mit der
Ausweitung der Baumscheiben
fortgesetzt.
Die baumchirurgischen Maßnahmen und das gleichzeitig vorgenommene Auslichten der Kronen erforderten 200.000 Schilling.

Umweltpreis "89 doppelt vergeben
Zwei Aktivisten des Umweltschutzes ausgezeichnet
(Eiz) Der Umweltpreis der Stadt
Innsbruck "89 ist vergeben: Nach
Vorberatung durch den Umweltschutzausschuß beschloß der
Stadtsenat am 7. November, den
Preis zu teilen. Es erhalten ihn:
Kurt Mair, Mitarbeiter der Stadtwerke, für die Reinhaltung des
Höttinger Gießen und des Lohbachs sowie für die Bepflanzung
der Uferböschungen. Er trug damit zur Erhaltung von Flora und
Fauna in diesem Bereich bei. —
Karlheinz Langhofer, der andere
Preisträger, ist Hausmeister im
Südtiroler Studentenheim. Er

wird ausgezeichnet für seine zahlreichen freiwilligen Müllräumaktionen im Bereich der Kranebitter
Innauen (Hawaii).
Der Preis in Form einer gravierten
Bleiglaspyramide mit Stadtwappen und Inschrift sowie eine Urkunde wird den Preisträgern von
Bürgermeister Romuald Niescher überreicht.
Inzwischen läuft die Einreichfrist
für den Umweltpreis 1990: Bewerbungen sind noch bis Jahresende beim Amt für Umweltschutz, Neues Rathaus, Fallmerayerstraße, möglich.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 11

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