Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.12

- S.15

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Gesamter Text dieser Seite:
OGH-„Salz-Urteir
soll Umweltschutz
nicht schmälern!
(Eiz) Die Stadt Innsbruck hat
einen Prozeß verloren. Das
Urteil erscheint bei flüchtiger
Betrachtung ein Schlag gegen
die seit Jahren laufenden Umweltschutz-Bestrebungen im
Winterdienst: Es besagt nicht
mehr und nicht weniger, als
daß in bestimmten Situationen Salz gestreut werden muß.
Unterläßt das die Stadt, streut
sie nur Splitt, ist ihr Verhalten
laut Oberstem Gerichtshof
„grob fahrlässig". Sie haftet
für entstandenen Schaden.
Der Anlaß: Ein Autofahrer
war zwischen Igls und Vill auf
schneeglatter Straße ins Rutschen gekommen und gegen
ein anderes Auto geprallt. Er
klagte die Stadt wegen Vernachlässigung der Streupflicht, weil nicht Salz gestreut war — und behielt
recht.
Muß daher künftig, um weiteren Verurteilungen zu entgehen, wieder überall Salz gestreut werden? — Das ist
nicht der Fall. Das Urteil besagt nur, daß unter vergleichbaren Umständen auf vergleichbaren Straßenstücken
Salz gestreut werden muß.
Innsbruck bleibt bei der
Splittstreuung im ebenen
Stadtgebiet — und hat nun
die kurze Strecke Vill—Igls
neu in den Salzstreuplan aufgenommen.

Linke Innufermauer
wird nun begrünt
Erfreulicher Abschluß des 2. Bauabschnittes der Innregulierung:
Die linksufrige Innufermauer
zwischen dem Waltherpark und
dem Eisensteg wird im Frühjahr
„mit rankenden Pflanzen" begrünt. Sie werden in (der Mauer
vorgesetzte) Betonschalen gepflanzt. Der Gehweg entlang der
Mauer muß aus Gründen der
Schneeräumung etwas verbreitert
werden. Zwischen Gehsteig und
Straße werden Sträucher und
Bäume gepflanzt. Es wird auch
strauchumrankte Banknieschen
geben. Kosten: rund 750.000
Schilling.

Innsbrucks Winter-Armee ist gerüstet
Mit 30 Millionen Schilling Kosten muß die Stadt für den Winterdienst rechnen
Der Einsatz von 250 Tonnen Auftausalz, vorsorglich schon angeschafft, ist aus Gründen des
Umweltschutzes nur auf den steilen Straßen (im Norden der Stadt
zwischen Kranebitten und Arzl)
vorgesehen; im Talbereich wird
grundsätzlich kein Salz gestreut
(Ausnahme: Gefrierender Regen).
Bei kleinflächiger Eisbildung wird
Das Kommando bei kommenden Der vergangene Winter war gnä- „Eisex" gestreut, ein umweltSchnee-Schlachten führt Dipl.- dig: Er kostete die Stadt weniger freundliches Auftaumittel auf
Ing. Hans Ripper, Referatsleiter als veranschlagt — „nur" rund Harnstoffbasis — händisch und
für Straßenreinigung und Win- 18 Millionen Schilling. Es wur- sparsam, da es sehr teuer ist. Zehn
terdienst beim städtischen Bau- den nur 1.800 Tonnen Splitt auf Tonnen davon liegen auf Vorrat.
amt: „30 Millionen Schilling Innsbrucks 300 km langes Stramuß die Stadt für den Winter- ßennetz (davon sind 10 km Lan- Salz muß aus Haftungsgründen
dienst eines Jahres bereitstellen." des- und 16 km Bundesstraßen) übrigens heuer erstmals auch auf
Darin sind die Löhne der eigenen gestreut. Ein besonders strenger der kurzen Strecke zwischen Vill
Männer und das Entgelt für Winter mit vielen Schneefällen und Igls gestreut werden: Ein
fremde „Hilfstruppen" und Ge- kann auch teurer zu stehen kom- oberstgerichtliches Urteil zwingt
räte enthalten: Acht private „Grä- men als die veranschlagten die Stadt dazu (nebenstehender
der" von Baufirmen, 13 Traktor- 30 Millionen Schilling.
Kasten).
pflüge von Landwirten, ein privater Lkw mit Pflug und sechs
pflugbewehrte Unimogs verstärken bei Bedarf die städtischen
Abwehrreihen.
(Eiz) Die Stadt Innsbruck ist gerüstet, sollte der Winter überraschend
zu einem Großangriff blasen: 24 schneepflugbewehrte Lkw, 19 davon
mit Streuausrüstung, sind bereit zum Einsatz. Sieben Kleinfahrzeuge
mit Pflug und Streugerät werden Gehsteige und schmale Wege passierbar und rutschfrei machen. Die Bedienung dieses Arsenals stellen
rund 130 Mann Stammpersonal in den städtischen Straßenbauhöfen
sicher. Verstärkt werden kann diese schlagkräftige Truppe, sollte es
„ganz dick" kommen, durch bis zu 100 Gelegenheitsarbeiter und
fremdes Räumgerät.

Auch die „Munition" liegt schon
bereit: Zwei Lager sind vom vergangenen milden Winter noch
mit Streusplitt gefüllt. Insgesamt
muß man mit dem Einsatz von
4.500 Tonnen Splitt rechnen, die
rund 650.000 Schilling kosten.
Das Streugut kommt aus Zirl und
ist entstaubt, damit es bei Einsetzen des Föhns die Luft nicht zu
sehr belastet. Die Entstaubung
erfolgt „trocken" in einer Trommel: Der Splitt wird aufgeheizt,
der Staub abgesaugt.

Seit dem Vorjahr kann die Stadtgemeinde bei der Salz-, Sand- oder
Splittstreuung noch viel genauer dosieren: Möglich machen dies drei
neue, elektronisch gesteuerte Streugeräte, die auf die jeweiligen
Wetter- und Straßenverhältnisse programmiert werden können. Die
Lkw-Aufsätze kosteten mehr als eine Million Schilling. (Foto: Kreidl)

Flohmarkt künftig
zweimal im Monat

Schüler-Sprungzentrum Natters:
Stadt beteiligt sich an den Kosten

Der Flohmarkt auf dem
Adolf-Pichler-Platz, bisher
an jedem ersten Samstag
im Monat, wird künftig
zweimal monatlich stattfinden: an jedem ersten und
dritten Samstag. Grund: Die
starke Expansion dieses
Marktes.
Sanitäre Bedürfnisse werden
durch eine Übereinkunft mit
dem Wienerwald-Restaurant
„Breinößl" geregelt: Die
Toiletten stehen den Marktbeschickern zur Verfügung.

Der Springernachwuchs ist derzeit 15 „Mann" stark
(Eiz) Durch den Wegfall der
Jugendsprungschanze am Bergisel ist die Nachwuchsarbeit der
Springer in Innsbruck zum Erliegen gekommen. Die Mitbenützung der Schüler-Sprungschanze
in Natters bietet sich als Trainingsanlage für Nachwuchsspringer aus dem Großraum
Innsbruck ideal an. Nun soll in
Natters ein Sprunglauf-Schülerleistungszentrum
eingerichtet
werden, das durch das Land
Tirol, die Stadt Innsbruck, den
Tiroler Schiverband und die

Tiroler
werden
amtlich
amtlich
fügung.

Tageszeitung gefördert
soll. Es stehen hauptein Trainer und nebenein Hilfstrainer zur Ver-

Der Stadtsenat begrüßt diesen
Plan und beschloß, daß sich die
Stadt an den Kosten von 150.000
Schilling für diesen Winter mit
einem Betrag von 55.000 Schilling beteiligt. Die Präparierung
der Anlage erfolgt zugleich mit
den Vorbereitungen für das Bergiselspringen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 12

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