Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.9

- S.7

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Gesamter Text dieser Seite:
Brüssel gewann den Radiopreis "90 für alte Musik
14 Rundfunkstationen sandten Produktionen ein — Hochkarätige Jury entschied — Verleihung im Dezember
(Eiz) Aus Anlaß ihres 800-Jahr>!ubiläums schuf die Stadt Innsbruck
1980 den „Internationalen Radiopreis für die Interpretation alter Musik" für Rundfunkstationen in aller Welt. Er wird alle drei Jahre ausgeschrieben; heuer war es der vierte Bewerb. 14 Stationen sandten dazu ihre Produktionen ein. Der Innsbrucker Radiopreis will das allgemeine Interesse für die Interpretation alter Musik bis zur Mitte des
18. Jahrhunderts anregen und Produktionen alter Musik einschließlich ihrer rundfunkgerechten Präsentation auszeichnen.
Am 13. und 14. August bewertete
eine hochkarätige Jury die 14 Einsendungen: Insgesamt 13 Vi Stunden Musik vom Mittelalter bis
etwa 1750. Der Jury gehörten an:
Tran van Khe (ORTF Paris);
Klaus Neumann (WDR Köln);
Christian Klutig (Generalmusikdirektor der Oper Halle, DDR);
Lionel Salter (BBC London); Othmar Costa (ORF-Studio Tirol).
Monika Gelbmann vom Internationalen Musik-Zentrum (IMZ)
in Wien wirkte bei der Vorbereitung des Wettbewerbs mit und
war in der Jurysitzung Simultanübersetzerin. Den Vorsitz führte
Senatsrat Dr. Otto Reisinger, Leiter der Magistratsabteilung II
(Schul-, Kultur- und Sportamt
der Stadt Innsbruck).

Unter den Einsendungen zum
Radiopreis 1990 waren Musiksendungen ohne Kommentar,
Musik-Wort-Sendungen (Musik
und Fachmoderation); es gab
Live-Konzerte auch mit Doppelkonference. Einige Radiostationen hatten sehr sorgfältige Hörbilder eingereicht. Viele der
begleitenden Textbücher hatten,
wie die Juroren anerkennend vermerkten, ausgesprochen hohes
Niveau.
Den 1. Preis in Höhe von 100.000
S erkannte die Jury einstimmig
dem Beitrag von BRT Brüssel über
Peter Philips — einen englischen
Virginalisten in den Spanischen
Niederlanden — zu. Aus der Begründung: Peter Philips wurde in
vielen Facetten seines Schaffens

Kellertheater: Frauenschicksale
Tschechow-Drama und Erstaufführung von R. Egger
Das Innsbrucker Kellertheater kurzer Dauer ist, der es schließlich
eröffnet die Saison am 20. Sep- aber trotz aller Kränkungen doch
tember um 20 Uhr mit den „Drei gelingt, sich selbst anzunehmen.
Schwestern" von Anton Tschechow. Gespielt wird in der Folge
jeweils von Mittwoch bis Sonntag
um 20 Uhr. Unter der Regie von
Jean-Marc Bellot vermitteln Erika Gstraunthaler, Anita Köchl, Ein vielfältiges Programm quer
Sunhild Lasch, Antje Lewald, durch das Zauberreich der Musik
Birgit Melcher, Peter Altmann, für ein neugieriges Publikum, das
Bernd Bitschnau, Wolfgang gern genießt: So stellt sich das AngeHaensel, Rudi Hiessl, Ulrich bot der „Musikalischen Jugend
Huber und Dietmar Voegel das Österreichs" (Jeunesse) für die
1901 in Moskau uraufgeführte 5. Spielzeit in Innsbruck dar. Ein
Drama um drei schöne, gebildete, Jahresabonnement für 8 Konzerte
adlige Schwestern, die in einer ist um 440 S (Erwachsene 880 S)
wohlfeil zu haben und spart gegenProvinzstadt versauern.

Konzentrierte „Hörarbeit" der Jury bei der Vergabe des Innsbrucker
Radiopreisesfür alte Musik im Innsbrucker Funkhaus. Links ein Techniker; am Tisch Prof. Costa (ORF Tirol); Generalmusikdir. Kluttig (Halle/
Saale); SR Dr. Reisinger; Klaus Neumann (WDR Köln); Tran Van Khe
(ORTF Paris); Monika Geldmann (IMZ Wien).
(Foto: Murauer)
offenbar umfassend dargestellt.
Die Qualität der Musikaufnahmen, obwohl aus verschiedenen
Zeiten, ist gleichbleibend gut; die
Textvorlage erstklassig. Der Beitrag brachte Musik und Wort in
einem guten Verhältnis und insgesamt ein abwechslungsreiches
Programm. Zitat: „Das ist Radiokultur auf hohem Niveau, musikologisch und musikalisch hervorragend"."

Beitrags: „Du Caurroy, Missa
pro Defunctis". Die Juroren werteten diese Einsendung als „eine
sorgfältige Arbeit mit LiveAtmosphäre". — Der 3. Preis
(40.000 S) wurde nicht vergeben.

Kuriosum am Rande: Auch aus
der Mongolei war ein Beitrag angekündigt. Aufgrund der inzwischen aufgetretenen Unruhen ist
er nicht eingetroffen — und alle
Gleichfalls einstimmig ging der Versuche, doch noch Kontakte
2. Preis (60.000 S) an „Societe mit der Mongolei aufzunehmen,
Radio France", Paris. Titel des blieben ohne Antwort .. .

Von Barockmusik über Spirituals bis zum Jazz:
Bekömmliche „Konzert-Kost" für die Jugend

Die literarische „Montag/Dienstag-Leiste" des Innsbrucker
Kellertheaters bietet eine Uraufführung: Am Montag, den 24. September um 20 Uhr ist Premiere des
Stückes „Therese Levasseur, Witwe
Rousseau — ein Leben lang" von
Rudolf Egger. Hedy Danneberg
stellt die Titelfigur dar; Regie bei
diesem Soloprogramm führt Eleonore Bürcher. Die Geschichte
einer Frau, deren Eheglück von

Streifzug durch die Jahrhunderte:
Vivaldi, Bach, Haydn, Walton,
Bozza, Piazzolla ...
Zur Eröffnung des Mozartjahres
sind am 22. Januar 1991 der aus
Schwaz gebürtige Thomas Larcher
und Bert Breit zu hören — neben
Mozart und Beethoven gibt es auch
Kompositionen zeitgenössischer
Musikautoren.
über dem Einzelkartenpreis von 80 Das
15jährige „Wunderkind"
(150) S 200 (320) S. Noch günstiger Maxim Wengerow aus Sibirien
sind Familien-Abos. Auskünfte: wird mit seiner Virtuosität auf der
Tel. 58 75 83.
Violine am 7. März 1991 auch das
Im ersten Konzert spielt das Ensem- Innsbrucker Jeunesse-Publikum
ble „Sol sol la sol" unter Leitung von beeindrucken.
Howard Arman am 23. Oktober Am 16. April 1991 legt das Harlem
Musik aus England und Österreich. Spiritual Ensemble aus New York
Am 15. November tischt Erich die Wurzeln des Jazz Spirituals frei.
Kleinschuster mit seinen Freunden Bereits zum zweiten Mal gastiert das
„Jazz vom Feinsten" auf. Edda Bis- Ensemble Luxembourg Percussion
singer macht am 4. Dezember mit in Innsbruck: Die 9 international
ihren musikalischen Gefährten einen erfahrenen Schlagzeuger bringen

am 27. Mai 1991 im großen Stadtsaal Originalkompositionen und
Bearbeitungen von Kagel, Reich,
Cage und anderen.
Barocke Instrumentalmusik gibt es
schließlich am 18. Juni 1991 im Leopoldsaal der Theologischen FakulIch schalte im Stand meinen Automotor ab. Und Sie? Auspuffgase von Benzin- und Dieselmotoren belasten unsere Luft.
Helfen Sie mit, die Luftqualität
in Innsbruck zu verbessern.
Es kommt auf jeden einzelnen an.
tat: Zwei junge österreichische Ensembles, „II gruppo stravagante"
und „Hof-Dantzer" spielen Couperin, Rameau, Rebel und bieten höfischen Tanz. — Die Konzerte finden,
wenn nicht anders angegeben, im
Konservatoriumssaal statt. Beginn
ist jeweils um 19.30 Uhr).

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 9

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