Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.1

- S.24

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1990_Innsbrucker_Stadtnachrichten_01
Ausgaben dieses Jahres – 1990
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Energiekonzept und Energieberatung

O

Die erste Energiekrise 1973 war der Beginn einer
völlig neuen Betrachtungsweise hinsichtlich
Energieverwendung. Vor 1973 hatte man noch
die Vorstellung von unbegrenzten Energiereserven,diezu niedrigen Preisen verfügbar sind. Sehr
bald wurde erkannt, daß in Zukunft mit Energie
sorgsam umgegangen werden muß, da bis zum
Ende des Jahrtausends die Energie knapp werden wird und daher auch die Energiepreise stark
steigen werden.
Der Ruf nach konzeptiver Verwendung von Energie wurde daher immer lauter. Mitte der siebziger
Jahre entstand der Begriff des Energiekonzeptes.
Die Bundesregierung hat zuletzt in der Dritten
Fortschreibung ihres Energieprogrammes vom
4. November 1981 die Vorstellungen dazu konkretisiert. Darin heißt es u. a.:

O

gut fundierten Prognose- und Szenariorechnungen getroffen werden.
Die Stadtwerke haben im vergangenen Jahr Professor Dipl.-Ing. Dr. Jansen, Leiter des Instituts
für Energiewirtschaft der Technischen Universität Wien, beauftragt, ein Energiekonzept für die
Stadt Innsbruck zu erstellen.
Energiekonzepte berücksichtigen u. a.
* die möglichen Energieeinsparmaßnahmen
und Einsparpotentiale;
* das bestehende Versorgungsnetz für leitungsgebundene Energie (Strom und Gas);
* die künftig zu erwartende Verdichtung in den
verschiedenen Stadtteilen durch Wohnungsneubauten oder Ansiedlung von Gewerbebetrieben und
weisen erst dann das erforderliche Ausbauvolumen für Energieerzeugung und Netzerweiterung auf.

„Planung und Verwirklichung optimaler Versorgungsstrukturen werden durch örtliche und
regionale Versorgungskonzepte unterstützt. Sie
sind aus energiepolitischer Sicht besonders
wichtig, um das Verhältnis von Fernwärme, Gas
und Strom langfristig sinnvoll zu gestalten. Zu
diesem Zweck sind die Versorgungsmöglichkeiten nach technischen und wirtschaftlichen
Gesichtspunkten im Hinblick auf die konkreten
örtlichen Verhältnisse zu ermitteln."

Daraus resultieren einerseits unterschiedliche
Anforderungen an Technik und Wirtschaft und
andererseits unterschiedliche Auswirkungen
auf Umwelt und Arbeitsmarkt.

Durch die bevorstehende Erdgasversorgung
Innsbrucks stehen die Stadtwerke vor weitreichenden Entscheidungen hinsichtlich der
Gestaltung der zukünftigen Energieversorgung
unserer Stadt. Solche Entscheidungen wirken
sich langfristig auf die lufthygienischen, ökonomischen und energietechnischen (Effizienz,
Krisenfestigkeit) Verhältnisse in unserem
Lebensraum aus. Sie sollten nur auf Grund von

Dieser Wärmekataster ist jenes Werkzeug, mit
dessen Hilfe dann die unbedingt erforderlichen
Prognose- und Szenariorechnungen zur Unterstützung und Erarbeitung des Energiekonzeptes
durchgeführt werden.

Ein wesentlicher Teil dieses Energiekonzeptes
ist der Wärmekataster. Es ist dies ein EDV-Programm, in dem verschiedene Angaben zur Baustruktur, zur verwendeten Energieart, zum Wärmebedarf, zur verwendeten Heizung usw. erfaßt
sind.

Die Fertigstellung des Energiekonzeptes ist für
Ende 1990 geplant und zeigt für die Zukunft die
notwendigen Verteilungsstrategien für leitungsgebundene Energie auf.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 1

Seite 25