Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.8

- S.8

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Kleinere Wohneinheiten anstelle der Schlafsäle
Städtische Herberge für Obdachlose wird in diesen Monaten umgebaut — Kosten ca. 10 Mio. Schilling
(Th) Das Problem der Nichtseßhaften in Innsbruck kann damit zwar besondere bei der Arbeitsplatznicht gelöst werden, es wird aber eine bedeutende Milderung erfahren suche, beim Beschaffen von Paund für manchen vielleicht eine neue Chance darstellen: Die städti- pieren und Renten behilflich sein
sche Herberge in der Hunoldstraße in Pradl wird umgebaut. Dabei werden.
soll nicht nur das Gebäude saniert und nach zeitgemäßen Richtlinien In allen Geschoßen ausgetauscht
adaptiert und ausgestattet werden, sondern auch die Betreuung und werden die Bodenbeläge, die
Beratung der Obdachlosen in allen Fragen wird in Zukunft durch Türen, die elektrischen InstallaFachleute, nämlich Sozialarbeiter, erfolgen.
tionen. Erneuerung bzw. ErweiDer Auftakt zu diesen Maßnah- die Portierloge untergebracht. In terung erfahren, wie Bauleiter
men wurde im Vorjahr mit dem diesem Geschoß befinden sich Markus Kostner erläutert, auch
Einbau einer neuen Gasheizan- auch die Räume der Sozialarbei- die sanitären Anlagen im ganzen
lage gesetzt. Im April dieses Jah- ter, die die Heimbewohner nicht Haus, wobei im Keller neben den
res, nach der provisorischen nur betreuen, sondern ihnen ins- acht Duschen und der Badewanne
Übersiedlung der Bewohner in
das von der Stadtgemeinde für
andere Zwecke angekaufte Kolpinghaus in der Dreiheiligenstraße, begannen die eigentlichen
Bauarbeiten nach den Plänen
und unter der Leitung des Stadtbauamtes. Jetzt, etwa zur Halbzeit, zeigen sich schon die neuen
Raumstrukturen: Anstelle der
bisherigen Schlafsäle entstehen
nun insgesamt sieben Wohneinheiten, die jeweils einen Schlafraum mit vier bis sechs Betten
und einen angeschlossenen Aufenthaltsraum umfassen. Darüber
hinaus werden, so Senatsrat Dr.
Hermann Schweizer, der Leiter
der städtischen Sozialabteilung,
zwölf Zwei- und Dreibettzimmer
zur Verfügung stehen und — getrennt nach den Geschlechtern —
zwei Aufenthaltsräume. Im Parterre des zweistöckigen Hauses
sind der Speisesaal mit Teeküche,
eine der beiden Krankenstatio- Der Umbau der städtischen Herberge in Pradl erforderte auch ein Vernen, der Verwaltungsraum und stärken der zuführenden Gas- und Wasserleitungen. (Foto: Murauer)

auch ein Desinfektionsraum und
eine Waschküche bereitstehen
werden. Eine Be- und Entlüftungsanlage wird dafür sorgen,
daß im ganzen Gebäude keine
„dicke Luft" aufkommt.
Die Bauarbeiten werden bis Spätherbst abgeschlossen sein, sodaß
mit Einbruch der kalten Jahreszeit das Haus wieder besiedelt
werden kann. Die Baukosten belaufen sich auf rund 10 Millionen
Schilling.

Neue Anlaufstelle
für Umweltfragen
(Th) Ab 1. September gibt es in
der Müllerstraße 26, Telefon
57 56 56, eine neue Umweltberatungsstelle, bei der sich Bürger
kostenlos Auskünfte holen können. Finanziert wird diese Anlaufstelle durch Zusammenarbeit
zwischen Bund, Land und Stadt
Innsbruck sowie der Arbeitsmarktverwaltung. Für das probeweise für 28 Monate installierte
„Modellbüro" werden fünf Millionen Schilling aufgewendet.
Nach Ablauf dieser Zeit rechnet
der Trägerverein, auf eigenen Füßen stehen zu können. Die fünf
Umweltberater haben sich zum
Ziel gesetzt, neben dem Eingehen
auf Fragen aus der Bevölkerung
selbst Aktionen zu starten, bzw.
in kleinen Schritten konkrete
Vorhaben zu verwirklichen.

Statuten für Verein „Sozial- und Gesundheitssprengel InnsbruckStadt" beschlossen — Arbeit von 150 Sozialvereinen koordiniert
(We) Gut und gern 150 Vereine
und Institutionen sind in Innsbruck im Sozial- und Gesundheitsbereich tätig. Die Stadtgemeinde plant daher die Errichtung eines Sozial- und Gesundheitssprengels, mit dessen Hilfe
der Ausbau der Sozialstationen
in den einzelnen Stadtteilen forciert und die soziale Hilfe näher
an den Bürger gebracht werden
soll. Weiters soll dieser Sprengel
als Koordinationsstelle dienen,
um sämtliche Kapazitäten der
einzelnen privaten Vereine und
der städtischen Institutionen zu
erfassen und sinnvoll organisieren zu können.

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Als ersten Schritt zur Verwirk- milienberatung und Hauskranlichung dieser Einrichtung hat kenpflege.
der Stadtsenat in seiner Sitzung • Die Koordination von Leivom 12. Juli unter Vorsitz von stungen im Sozial- und GesundBürgermeister Romuald Nie- heitsbereich, die von den verscher die Statuten des Vereines schiedenen privaten Vereinen
„Sozial- und Gesundheitsspren- und Organisationen erbracht
gel Innsbruck-Stadt" beschlos- werden.
sen.
• Die Förderung der Nachbarschaftshilfe, insbesondere durch
Folgende Maßnahmen sind vor- Organisation von Besuchsdiengesehen:
sten für alleinstehende alte Men• Die weitere Errichtung und schen.
Führung von Sozialstationen • Die medizinische Beratung
zur Leistung der vordringlichen und Betreuung, insbesondere im
sozialen Dienste, wie Altenbe- Rahmen der Gesundheitsvortreuung, Haushalts-, Familien- sorge und Gesundheitsberatung.
und Unterstandslosenhilfe, Fa- • Die Zusammenarbeit mit der

Sozialverwaltung der Stadtgemeinde Innsbruck als Ortsgemeinde und Bezirksverwaltungsbehörde.
Der gemeinnützige Verein, dem
ordentliche wie fördernde Mitglieder sowie auch Ehrenmitglieder angehören können, hat seinen Sitz und sein Tätigkeitsfeld
in Innsbruck. Die ordentlichen
Mitglieder werden von den im
Innsbrucker Stadtsenat vertretenen Parteien im Verhältnis der
Zusammensetzung des Stadtsenates namhaft gemacht; der
Sozial- und Gesundheitssprengel soll so bald wie möglich realisiert werden.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 8