Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.9

- S.5

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Neue Kindergarten-Öffnungszeit hilft Berufstätigen
Nun generell von 7.30 bis 12.30 Uhr offen — An schwach besuchten Nachmittagen dafür weniger Personal
„Wir wollen so den echten Bedarf
abdecken."
Aus der Bevölkerungsentwick- • Bei Kindergärten, die Mittagslung werden nun Konsequenzen tisch bieten, bzw. bei eingruppigen Kindergärten gibt es nach wie
gezogen:
vor einen stärkeren Personal• Am Nachmittag, wo nur
einsatz.
Besonders am expandierenden wenige Kinder diese Einrichtung
Stadtrand gibt es noch starke in Anspruch nehmen, wird nun
Innverlegung für
Kinderzahlen, weshalb auch der der Personalstand reduziert. NieKindergartenausbau in Arzl und scher: „Wir bekommen dadurch
die Flugsicherheit:
Igls erfolgt bzw. die Neuerrich- viel Kapazität frei."
Hearing mit Völs
tung auf der Hungerburg (mit • An den gleichfalls besuchsvorerst einer Gruppe). Eine deut- schwachen Samstagen sind nurDas Verkehrsministerium (nicht
liche Entlastung trat im übrigen mehr Schwerpunktkindergärten
die Stadt) strebt die EntferStadtbereich ein; es gibt noch geöffnet. Der Bürgermeister:
nung des Inndamms im Westen
der Landebahn des Flughafens an: 300 Meter freies Feld
als Sicherheitszone sind nötig,
damit sich ein Flugzeug bei
Startabbruch
„eingraben"
kann (so der Fliegerjargon);
heute würde es gegen den Inndamm prallen. Die Schaffung
der Sicherheitszone bedingt
die Innverlegung zur Autobahn
hin. Das gewonnene Gelände
soll Erholungsgebiet werden.
Die Republik ist bereit, grundbücherlich abzusichern, daß
keine Verlängerung der Piste
möglich wird. Darüber findet
am 15. Oktober ein Gemeinderats-Hearing statt, zu dem
Kindergärten sind auch für die Gemeinschaftserziehung ungemein
auch Völs eingeladen wird.
wichtig. Hier investiertes Geld ist gut angelegt.
(Foto: Murauer)

(Eiz) Berufstätige Mütter werden es zu schätzen wissen: Innsbrucks
Kindergärten öffnen nun generell um 7.30 Uhr, mittags können Kinder bis 12.30 Uhr abgeholt werden. Im Herbst erfolgt eine Umorganisation bei den Kindergärten, die die praktischen Bedürfnisse der
Eltern noch besser berücksichtigt, kündigte Bürgermeister Romuald
Niescher bei einem Pressegespräch am 27. August an.
Die Stadt führt 24 Kindergärten
mit 70 Gruppen, in denen 120
Kindergärtnerinnen
und 24
Hilfskräfte tätig sind. Sie werden
von rund 1.900 Kindern besucht.
In sieben Horten mit 14 Gruppen
arbeiten 23 Hortnerinnen und ein
Hortner. Insgesamt muß die
Stadt pro Kind und Jahr (schon
nach Abzug des Elternbeitrages
und des Rückersatzes eines Teils
der Personalkosten durch das
Land) fast 25.000 Schilling aufwenden (die Eltern bezahlen im
Monat seit September 460 S).
Die Umorganisation erfolgt unabhängig von dem in Diskussion
stehenden neuen Kindergartengesetz; die Bevölkerungsentwicklung läßt eine Straffung sinnvoll
erscheinen. Erlaubt wären derzeit
noch Gruppen mit bis zu 40 Kindern; in Innsbruck war diese Größe früher keine Seltenheit. Schon
seit Jahren gilt jedoch eine Obergrenze von 30 Kindern. Bürgermeister Romuald Niescher: „Dabei bleiben wir!"

zwei Gruppen mit 31 und 32 Kindern, alle anderen sind kleiner.

Vermieter von Altbauwohnungen dringend gesucht
(Ste) Mangelndes soziales Denken ortet Dr. Hans Fankhauser
von der Wohungsservicestelle
der Stadtgemeinde Innsbruck
bei vielen Hauseigentümern,
wenn es um die Bereitschaft zur
Vermietung von Altbauwohnungen geht. Obwohl viele Personen auf solche, relativ günstige Wohnungen angewiesen sind,
kommt eine Vermittlung kaum
zustande. Potentielle Vermieter
lassen „überschüssige" Räume
und Wohneinheiten nämlich lieber leer stehen.
Die augenfällige Diskrepanz
zwischen den vielen ungenutzten Wohnungen und der großen
Zahl von Wohnungssuchenden
führte 1981 zunächst zur Gründung der Wohnungsvermittlungsstelle im Wohnungsamt.
Der große Bedarf an fachlicher

(und kostenloser!) Beratung in
Mietrechts- und Wohnungseigentumsangelegenheiten hatte
jedoch schon knapp drei Jahre
später eine Umbenennung und
Übersiedlung zur Folge. Die
Wohnungsservicestelle wurde
bewußt dem Rechtsamt angegliedert, um Ratsuchende optimal informieren zu können.
Jährlich finden sich bei Dr.
Fankhauser über 500 Personen
ein und erbitten Auskünfte etwa
über die Berechnung von Mietzinsen, über Kündigungen und
Vertragsauflösungen, über die
Einbringung von Anträgen auf
Mietzinsherabsetzung oder -erhöhung und dergleichen mehr.
Auch Wohnungswerber finden
den Weg in den 2. Stock der Fallmerayerstraße 1, Zimmer 395,
wo die Servicestelle Montag bis

Freitag zwischen 8 und 12 Uhr
geöffnet hat. Den insgesamt
114 Personen jedoch, die im
Vorjahr auf der Suche nach
einer finanziell passenden Behausung waren, standen nur
fünf zur Vermittlung angebotene Wohnungen gegenüber.
„Potentielle Vermieter haben
meist Angst vor dem extremen
Kündigungsschutz, der in Altbauwohnungen bereits nach
einer Mietdauer von mehr als
einem Jahr wirksam wird", begründet Fankhauser die triste
Situation. „Außerdem fürchten
viele eine amtliche Registrierung
ihrer leerstehenden Wohnungen, was jedoch jeder Grundlage entbehrt!" Hindernis Nummer 3: Eine Annonce in einer
Tageszeitung genügt, der Vermieter kann unter Dutzenden

von Interessenten wählen und
nach freier Vereinbarung auch
eine überhöhte Miete erzielen.
Wenn er die Wohnungsservicestelle dazwischenschaltet, gelingt ihm dies kaum.
126 Wohnungswerber waren mit
Stand 16. August 1990 bei der
Wohnungsservicestelle eingetragen. Etwa die Hälfte davon
sind Ausländer und alleinstehende Frauen mit Kind(ern),
beides Gruppen, die erfahrungsgemäß schwer vermittelbar sind. Auch Familien haben
es nicht immer leicht. Vielfach
sind Kinder beim Vermieter
nämlich nicht gern gesehen.
Die besten Chancen werden
alleinstehenden älteren Ehepaaren eingeräumt, doch solche
haben meist kein Wohnungsproblem.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 9

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