Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.7

- S.19

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Gesamter Text dieser Seite:
Der Lanser Bach wird nun „gezähmt"

Stadtwerke: Der
Preis für Erdgas
muß „stimmen"

Stadtsenat beschloß wirkungsvolle Verbauung — Fertigstellung bis Frühjahr 1990
(We) Kin „Sorgenkind" für den
Stadtteil Amras ist der Lanser
Bach, der am Unterhang des Patscherkofels in ca. 1.700 Metern
Seehöhe entspringt und vor seiner Einmündung in den Inn auch
Amras durchfließt. Bei der Unwetterkatastrophe 1985 bewies er
seine Gefährlichkeit, indem er eine große Fläche überschwemmte,
in Häuser eindrang und größere
Mengen an Schlamm und Geröll
ablagerte.
Die Verbauung des Baches im Bereich der Luigenstraße wurde unmittelbar nach Beseitigung der
Schäden in Angriff genommen.
Nun beschloß der Stadtsenat in
seiner Sitzung vom 5. Juli unter
Vorsitz von Bürgermeister Romuald Niescher, den Bach auch
im Oberlauf, also von der Aldranser Grenze weg bis zur Luigenstraße, zu verbauen und dadurch für immer zu „zähmen".
Geologisch wird das Einzugsgebiet aus Schiefergneisen und
Glimmerschiefer aufgebaut, die
stellenweise von Moränen und
Terrassenschottern
überlagert
sind.

Nach dem steileren, bewaldeten
Oberlauf fließt der Bach mit geringem Gefälle im baumfreien
Gelände über die Mittelgebirgsterrasse bis zur Aldranser Straße
zum sogenannten Felseneck.
Dort tieft sich das Bachbett stark
ein und verläuft in einem engen
Graben bis zum Inntalniveau. In
diesem Steilstück befinden sich
auch die Uferanrisse bzw. Geschiebeherde, die zu Vermurungen führen können.

(We) Die Stadt Innsbruck will
bekanntlich nur dann eine
Umstellung auf Erdgas vornehmen, wenn dies auch für
den Endverbraucher wirtschaftliche Vorteile bringt. Da
der von der Tiroler Ferngas
der Stadt übermittelte Vertragsentwurf berechtigte Interessen Innsbrucks und damit aller Gasbezieher unberücksichtigt ließ und daher
von den Stadtwerken als unakzeptabel zurückgewiesen
werden mußte, hat die Generaldirektion der Stadtwerke
nun ihrerseits einen Vertragsentwurf erarbeitet, in welchem der Standpunkt der
Stadt zum Ausdruck kommt
und der alle Bedingungen für
die Versorgung des Stadtgebietes von Innsbruck mit Erdgas enthält.
Der Verwaltungsausschuß der
Stadtwerke, der sich in seiner
Sitzung vom 3. Juli unter Vorsitz von Stadtrat Dr. Wilhelm
Steidl mit dieser Vorlage befaßte und ihr einhellig die Zustimmung gab, beauftragte
die Generaldirektion, diesen
Vertragsentwurf raschest der
Tiroler Ferngas zu übermitteln und die weiteren Verhandlungen auf der Grundlage dieses Vertrages zu führen.

Die Baukosten belaufen sich auf
1,1 Mio. Schilling.

Baubeginn ist entweder im
Herbst dieses Jahres oder im
Frühjahr 1990, jedenfalls sollen
die Arbeiten noch im komUm Amras wirkungsvoll zu menden Frühjahr abgeschlossen
schützen, ist es erforderlich, jegli- werden.

Nach der Matura in die Lehre
Alternative zur Universität — Fachkräfte gefragt
Tirols Wirtschaft steht vor dem
Problem, eine ausreichende Zahl
von qualifizierten und engagierten
Mitarbeitern zu finden. Der starke
Rückgang der Lehrlingszahlen
und der dadurch entstandene krasse Mangel an Facharbeitern führte
zur Überlegung, nicht nur traditionelle Personengruppen (Abgänger
der 9. Schulstufe, z. B. Polytechnischer Lehrgang und Hauptschu-

Patscherkofelbahn: Planung
für Neubau ist angelaufen
Ausschußsitzung des Fremdenverkehrsverbandes
(Th) Das Projekt Neubau Patscherkofelbahn tritt, nachdem der
Bahneigentümer, die Innsbrucker
Verkehrsbetriebe, kürzlich den
Planungsauftrag vergeben haben,
in eine konkrete Phase, und noch
mi Laufe dieses Jahres könnte die
endgültige Entscheidung über die
Erneuerung der Bahn fallen. Wie
Obmann Komm.-Rat Dr. Hubert
Kujigan in der Ausschußsitzung
des Fremdenverkehrsverbandes
Innsbruck-Igls und Umgebung am
7. Juli in Anwesenheit von Vizebürgermeister Ing. Artur Krasovic
mitteilte, erarbeitet ein Planungsbüro über Auftrag des IVB-Aufsichtsrates zur Zeit zwei Varianten
einschließlich der jeweils zu erwartenden Kosten: Variante eins verlegt die Talstation der Bahn an die
Römerstraße und führt die Bahn
ohne Mittelstation bergwärts; Variante zwei folgt der jetzigen Trasse
mit einer Mittelstation an der Römerstraße. Der Neubau der Patscherkofelbahn ist nicht nur

che Verklausung am Gerinnebeginn zu verhindern und das Geschiebe durch Errichtung einer
Geschiebestausperre zurückzuhalten. Dafür bietet sich ein natürliches Becken im Bereich des
Schloßparks an.

aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich, sondern liegt auch im
Interesse des Fremdenverkehrs.
Der Ausschuß des Fremdenverkehrsverbandes befaßte sich u. a.
auch mit der Neubeschriftung
der Innsbrucker Sehenswürdigkeiten: In Zusammenarbeit zwischen Stadtarchivdirektor Doz.
Dr. Hye und Architekt Hubert
Prachensky sollen einheitliche
neue Tafeln erstellt werden. Um
den Touristen die Orientierung in
der Stadt zu erleichtern, ließ der
Fremdenverkehrsverband Innsbruck-Igls und Umgebung dieser
Tage fünf neue Stadtpläne aufstellen.
Die Sommersaison ist, wie der
Geschäftsführer des Verbandes,
Georg Lamp, mitteilte, gut angelaufen. Das Bergwanderprogramm und die Sommerveranstaltungen laufen auf Hochtouren und sind, wie der Club Innsbruck, sehr gut besucht.

le) als mögliche zukünftige Lehrlinge, sondern auch Maturanten
von allgemeinbildenden oder berufsbildenden höheren Schulen
anzusprechen und ihnen den Weg
in den Beruf, in die Wirtschaft,
aufzuzeigen.
Die Lehrlingsabteilung der Tiroler Handelskammer startet nunmehr eine Offensive mit dem
Ziel, mehr Maturanten für eine
Ausbildung in der gewerblichen
Wirtschaft zu gewinnen und damit dem Facharbeitermangel entgegenzutreten.
Den Maturanten, die den Weg in
die Lehre beschreiten wollen, bieten sich grundsätzlich 3 Möglichkeiten an:
• Abschluß eines Lehrvertrages
für die in der Lehrberufsliste vorgesehene Dauer der Lehrzeit.
• Abschluß eines Lehrvertrages
unter Anrechnung der sogenannten §-28-Verordnung (Ersatz der
Lehrzeit aufgrund schulmäßiger
Ausbildung).
• Abschluß eines Lehrvertrages
im Rahmen des Ausbildungsversuches zur Erlernung bestimmter
Lehrberufe in verkürzter Lehrzeit. Bei diesem Ausbildungsversuch soll probiert werden, ob Personen, die zum Zeitpunkt des Eintritts in die fachliche Ausbildung
und Verwendung das 18. Lebensjahr vollendet haben und nachweisen, daß sie eine allgemeinbildende höhere Schule, eine berufsbildende höhere Schule oder eine
mindestens 4jährige berufsbildende mittlere Schule erfolgreich
besucht oder eine Lehrabschlußprüfung in einem dem Berufsaus-

bildungsgesetz
unterliegendem
Lehrberuf abgelegt haben, verschiedene Lehrberufe in einer um 1
Jahr verkürzten Lehrzeit erlernen
können. So ist für die Berufe
Bäcker, Buchbinder, Damenkleidermacher, Drucker, Fleischer,
Gas- und Wasserleitungsinstallateur, Glaser, Konditor (Zuckerbäcker), Spengler, Tischler, Hotelund Gastgewerbeassistent, Kellner, Koch, Reproduktionstechniker und Typografiker eine 2jährige
Lehrzeit und für die Berufe Büromaschinenmechaniker, Elektroinstallateur, Elektromechaniker für
Schwachstrom, Kraftfahrzeugmechaniker, Mechaniker, Optiker
und Schlosser eine 2 "/2jährige
Lehrzeit festgelegt.
In allen Fällen einer verkürzten
Lehrzeit besteht die Möglichkeit
eines verkürzten Berufsschulbesuches.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 7

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