Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.2

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1990_Innsbrucker_Stadtnachrichten_02
Ausgaben dieses Jahres – 1990
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Herzenschnitzen ist nicht mehr modern
Die Sitzbänke der Grünanlagen werden jetzt im Stadtgartenamt repariert
(Th) Erschöpfte Stadtbummler
und müde Touristen wissen sie
gleichermaßen zu schätzen wie
Freizeit genießende Pensionisten,
Liebespärchen und Mütter mit
Kindern: Innsbrucks 1600 Parkbänke sind die willkommenen
Ruhpunkte im Stadtgebiet. Zwar
gibt es unter ihnen verschiedene
Modelle, weitaus am häufigsten
anzutreffen ist jedoch die in kräftigem Rot gehaltene Bank aus
Fichtenholz.
Liebe Mitbürger!
Zehn bis zwölf Jahre vermag diese
In den letzten Wochen war die Sitzgelegeheit den Einflüssen der
Luftbelastung in Innsbruck Ge- Witterung und oft auch den
genstand vieler Diskussionen. Agressionen mancher ZeitgenosMan soll das Problem weder
sen zu trotzen, dann muß sie
verniedlichen noch Panik er- ausgetauscht werden. In diesem
zeugen, sondern sich an den
Zeitraum jedoch, so StadtgartenFakten orientieren. Drei von der direktor Ing. Ernst Falch, überLandesforstdirektion in Innswintert sie drei- oder viermal im
bruck aufgestellte und betreute städtischen Zentralhof, um dann
Meßgeräte geben eine klare
— repariert und frisch gestrichen
Auskunft. Während wir im
— im Frühjahr noch einladender
Frühjahr, Sommer und Herbst
Obwohl es für mich manchmal
über eine gute Luft verfügen,
gibt es im Winter oft auch über umständlich ist, kaufe ich Flalängere Zeit Inversionslagen mit schenmilch, weil ich nicht zum
schlechter Luft. Über unserer Anwachsen des Müllberges beitragenmöchte. Und Sie? Helfen
Stadt bzw. über dem Talkessel
liegt dann praktisch ein ,JDek- Sie mit, es kommt auf jeden einzelnen an.
kel", mangels Wind erfolgt
kein Luftaustausch.
zu wirken. Alljährlich werden auf
Hauptverursacher sind, dies beweisen die Zeitpunkte der stärkeren Belastung, die zahlreichen Heizungen, besonders der
normale Hausbrand, sowie der
Verkehr. Das Smogalarmgesetz
schreibtfür ganz Österreich einheitliche Grenzwerte vor, die
Voraussetzungen für die Auslösung eines Smogalarms waren
in Innsbruck noch nie gegeben,
zweimal wurde die sogenannte
Vorwarnstufe kurz erreicht.
Trotzdem müssen wir uns alle
um eine Verbesserung der Luftqualität bemühen, die Stadtverwaltung vor allem durch die
Reduzierung des Verkehrs und
die weitere Umstellung von Diesel- auf Elektrobusse, alle Mitbürger durch umweltgerechte
Heizungsanlagen und fallweisen Verzicht auf das eigene
Auto. Unsere Gesundheit sollte
uns dieses Opfer wert sein!

Die Reparaturarbeiten erfordern rund 15 kg Spachtelkitt und 200 kg
Farbe und Lack.
(Fotos: Frischauf)

den öffentlichen Anlagen Sorge
tragen, widmen sich diesen Instandsetzungsarbeiten, wobei die
von Eisenteilen zusammengehaltenen Holzkonstruktionen in den
Werkstätten des Stadtgartenamtes in ihre Einzelteile zerlegt
werden. Die moderne „Innsbrucker Bank", so Ing. Reinhold
Zegg, besteht aus sieben Latten;
sie ersetzt sukzessive seit einigen
Jahren die weniger Sitzkomfort
bietende Fünf-Latten-Bank. Aus
Umweltschutzgründen bzw. wegen
diese Weise mit einem Kostenauf- der geringen Haltbarkeit nicht
wand von rund einer Million mehr eingesetzt werden Bänke,
Schilling an die 400 Bänke er- deren Auflagen aus Edelhölzern
oder aus Plastik bestehen.
neuert.
Ein Teil jener Fachkräfte, die im Es ist nicht nur die Witterung, die
Sommer für blühende Park- zu Schäden an den Hölzern führt
anlagen und Verkehrsinseln, für und damit einen Austausch der
sauber gemähte Wiesen und Bankbretter erforderlich macht,
exakt beschnittene Sträucher in sondern es sind im besonderen

Maße auch Vandalenakte. An die
50 Bänke werden alljährlich mutwillig zerstört. Arg, so die Fachleute, ist es dabei im Olympischen
Dorf. Längst vorbei sind die Zeiten, da von Amors Pfeil getroffene Herzen und Ewig-DeinSchwüre so manche Bank zierten;
heute werden die Balken zerschnitten, zerbrochen und aus
der Verankerung gerissen.
Die Schäden am Holz werden mit
Kunstharz verkittet, dann folgt
das Abschleifen und das zweimalige Grundieren und Lackieren. Ing. Zegg: „Dafür sind alljährlich rund 200 kg Grundfarbe
und Lack sowie 15 kg Spachtelkitt erforderlich."
Für die 50 bis 70 Neuankäufe von
Sitzbänken gibt die Stadtgemeinde jährlich rund 100.000 Schilling
aus.

An die 400 Bänke werden alljährlich in den Wintermonaten im Stadtgartenamt repariert.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 2

Seite 3