Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.3

- S.16

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Wechsel des Wohnsitzes in
den vergangenen fünf Jahren
Statistisches Amt untersucht Großraum Innsbruck
(Th) Mit dem Übersiedeln von
Personen an einen anderen
Wohnsitz, in der Fachsprache
„Wanderungsgeschehen" genannt,
befaßt sich die 4. Ausgabe des
Statistischen Vierteljahresberichtes der Landeshauptstadt Innsbruck 1989. Wie mobil die Bevölkerung in den Jahren 1985 bis
1989 war, zeigt am deutlichsten
die nebenstehende Graphik, die
den Saldo der Zu- und Wegzüge
vor Augen führt. Nach Innsbruck zugezogen sind ganz eindeutig am stärksten Mitbürger
aus Hall (per Saldo 148), mit großem Abstand folgen dann Mühl-

Weltgesundheitstag
im Kongreßhaus
(Th) Ein umfangreiches Programm bietet der Weltgesundheitstag, der unter dem
Motto „Gesundheit in Familie und Partnerschaft" am
7. und 8. April im Kongreßhaus abgehalten wird. Besondere Berücksichtigung
finden dabei Veranstaltungen, die auf die Aktivitäten
im Herzjahr 1990 hinweisen.
Neben den von Fachleuten
gebotenen Vorträgen, Seminaren und Diskussionsrunden werden auch eine Informationsausstellung
sowie
umfangreiche
Beratungsmöglichkeiten geboten. Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr.

bachler, Miederer oder Rumer.
Ganz anders präsentieren sich die
Wegzüge, die wohl auch von der
Zweitwohnsitzbevölkerung beeinflußt werden. Hier führen die
Orte Axams (Saldo 169), Götzens
(121) und Absam (107).
Auch das Alter der „Wanderer"
wurde unter die Lupe genommen. An der Spitze stehen sowohl
bei den Zuzügen mit 41,5 Prozent
als auch bei den Wegzügen mit
38,9 Prozent die Fünfzehn- bis
Dreißigjährigen.
Sehr unterschiedlich stellt sich
das Verhalten der Erstwohnsitz und der Zweitwohnsitzbevölkerung dar: Von 1000 Personen mit
Zweitwohnsitz sind im Schnitt
500 am „Wandern", in der anderen Gruppe sind es nur 59. Ähnlich gelagert ist das Verhältnis
zwischen In- und Ausländern.
Wieder bezogen auf 1000 Personen stehen 475 Übersiedlern mit
ausländischer Staatsangehörigkeit 93 inländische „Wanderer"
gegenüber.
Der Wohnsitz wird aber nicht nur
von der Stadt aufs Land verlegt
oder umgekehrt, auch innerhalb
des Stadtgebietes finden laufend
Umzüge statt. Mit einem PositivSaldo von 318 Personen rangiert
hier der Stadtteil Saggen an erster
Stelle, mit großem Abstand gefolgt von Hötting-West. In der
negativen Bilanz führt die Innere
Stadt mit einem Minus von 218;
stärkeren Umzugsverlust gab es
auch in der Reichenau.

Wanderungssalden (ab 10 Pers.) 1985—1989
Innsbruck-Stadt — Innsbruck-Land
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Die Landeshauptstadt hat noch
immer auch dörfliche Aspekte
5.874 Nutztiere und 381 Hausschlachtungen jährlich
18 Hühner gehalten werden. In
Amras gibt es z. B. noch 19 Bauernhöfe, in Vill 16, in Pradl sechs.
Gegenüber der letzten Zählung
des Viehbestandes vor zehn Jahren ist bei allen Tierarten — mit
Ausnahme der Pferde, deren Anzahl sich um zwei erhöhte — ein
Rückgang zu beobachten. Am
stärksten bei den Hühnern, deren
Bestand von 3.106 auf 1.252
sank. Auch die Schweinezahl reDas größte „ D o r f in der Stadt duzierte sich von 2.161 auf 1.810.
mit 45 viehhaltenden Betrieben Die meisten Pferde, nämlich 71,
ist Arzl. Hier sind neun Pferde, leben in Pradl; Hötting liegt in
29 Rinder, 22 Schweine, 23 Schafe, mehrfacher Hinsicht auf Platz
neun Ziegen und zehn Hühner zu eins: Mit 456 Rindern, 23 Ziegen
Hause. Mit 41 Betrieben folgt und 327 Stück Geflügel; Vill zählt
Hotting, in dessen Ställen noch 494 Schweine und Arzl 572 Schafe.
sechs Pferde, 30 Rinder, 15 Schwei- Die Hausschlachtungen haben
ne, 17 Schafe, 6 Ziegen und mit 381 zugenommen.
(Th) Auch einem „eingeborenen"
Innsbrucker wird es kaum gelingen,
die Anzahl der im Stadtgebiet gehaltenen Nutztiere nur annähernd
abzuschätzen. Dies umso weniger,
weil es schon schwer ist, die wenigen verbliebenen, viehhaltenden
Betriebe zwischen den Stadthäusern ausfindig zu machen. Das Statistische Amt ging diesen Frage im
vergangenen Dezember nach, wir
bringen einige der Ergebnisse

Ein Mensch hört zu: Telefonseelsorge als Überlebenshilfe
(Th) Die in Innsbruck seit 1978
tätige Telefonseelsorge, diese
anonyme Möglichkeit zur Aussprache mit geschulten Mitmenschen, gibt nun in Form
einer kleinen Broschüre Einblick in ihre Tätigkeit. Träger
dieser Einrichtung, in der zwei
hauptamtliche und 45 ehrenamtliche Personen arbeiten,
sind die Diözese Innsbruck und
ein Verein.
Wie der Statistik zu entnehmen
ist, wird dieser Notruf am stärksten von Frauen zwischen 30 und
50 Jahren in Anspruch genommen. Hier ist es offensichtlich
der Druck der Verantwortung in
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Beruf und Familie, der zu starker Belastung führt. Fünfzig
Prozent davon sind verheiratet,
bei ihnen stehen Probleme des
Zusammenlebens im Vordergrund. Dreißig Prozent sind
ledig, hier führen Einsamkeit
und der Wunsch nach einem
Partner zum Telefon.Im Zunehmen sind die Anrufe von Jugendlichen und alten Menschen, die
mit Veränderungen ihrer Lebenssituation zu kämpfen haben.
Siebzig Prozent der Anrufe
stammen von Frauen, nur 30 Prozent von Männern. Drei Viertel
legen Wert auf Anonymität.
Nicht wenige Menschen (es sind

30 Prozent der Kontakte) nehmen die Telefonseelsorge als
ständige Begleitung in Anspruch, der Großteil der Hilfesuchenden wendet sich jedoch
nur in Krisensituationen, das
kann einmal oder mehrmals
jährlich sein, an diese Stelle. Der
Wunsch zur Aussprache wird
offensichtlich untertags zwischen 15 und 19 Uhr am stärksten. In dieser Zeit erreicht die
Zahl der Anrufe den Höchststand.
Wie erforderlich der telefonische Kontakt in Notsituationen
und das Sich-Aussprechen-Können für viele Menschen ist, zeigt

die jährliche Zunahme der
Anrufe. Waren es 1979 noch
knapp 200, so wurden 1988 über
6000, das sind durchschnittlich
17 Gespräche pro Tag, registriert. Allerdings haben sich die
„Öffnungszeiten" der Seelsorge
in diesen Jahren erheblich verlängert; zur Zeit ist die Innsbrucker Telefonnummer 1770
von 8 bis 23 Uhr besetzt, in
Kürze werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedoch wieder rund um die Uhr Hilfesuchenden geduldig zuhören, sie
ermutigen oder versuchen, bei
der Klärung von Problemen behilflich zu sein.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 3