Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.10

- S.29

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Strom
Wasser
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Wiedereröffnung des Dampfbades Salurner Straße
Das Dampfbad Salurner Straße hat
Tradition. Am 15. November 1927 öffneten sich zum ersten Male die Tore
dieser Badeanstalt — ein Prachtbau
nach Plänen von Friedrich Konzert.
Hinsichtlich der Gesamtanlage, der
architektonischen Details und der
Funktion gehörte das Städtische
Dampfbad zu den bedeutendsten Gebäuden der dreißiger Jahre des 20.
Jahrhunderts in Innsbruck. „Es stellt
sich ruhig an die Seite der größten und
modernsten Bäder Österreichs, ja
selbst
Deutschlands
und der
Schweiz", berichtete einstmals der
„Tiroler Anzeiger".

Im Laufe der Jahre entsprachen
die Medizinalbadeinrichtungen des
Dampfbades nicht mehr den neuen
medizinischen und organisatorischen
Anforderungen. Das vorhandene
Raumkonzept erlaubte keine Modernisierung. Da mittlerweile auch andere Institutionen Medizinal bäder verabreichten, wurde es für die Stadtführung von Innsbruck aus gesundheitspolitischer Sicht vertretbar, die stark
defizitären Bäder im Jahre 1988 aufzulassen.

wiederholen, sind die wesentlichen
Gestaltungselemente des Vestibüls.
Der Hygienebereich ist in wassergrünen Fliesen gehalten, das eigentliche
Dampfbad in weißem Marmor. Eine
der Ruhezonen führt direkt in die wunderschöne Kuppelhalle mit den Warmund Kaltwassertauchbecken und den
Kneippfußgängen.
Der Frischluftraum mit seiner „Eisernen Jungfrau" — eine ganz besondere Kaltwasserbrause —, seinen Sitzni-

Heute, nach der Renovierung, wird
das Dampfbad diesem Anspruch wieder gerecht.
In derZeit zwischen den zwei Kriegen
und in der Nachkriegszeit änderten
sich die Badegewohnheiten stark. Anfangs diente das Dampfbad in erster
Linie der Körperreinigung. Die
Wannen- und Brausebäder waren ein
zentrales Angebot des Dampfbades.
Dies war damals für die allgemeine
Hygiene von großer Bedeutung, denn
Bäder fand man nur in „herrschaftlichen" Wohnungen und Häusern. Das
„irisch-römische Dampfbad" und die
Verabreichung von Medizinalbädern
erfüllte auch volksgesundheitliche
Aufgaben.
Mit wachsendem sanitären Standard
im Wohnbau wurden die Wannen- und
Brausebäder mehr und mehr überflüssig. Die Frequenzen sanken. Dafür
gab es eine neue Entwicklung: das
Saunagehen kam auf. Bereits in den
späten fünfziger Jahren wurde man
diesem Trend gerecht und baute zusätzlich zur Dampfkammer eine finnische Saunakammer ein.

Dieser Ruheraum hat direkten Zugang zur Kuppelhalle mit den Tauchbecken, wovon eines
auf 36°C erwärmt ist.

Heute empfindet der Besucher bereits
im Kassaraum das ganz besondere
Ambiente dieser „Badeanstalt".
Marmorverkleidung in Rot, goldhelles
Messinggeländer, der herrliche Luster
und die 10 schmalen Fenster mit bunten Glasmalereien, deren Motive sich
in den Fenstern der übrigen Räume

sehen, den Sträuchern und den sorgsam abgestimmten Mosaikwänden
und -böden wird den Ästheten unter
den Saunagästen besonders gefallen.
Entdecken Sie selbst die vielen baulichen und künstlerischen Details und
genießen Sie die gepflegte Atmosphäre.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 10

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