Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1990

/ Nr.1

- S.10

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„Innsbruck ist auch eine Kulturstadt ersten Ranges"
Kulturehrenzeichen, Sozialehrenzeichen und Humanitätsmedaille an verdiente Persönlichkeiten verliehen
(Eiz) Bei einem gediegenen Festakt
auf der Weiherburg überreichte am
19. Dezember Bürgermeister Romuald Niescher das Ehrenzeichen
für Kunst und Kultur, das Sozialehrenzeichen sowie die Humanitätsmedaille der Stadt Innsbruck an
jene Persönlichkeiten, denen der
Gemeinderat diese hohen Auszeichnungen verliehen hatte. An
der
Feier,
umrahmt
vom
Weiherburg-Quartett,
nahmen
neben den Geehrten und deren
Angehörigen auch Bgm.-Stellv.
Rudolf Krebs, die Stadträte Mag.
Girstmair, Dr. Hummel, Ing. Krasovic und Dr. Rettenmoser, mehrere
Gemeinderäte und die Spitzen der
städtischen Beamten mit Magistratsdirektor Dr. Wammes und dem Leiter der Mag.-Abt. II (Schul-; Kulturund Sportamt), Dr. Reisinger, teil.
Bgm. Niescher äußerte in seiner
Ansprache die „tiefe Überzeugung,
daß Innsbruck eine Kulturstadt
ersten Ranges" sei. In dem halben
Jahrtausend als fürstliche Residenzstadt hätten sich die höfische
und die ländliche Kultur vermengt
und gegenseitig befruchtet. In dieser Epoche sei Innsbruck neben
Wien und Augsburg die bedeutendste Musikstadt dieses Raumes
gewesen. In Zukunft werde man
neue Akzente setzen und Bewährtes
sorgsam pflegen müssen.
Das Ehrenzeichen für Kunst und
Kultur wurde verliehen an: Dr. hx.
Karl Burmann: Er genießt als
Schmetterlings- und Insektenforscher weltweiten Ruf. Große Verdienste beim Neuaufbau der Insektensammlung des Landesmuseums.

Die neuen Träger des Ehrenzeichensfür Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck, das ihnen am 19. Dezember
1989 überreicht wurde. Von links: Prof. Emmerich Kerle; Ernst Wieser; Prof. Siegfried Somma; AR Hannes
Hundegger; (Bgm. Niescher); Dr. h.c. Karl Burmann; Karl Depaoli.
(Fotos: Murauer)
Karl Depaoli: Foto-, Gedicht- und
Buchautor, hat die Schönheit des
Landes und der Stadt Innsbruck
vielen Menschen nahegebracht.
Amtsrat i.R. Hannes Hundegger:
Wirkt seit Jahrzehnten kulturell
vielfältig und idealistisch in Igls.
U. a. Organisator der „Igler Bergweihnacht".
Akad. Bildhauer Emmerich Kerle:
Kunsterzieher, durch Ausstellungen weit über die Grenzen des Landes bekannter Künstler.
Prof. Siegfried Somma: Kapellmeister der Militärmusik, Gründer
der „Orig. Tiroler Kaiserjägermusik" , Komponist, Bezirkskapellmeister, zahlreiche Konzertreisen.
Prof. Otmar Suitner: Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper Berlin, Ordentl. Professor und
Leiter einer Dirigentenklasse der

Hochschule für Musik in Wien.
Gastdirigent in aller Welt; Ehrendirigent des NHK-Symphonieorchesters Tokio. Viele Rundfunkund Schallplattenproduktionen.
Ernst Wieser: Versicherungskaufmann, aus Passion jedoch Chorleiter der „Sängervereinigung Wolkensteiner" , selbst Komponist.
Bearbeitete zahlreiche alte Tiroler
Lieder. Ungezählte Konzerte.
Das Sozialehrenzeichen der Stadt
Innsbruck wurde verliehen an:
Notar i.R. Dr. Stefan Lami: Viele
Jahre im Landesvorstand, dann geschäftsführender Obmann der Sektion Innsbruck der "Lebenshilfe".
Klaus Martini: Selbst erblindet, hat
er große soziale Verdienste für seine
Schicksalsgefährten, so als Landesobmann des Tiroler Blindenver-

Die neuen Träger des Sozialehrenzeichens und der Humanitätsme-daille - von links: Schwester Theofrieda
Hellweger, (Bgm. Romuald Niescher), Bruder Gabriel Stampfl, Dr. Annemaria Reut-Nicolussi (alle Humanitätsmedaille); Notar i. R. Dr. Stefan Lami (Sozial-ehrenzeichen); Gertrud Trentinaglia, Pawlona Radi,
Ludmilla Bikar (alle Humanitätsmedaille); Klaus Martini, Josefine Schumacher (beide Sozialehrenzeichen).
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bandes. Seit 1987 Präsident des
Österr. Blindenverbandes.
Elisabeth von Riccabona: Durch
drei Jahrzehnte Vizepräsidentin
der „Arbeitsgemeinschaft
für
Altenhilfe". Bis ins eigene hohe
Alter selbstlos sehr verdient tätig.
Josefine Schumacher: 30 Jahre
Präsidentin der „Arbeitsgemeinschaft für Altenhilfe". Begründete
viele Sozialinitiativen für betagte
Innsbrucker Bürger.
Die Humanitätsmedaille der Stadt
Innsbruck erhielten: Schwester
Theofrieda Hellweger: Betreut seit
vielen Jahren die Ausspeisung der
Unterstandslosen bei den Barmherzigen Schwestern.
Agnes Petzer: Viele Jahre für die
Altenhilfe tätig. Gründete und betreute die Organisation „Seniorentanz".
Anna Pawlowa Radi: Als Russischlehrerin war sie auch immer bemüht,
Verständnis für die unterschiedlichen Kulturkreise zu wecken und
Mißverständnisse abzubauen. Betreut Sport- und Jugendgruppen
aus der Partnerstadt Tbilissi.
Bruder Gabriel Stampfl: Hilft seit
1949 Bedürftigen und Unterstandslosen, u.a. in der Ausspeisungsstube der Kapuziner.
Ludmilla Bikar, Hofrat Dr. Annemarie Reut-Nicolussi, Gertraud
Trentinaglia: Durch viele Jahre
selbstlose und unermüdliche Aktivistinnen der „Arbeitsgemeinschaft für Altenhilfe" mit dem Ziel,
daß ältere Mitbürger so lange wie
möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben konnten.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1990, Nr. 1