Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.8

- S.3

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Innsbruck schreibt Umweltpreis aus
Bewerbungen und Vorschläge bis 31. Dezember — Erste Vergabe erfolgt 1990
(Eiz) Der Stadtsenat beschloß am 14. Juni, einen „Umweltpreis der
Stadt Innsbruck" zu schaffen. Die Auszeichnung wird in Hinkunft
alljährlich einmal für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des
Umweltschutzes, insbesondere für Innsbruck, verliehen. Um die Verleihung können sich bewerben bzw. können dafür von jedermann vorgeschlagen werden: Einzelpersonen, Personengruppen, Gewerbeund Industriebetriebe, Institutionen und Organisationen.
Der „Umweltpreis der Stadt Innsbrück" soll insbesondere für Leistungen in den Bereichen Luft-

reinhaltung, Abfallvermeidung
und -entsorgung, Gewässerschütz, Lärmschutz, Verkehr,

Liebe Mitbürger!
Wenn wir Bürger eines freien
Landes mit wacher Aufmerksamkeit die noch durch viele Pannen gekennzeichneten, zaghaften
Bemühungen in einigen Ostblockländern verfolgen, die faktische Diktatur einer Partei durch
so etwas wie freiere Wahlen zu
lockern, so kommt uns so recht
zu Bewußtsein, daß eines unserer
höchsten Güter das freie Wahlrecht ist.
In einem Monat wählen Innsbrucks Bürgerinnen und Bürger
für die nächsten sechs Jahre den
Gemeinderat. Ich habe großes
Verständnis dafür, daß im Herbst
Vereine ihre traditionellen Ausflüge nach Südtirol machen, daß
Familien bei schönem Wanderwetter Bergtouren planen. Doch
darf ich den Apell an alle richten,
ihre Aktivitäten so einzuteilen,
daß am 24. September der Gang
zur Urne möglich ist.
In der Öffentlichkeit wurde Kritik laut, die Auf Stellung der Werbetafeln für diese Wahl verschandle die Stadt. Ich darf darauf verweisen, daß nach dem Gesetz wahlwerbende Gruppen das
Recht haben, sechs Wochen vor
der Wahl allgemein zu plakatieren. Die Stadt bemüht sich, mit
dem Angebot dieser Werbeflächen das „wilde" Plakatieren in
Grenzen zu halten. Die Tafeln
weisen zehn Felder auf. Sieben
davon sindfür die im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen
bestimmt. Drei Felder sind reserviert für neue Gruppierungen,
die sich um Sitze bewerben wollen.
Dafür, daß die demokratischen
Organe unserer Stadt ordnungsgemäß für die nächsten sechs
Jahre bestellt werden, sollten wir
diese Plakate sechs Wochen lang
als einen bescheidenen Preis akzeptieren.

Energieeinsparung,
Naturschutz, Umwelterziehung und
allgemeine Umwelt Vorsorge verliehen werden. Der Preis wird in
Form einer Urkunde in Verbindung mit einem künstlerisch gestalteten Objekt vergeben und
vom Bürgermeister überreicht.
Die Preisträger erhalten die Berechtigung zur Führung der Bezeichnung „Träger des Umweltpreises der Stadt Innsbruck".
Bewerbungen und Vorschläge
sind mit einer ausreichenden Beschreibung der vorgeschlagenen
Leistungen und mit Namen und
Adresse des Bewerbers bis längstens 31. Dezember 1989 beim
„Amt für Umweltschutz" einzureichen. Nach fachlicher Begutachtung behandelt der Umweltschutzausschuß die Vorschläge;
der Stadtsenat beschließt sodann
die Preisvergabe. Die Namen der
Preisträger werden in den „Innsbrucker Stadtnachrichten" veröffentlicht und auch der Presse
und dem Rundfunk mitgeteilt.

Die Touristen, die die Schönheiten unserer Stadt bewundern, können
sich jetzt noch besser orientieren: Der Fremdenverkehrsverband Innsbruck-Igls und Umgebung ließ kürzlich fünf neue beleuchtete Stadtpläne, die in sechs Sprachen die Sehenswürdigkeiten erlau tern und auch
die unmittelbare Umgebung miteinbeziehen, aufstellen. Die Kosten der
Tafeln betrugen 250.000 Schilling, 100.000 Schilling bezahlte darüber
hinaus die Stadt, die die Aufstellung vornahm.
(Foto: Eliskases)

Weichen gestellt für Ausbau des
Klärwerks Roßau um 520 Millionen
Detailplanung bis 1991 möglich, Bauzeit drei Jahre
(Eiz) Die Stadt Innsbruck stellte
die Weichen für den Ausbau des
Klärwerkes Roßau: Am 19. Juli
beauftragte der Stadtsenat unter
Vorsitz von Bürgermeister Romuald Niescher das Rechtsamt
der Stadt, das wasserrechtliche
Bewilligungsverfahren dafür einzuleiten und das Förderungsansuchen für das Projekt beim Wasserwirtschaftsfonds einzubringen. Damit ist — nach umfangreicher Vorarbeit durch das
Stadtbauamt/Amt für Stadtentwässerung — der Startschuß für
ein Projekt gefallen, das insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Schilling kosten wird: Die
Kläranlage Roßau soll auf
400.000 Einwohnergleichwerte
erweitert werden. Sie wird neben
einer zweistufigen biologischen
Klärung auch eine biologische

Detail-Phosphoreliminierung und
eine Phosphorfällung im Faulschlamm aufweisen.
Wenn alle Behördenverfahren,
die umfangreiche Ausschreibung
und die Projektierung ohne Verzögerung laufen, wird man mit
den Bauarbeiten im Herbst 1991
beginnen können. Vorgesehen
sind drei Baustufen, wobei der
Betrieb der Kläranlage auch während des Baus aufrechterhalten
wird. Die Fachleute rechnen mit
zweieinhalb bis drei Jahren eigentlicher Bauzeit.
Derzeit schon sind an das Klärwerk Roßau die Gemeinden
Rum, Völs, Aldrans, Lans und Sistrans mit angeschlossen; bereits
fix ist, daß künftig auch Patsch,
Mutters, Natters, Götzens, Birgitz, Axams und Grinzens ihre
Abwässer in die Roßau leiten.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 8

Für „Lärmjets"
Ende in Sicht!
Innsbruck wird Österreichs
erster
Bundesländer-Flughafen, von dem „Lärmjets"
verbannt werden: Was Verkehrsminister Streicher Bürgermeister Niescher bei dessen Vorsprache im Juli bereits
zugesagt hatte, macht er nun
wahr. Er sandte einen Verordnungsentwurf zur Begutachtung aus, wonach laute Jets
(nach den Bestimmungen der
„Chapter 2") auf Bundesländerflughäfen nicht mehr landen dürfen, sondern nur leise
Maschinen, die der „Chapter 3" entsprechen. Innsbruck macht dabei den Anfang: Hier soll das Verbot
schon ab April 1990 gelten
(ein früherer Termin ist nicht
möglich, weil der Flughafen
bestehende Verträge mit Fluggesellschaften
einhalten
muß). Ein Jahr später soll
Salzburg folgen, dann erst
Klagen fürt, Linz und Graz.
Mit dieser Regelung werden
lange laufende Bemühungen
nun doch zu einem erfreulichen Ergebnis führen.
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