Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.9

- S.3

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Gesamter Text dieser Seite:
Reichenau hat endlich ihr Wachzimmer
Seit 30. August in der Roßbachstraße — Tag und Nacht besetzt — 14jährige Bemühungen

Liebe Mitbürger!
Seit wenigen Tagen herrscht in den
Kindergärten und Schulen wieder
reges Treiben. Hinsichtlich der Situation in den Kindergärten gab es
in den letzten Wochen eine öffentliche Diskussion, sodaß auch ich
mich veranlaßt sehe, dazu Stellung
zu nehmen. Die 60er Jahre waren in
Österreich durch die höchste Geburtenrate unserer Geschichte gekennzeichnet, auch die Jahrgänge
des folgenden Jahrzehnts waren
gut, dann gingen die Kinderzahlen
stark zurück, ganze Volks- und
Hauptschulen wurden geschlossen.
Die Stadtverwaltung hatte seinerzeit das Problem der überquellenden Kinderzahlen durch die Errichtung zahlreicher Kindergärten
und mit einem Großaufgebot von
Kindergärtnerinnen gemeistert.
Nun ist auch in den städtischen
Kindergärten sowie in vielen anderen Bereichen aufgrund der geringen Zahlen eine Straff ung der Organisation möglich, ohne deshalb
die Betreuung der Kinder zu vernachlässigen.
Vor allem an den Nachmittagen
werden die Kindergärten nur von
wenigen Kindern besucht, sodaß
man nicht das volle Personal einsetzen muß auch an den Samstagen wird aufgrund der geringen
Frequenz nurmehr die Öffnung
mehrerer Schwerpunktkindergärten erwogen. Die Besuchszeiten
wurden hingegen im Interesse der
Eltern — vor allem der berufstätigen Mütter — von bisher 8.00 Uhr
bis 11.30 Uhr auf nunmehr
7.30 Uhr bis 12.30 Uhr verbessert.
Auch in Zukunft werden die 23 Kindergärten der Landeshauptstadt die
beste Ausstattung und personelle
Besetzung im Lande haben!

Ein Freuden tagfür die Reichenau: Seit 30. A ugust ist das neue Wachzimmer in diesem Haus in der Roßbachstraße rund um die Uhr besetzt. Zur festlichen Eröffnung spielte die Polizeimusik.
(Eiz) Lange hat es gedauert, doch am 30. August erfüllte sich endlich
ein lange gehegter Wunsch der Reichenauer: Sie erhielten ihr eigenes
Wachzimmer. Rund um die Uhr versehen nun Polizisten in der Roßbachstraße 22 ihren Dienst und vermitteln damit auch der Bevölkerung dieses 15.000-Einwohner-Stadtteils jene Sicherheit, „die zu den
wichtigsten Bedürfnissen des Menschen gehört", wie Bürgermeister
Niescher in seiner Ansprache bei der Eröffnung hervorhob.
Hofrat Dr. Adolf Mendl, stellvertretender Polizeidirektor, mußte
bei seiner Begrüßung weit zurückgreifen, um den Anfang der
Bemühungen um diese Einrichtung für die Reichenauer zu finden: „Das erste Schriftstück, in
dem das Wachzimmer gefordert
wurde, stammt vom damaligen
Stadtrat Niescher und datiert
vom 22. Dezember 1976 . . . Nach
dem Sprichwort ,gut Ding braucht

Weil" muß das Wachzimmer Reichenau eine gute Einrichtung
werden!"
Die Reichenau entspricht mit
15.000 Einwohnern in der Größe
der Stadt Kufstein; ein eigenes
Wachzimmer war ein sehr berechtigter
Wunsch,
betonte
LAbg. Rudolf Warzilek, der
durch 18 Jahre führend in der
Polizeigewerkschaft aktiv war.
Bürgermeister Niescher bekannte

sich dazu, daß man der Polizei
eine solide Ausbildung und die
benötigte Ausrüstung nicht vorenthält. Er warnte vor gesellschaftlichen Strömungen, die
versuchen, die Ordnungshüter
„madig" zu machen. Nieschers
Dank galt dem früheren Innenminister Blecha, bei dem der
Durchbruch gelungen sei, für das
Wachzimmer Reichenau die notwendigen Planposten zu schaffen, aber auch dem Innsbrucker
Gemeinderat, der sich durch alle
Fraktionen dafür engagiert hat.
„Natürlich wäre das alles die
Kompetenz des Bundes. Doch
wenn es um ein so elementares Interesse geht wie um die Sicherheit,
muß wohl auch eine Gemeinde in
den sauren Apfel beißen!"
Innsbruck hat bekanntlich den
Grund für die Wohnanlage, in der
auch das neue Polizeiwachzimmer untergebracht ist, im Baurechtsweg zur Verfügung gestellt.
Wachzimmer Reichenau: Telefon
59 00-491, 492 Durchwahl.

Ozon-Werte rund um
die Uhr: Tel. 15 52
Höher als im vergangenen Sommer, doch niedriger als 1988 lagen
die Ozonwerte im heurigen Sommer. Sie werden (mit allen anderen
Luftschadstoffen) von Montag
bis Freitag im Rathaus-DurchBürgermeister Romuald Niescher bei seiner Rede zur Eröffnung des gang veröffentlicht. Sie können
Wachzimmers Reichenau. Links Pol.-Dir.-Stv. Hof rat Dr. Adolf aber auch per Telefon rund
Mendl, daneben LAbg. Rudolf Warzilek. Unter den Gästen hohe Poli- um die Uhr abgehört werden:
zeioffiziere sowie WE-Direktor Dr. Ha id.
(Fotos: Murauer) Tel. 15 52.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 9

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