Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.2

- S.13

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1990_Innsbrucker_Stadtnachrichten_02
Ausgaben dieses Jahres – 1990
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Anbindung des Lohbachi Fers an Kranebitter Allee soll die Kreuzungen mit dem
Fischerhäuslweg und Vögelebichl entschärfen — Keine „Autobahn" geplant!
(Eiz) Zwei neuralgische Punkte im Verlauf der Kranebitter Allee haben
das städtische Tiefbauamt veranlaßt, auf Abhilfe zu sinnen: Sowohl an
der Einmündung des Fischerhäuslweges als auch nur unweit westlich
davon an der Zu- und Abfahrt zum Vögelebichl (zugleich zur Nebenfahrbahn der Kranebitter Allee) kommt es nicht nur zu den Verkehrsspitzen
regelmäßig zu Verkehrsstauungen, wobei im zweiten Fall auch der IVBBus immer wieder Schwierigkeiten hat, in die Kranebitter Allee einzubiegen. Durch falsche Darstellungen in der Öffentlichkeit wurden in der
Bevölkerung Befürchtungen geweckt, die Kranebitter Allee könnte „zu
einer Autobahn" ausgebaut werden, was völliger Unsinn ist. Auch an eine
Verbreiterung der Nebenfahrbahn ist überhaupt nicht gedacht.
Die neuen Träger des Verdienstkreuzes der Stadt Innsbruck — von links:
Dir. L R. HofratDipl-Vw. Mag. Othmar Graus; Oberlandesgerichtspräsident L R. Dr. Karl Kohlegger, (Bürgermeister Romuald Niescher), Mons.
Hof rat Prof. Albuin Jordan und Landeskonservator L R. Hof rat Dipl.Ing. Josef Menardi
(Foto: Murauer)

Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck
an vier Persönlichkeiten verliehen
Überreichung bei einer Feier auf der Weiherburg
(Eiz) Der Gemeinderat von Innsbruck hat beschlossen, vier verdienten Persönlichkeiten die (nach
Ehrenbürgerschaft und Ehrenring)
dritthöchste Auszeichnung der
Landeshauptstadt zu verleihen:
Das Verdienstkreuz der Stadt. Es
sind dies Dir. Hofrat Dipl.-Vw.
Mag. Othmar Graus, Monsignore
HofratProf. Albuin Jordan, Oberlandesgerichtspräsident i. R. Dr.
Karl Kohlegger und Landeskonservator i. R. Hofrat Dipl.-Ing. Josef
Menardi. Die Überreichung der
hohen Auszeichnung nahm am
15. Jänner im Rahmen eines würdigen Festaktes auf der Weiherburg
Bürgermeister Romuald Niescher
vor.
Direktor Hofrat DVw. Mag. Othmar Graus hat maßgeblichen Anteil am Aufbau der „Villa Blanka"
aus kleinen Anfängen zu einer auch
international angesehenen Hotelfachschule. 1963 kam er in die
Schule, 1968 wurde er Schul- und
Hoteldirektor der „Villa Blanka",
1979 Direktor der Höheren Lehranstalt für
Fremdenverkehrsberufe.
Monsignore Hofrat Prof. Albuin
Jordan widmete sich nach seiner
Kooperatortätigkeit in Hötting
und Hall als Seelsorger den Bundesheerangehörigen. Er war Militärpfarrer der 6. Brigade Innsbruck, Oberkurat beim Militärkommando Tirol, Militärsuperior
und Militärdekan. Monsignore
Jordan war auch Fachinspektor
der Berufsbildenden Höheren
Schulen und Organisationsleiter

der Seelsorge bei den Olympischen
Spielen 1964 und 1976.
Oberlandesgerichtspräsident i. R.
Dr. Karl Kohlegger hat in seiner
fast 40jährigen Tätigkeit das Gerichtsgeschehen in Tirol maßgeblich mitgeprägt. Seit 1974 ist er
Präsident des Oberlandesgerichtes
Innsbruck. Dank seiner außerordentlichen Fähigkeiten wurde er
1973 zum Vizepräsidenten und
1981 zum Präsidenten des Fürstlichen Liechtensteiner Obersten
Gerichtshofes bestellt. Dr. Kohlegger trat auch mit zahlreichen
Publikationen an die Öffentlichkeit.
Landeskonservator i. R. Hofrat
Dipl.-Ing. Josef Menardi hat sich
als Landeskonservator (seit 1973),
durch seine sachkundige Mitarbeit
im Bundesdenkmalamt (seit 1960),
in den verschiedenen für Denkmalund Heimatpflege maßgebenden
Kommissionen, im Tiroler Kulturbeirat u. a. m. anerkannte Verdienste geschaffen. Von seiner „Handschrift" geprägt sind die Fassadenerneuerungen in Hall, Schwaz,
Rattenberg, Pfunds und Grins,
Holzbrücken- und Kapellen-Restaurierungen und Aktionen in
allen Tiroler Bezirken. In Innsbruck wirkte er mit bei den Arbeiten an der Spitalskirche, der Johanneskirche, der Domfassade, den
Fassaden der Pfarrkirche und des
Stiftes Wilten, der MariahilfKirche, am Schloß Ambras, am
Stadtturm, am Goldenen Dachl,
der Weiherburg, der Annasäule,
der Triumphpforte, dem Trautsonund Helblinghaus.

In dem vom städtischen Tiefbauamt vorgelegten, im gemeinderätlichen Verkehrsausschuß beratenen und zuletzt den Klubs der im
Gemeinderat vertretenen Parteien
zur Beratung zugeleiteten Planungsentwurf ist an der Nordseite
der Nebenfahrbahn lediglich die
Errichtung eines 1,50 Meter breiten
Gehsteiges vorgesehen.
Überhaupt nicht zur Debatte steht
eine Verbreiterung der Kranebitter
Allee. Die geplante Zurückdrängung des Individualverkehrs im
Zuge der Verkehrsberuhigung der
Stadt läßt eine solche Maßnahme
auch gar nicht als sinnvoll erscheinen. Die Planungsvorstellungen
des Tiefbauamtes sind mangels
entsprechender Beschlüsse noch
weit davon entfernt, im Stadtsenat
behandelt zu werden.

Im gegenständlichen Fall geht es
konkret um die Lösung der Verkehrsprobleme an den erwähnten
neuralgischen Punkten — und
dazu hat das städtische Tiefbauamt, wie es seine Aufgabe ist, den
folgenden möglichen Lösungsvorschlag erarbeitet, der nun von den
dafür zuständigen städtischen Gremien diskutiert und auf seine eventuelle Realisierung überprüft wird:
An der Einmündung des Fischerhäuslweges in die Kranebitter Allee
(sie ist 6 bis 6,50 Meter breit und Teil
der B 171) kommt es aufgrund des
hohen Verkehrsaufkommens fast
ständig zu erheblichen Verkehrsstauungen. Dazu ist der Fußgänger
unzureichend geschützt, weil es
hier nördlich der Kranebitter Allee
keinen Gehsteig gibt, und auch für
den Radfahrer gibt es derzeit keine

Möglichkeit, den Kreuzungsbereich
gesichert zu überqueren. Der
Amtsvorschlag zeigt Möglichkeiten auf, dies zu ändern. Hier ist,
zusätzlich zu einer Adaptierung der
Kreuzung (Abbiegespuren, Fußgänger- und Radwegsicherung), die
Errichtung einer Ampelanlage erforderlich.
Ein ähnlicher
„neuralgischer
Punkt" wie die FischerhäuslwegKreuzung ist die Einmündung des
„Vögelebichl" (und zugleich der
Nebenfahrbahn) in die Kranebitter
Allee, wo derzeit nicht nur der Privatverkehr, sondern vor allem die
IVB-Busse große Schwierigkeiten
bei der Einfahrt in die Kranebitter
Allee haben. Das Tiefbauamt
schlägt vor, hier nurmehr die Abfahrt aus der Kranebitter Allee
zuzulassen. Die Kreuzung wäre
damit entschärft. Privat-Pkw, die
vom Vögelebichl in die Kranebitter
Allee wollen, sollen nach diesem
Vorschlag entweder die Unterführung in Richtung Fischerhäuslweg
benutzen oder — siehe nächster
Punkt — den neu geplanten Anschluß Lohbachufer.
Das Lohbachufer, das derzeit in der
Nebenfahrbahn endet, soll nach
dem Amtsvorschlag neu an die
Kranebitter Allee angebunden

KRANEBUTER - ALLEE



Durch eine ampelgeregelte Neuanbindung des Lohbachufers könnten zwei Kreuzungen (Plan unten) entscheidend
entschärft werden. Hier würde der Individualverkehr aus dem Siedlungsgebiet gefahrlos in die Kranebitter Allee
einfließen. Die Buslinien würden stadteinwärts auf der Kranebitter Allee fahren. Der Plan zeigt die neu geplante
Bus-Bucht. Fußgänger erreichen sie ampelgesichert. Der Abbruch eines verwahrlosten Objektes wäre notwendig.
werden. Dies wäre aus mehreren
Gründen zweckmäßig: Der Entfall
der Ausfahrt aus dem Vögelebichl
wäre wettgemacht; die östliche
Lohbachsiedlung wäre auf kürzestem Weg an die Kranebitter Allee
angeschlossen, was eine Reduzierung von Umwegen mit den damit
verbundenen Beeinträchtigungen

des dortigen Wohngebietes bedeu- Die Busse könnten stadtauswärts
ten würde. Damit das Lohbachufer weiterhin die Nebenfahrbahn benicht vom gebietsfremden Verkehr nützen, stadteinwärts jedoch die
als „Schleichweg" mißbraucht wer- Kranebitter Allee, was zu ihrer
den kann (etwa aus Hötting-West, Beschleunigung beitragen würde.
aus der Peerhofsiedlung, von den Dabei wäre bei der Einfahrt LohAllerheiligenhöfen), wären hier be- bachufer eine neue Bus-Bucht mit
gleitende Maßnahmen zu setzen Haltestelle südlich der bestehenden
(Gehsteigdurchziehungen u.a.).
Baumreihe vorgesehen (Plan oben).
Zu dieser Haltestelle kämen die
Fahrgäste über die durch eine Verkehrsampel gesicherte Kreuzung.
Dieser Planungsentwurf des städtischen Tiefbauamtes ist derzeit in
routinemäßiger Behandlung in den
Ich wähle für Fährten in der Stadt
das Fahrrad oder ein öffentliches
Verkehrsmittel, weil es billiger, vernünftiger und umweltfreundlicher
ist Und Sie? Helfen Sie mit, es
kommt aufjeden einzelnen an.

dafür zuständigen städtischen Gremien, so wie viele andere Ideen
auch. Ob der Entwurf so oder
abgeändert realisiert wird, kann
noch nicht abgeschätzt werden.
Durchaus möglich wäre die Anlage
einer eigenen Busspur südlich der
Kranebitter Allee stadteinwärts
(und von dieser durch die bestehende Baumreihe getrennt). Dies
allerdings würde in der Tat (zumindest optisch) eine bedeutende Verbreiterung dieser Straßenführung
Diese beiden neuralgischen Kreuzungen mit der Kranebitter Allee sollen entschärft werden: Rechts die Einmündung des Fischerhäuslweges vom Süden soll ampelgeregelt werden und zwei bedeuten und noch am ehesten den
Abbiegespuren erhalten. Der Radweg soll (wie bisher) unterführt werden unä südlich (gelb-violett) als gemischter Rad/Gehweg bis zur Ampel geführt werden. Links soll nurmehr die Einfahrt Vorwurf eines „autobahnmäßizum Vögelebichlundzur Nebenfahrbahn möglich sein (bei der Ausfahrt in dk KranebitterAllee kommt es derzeitfür den Individualverkehr und besondersfür Busse zu erheblichen Behinderun- gen" Ausbaues der Straße rechtfertigen.
gen). Dafür soll — Plan oben — eine neu zu bauende ampelgeregelte Kreuzung mit dem Lohbachufer weiter im Westen die Siedlung an die Kranebitter Allee anbinden.
^-RECHTSKRÄFTIGE

STRASSENFLUCHTLINIE