Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.5

- S.3

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Gesamter Text dieser Seite:
Ein Auto ohne Abgase und Lärm
Städtisches Umweltschutzamt schafft als Dienstwagen Elektro-Auto an

Liebe Mitbürger!
Bei den Beratungen des Österreichischen Städtebundes in Linz
vom 2. bis 4. Mai war Hauptthema
der drei Arbeitskreise die Problematik „Fernverkehr — öffentlicher Verkehr — Individualverkehr". In einer einstimmigen
Resolution an die Bundesregierung und an die Bundesländer
wird festgestellt, daß die österreichischen Städte in den letzten Jahren gewaltige Leistungen beim
Ausbau der innerstädtischen Verkehrsmittel erbracht haben, daß
jedoch trotzdem das zunehmende
Verkehrsaufkommen eine unerträgliche Belastung für viele Menschen gebracht hat. Die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs
ist grundsätzlich als eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern
und Gemeinden zu sehen, der
Städtebund fordert daher mit
allem Nachdruck die dringend
erforderliche finanzielle Unterstützung des Bundes und der Länder, um die deutlich gesunkene
Lebensqualität in vielen Städten zu
heben und den urbanen Lebensraum wieder attraktiv zu machen.
Prognosen zeigen für die nächste
Zukunft erhebliche Zunahmen
des Individualverkehrs auf. Sollen
schwere Beeinträchtigungen der
Lebensqualität in den Städten vermieden werden, sind entschlossene
Maßnahmen erforderlich. Städte
und Gemeinden sind bereit, einen
umweltfreundlichen und integrierten Stadtverkehr in engem Zusammenwirken mit der Bevölkerung
und der örtlichen Wirtschaft zu
realisieren. Dies gilt im besonderen
Maße auch für unsere Heimatstadt Innsbruck.

(We) Das Amt für Umweltschutz
der Stadt Innsbruck geht mil
gutem Beispiel voran: Der neue
Dienstwagen ist ein Elektro-Auto.
Das vollkommen
abgasfreie
Fahrzeug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 80 Stundenkilometern; die Reichweite
beträgt zwischen 70 und 90 Kilometern. Dann muß die Batterie
wieder aufgeladen werden. Dazu
genügt eine normale Steckdose,
an der das Auto allerdings vier
Stunden „hängen" muß, bis es
wieder fahrbereit ist.
Im Umweltschutzamt zeigt man
sich sehr erfreut über die Neuerwerbung: „Ein ideales Fahrzeug für Einsätze im Stadtgebiet.
Im Inneren geht es zwar etwas eng
zu, doch für zwei Personen und
für die bei der Arbeit benötigten
Geräte ist ausreichend Platz."
Die Karosserie des 2,58 Meter
kurzen Gefährts ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Umweltfreundlich ist auch das fast nicht
vernehmbare Fahrgeräusch. Eine
gute Hupe ist daher notwendig,
um sich vor allem bei Fußgängern
bemerkbar zu machen.
Der einzige Wermutstropfen ist
derzeit noch der Preis: Der
„Zwerg" kostet rund 200.000 S.
Für den Privatgebrauch und im
Vergleich zu seiner Größe und
Leistung eher noch zu teuer, um
ein Verkaufshit zu werden.
Sobald allerdings eine Serienproduktion möglich ist, dürfte
sich der Preis um mehr als die
Hälfte reduzieren. Dann könnte
dieses Auto auch zur Privatanschaffung interessant werden.
Ein schlechtes Gewissen in Be-

Umwelt-Stadtrat Dr. Josef Ret tenmoser bei der Präsentation des ersten
Elektro-Autos im Innsbrucker Zentralbauhof.
(Foto: Murauer)
zug auf die Umweh müßte man schutz spielt hier bewußt eine
dann nicht mehr haben, wenn Vorreiterrolle und will — so
man zum Beispiel für Einkaufs- Stadtrat Dr. Josef Rettenmoser
fahrten in der Stadt dieses Auto — ein Signal für umweltfreundbenützt. Das Amt für Umwelt- liches Autofahren setzen.

Volksschüler pflanzten 300
Fichten auf der Hungerburg
20 Mädchen und 16 Buben an der Aktion beteiligt
(Ste) Daß ihnen der Wald am
Herzen liegt, bewiesen am 3. Mai
36 Schüler der beiden vierten
Klassen der Volksschule Arzl.
Zusammen mit ihren Klassenlehrerinnen Renate Wolak und
Sonja Resch, dem Leiter des
Innsbrucker Forstamtes, Ing.
Hans Stern, sowie einem Waldaufseher pflanzten sie auf einer
rund 100 Quadratmeter großen Fläche oberhalb der Hungerburg 300 Fichtenbäumchen.
Die Baumpflanzaktion hat be-

reits eine beachtliche Tradition.
Vor rund 25 Jahren wurde die
Idee vom damaligen Direktor der
Volksschule Arzl, Heimo Hilscher, geboren und mit dem
Forstamt sogleich in die Tat
umgesetzt. Nahezu alle Abschlußklassen lernten seither den
Jede überflüssig verbrauchte
Energiemenge belastet unnötig
unsere Umwelt. Umweltbewußt
handelt, wer mit dem Brennstoff
seiner Wahl wirtschaftlich
umgeht. Nützen Sie die kostenlose Energieberatung der Stadtwerke Innsbruck: Tel. 59 07-285
Durchwahl.

Wald im Rahmen eines Lehrausganges auch aus dem Blickwinkel
des Forstmannes kennen.
Der diesjährigen Pflanzaktion
ging ein umfangreicher Projektunterricht voraus. Die 20 Mädchen und 16 Buben erhielten Einblick in Vegetation und Tierleben
des Waldes. Auf die Bedeutung
der Bäume als Sauerstofflieferanten und ihre Schutzfunktion
wurde ebenso hingewiesen wie
Die Schüler bewiesen viel Engagement: Unter genauer Anleitung ge- auf das Problem des Waldsterlang die Aufforstung zur Zufriedenheit aller.
(Foto: Eliskases) bens.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 5

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