Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.7

- S.9

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Altes Geviert im Pradler Saggen wird revitalisiert
Die ersten 47 von insgesamt 98 Wohneinheiten der Anlage „Wohnen am Viadukt" übergeben
(We) Ein „lol"-gewordenes Viertel südlich des Viadukts mit ehemals
alten Fabrikshallen und vereinzelten desolaten Wohnungen wird mit
neuer Bausubstanz und neuem Leben erfüllt. Ein Anfang wurde bereits im Herbst 1986 gemacht, als in der generalsanierten ehemaligen
Trainkaserne in der Erzherzog-Eugen-Straße 23 Familien ein neues
Heim fanden.
Bereits ein Jahr später wurde
westlich der „Trainkaserne" die
Baugrube für das neue städtische
Wohnbauvorhaben „Wohnen am
Viadukt" ausgehoben, dessen erster Abschnitt mit 47 modernen
Mietwohnungen am 23. Juni
übergeben werden konnte.
Wohnungsreferent Stadtrat Dr.
Bruno Wallnöfer bezeichnete in
seiner Ansprache die Sanierung
des Geviertes Ing.-Etzel-Straße,
Bienerstraße, Sebastian-ScheelStraße, Erzherzog-Eugen-Straße
mit einem Gesamtbauvolumen
von rund einer halben Millarde
Schilling als derzeit wichtigstes
Projekt im Rahmen des Innsbrucker Stadterneuerungsprogrammes. Die von der Neuen
Heimat im Auftrag der Stadt
Innsbruck errichtete und von den
Architekten Dipl.-Ing. Bernd
Reimond, Mag. Andreas Egger,
Dipl.-Ing. Klaus Mathoy und
Dipl.-Ing. Erich Pichler geplante
Wohnanlage umfaßt in ihrem
Endausbau insgesamt 98 Mietwohnungen in zehn Häusern. Die
Häuser wurden mit gebrannten
Ziegeln errichtet, auf eine gute
Wärme- und Schallisolierung
wurde Wert gelegt. Eine besondere Attraktion dürfte der durch die
Randverbauung in sich abgeschlossene Innenhof werden,

der mit viel Grün und sogar mit
einem kleinen See ausgestattet
wird. Beim Bau der Tiefgarage hat
man Mehrkosten nicht gescheut
und genügend Platz für tiefwurzelnde Bäume ausgespart.
Eventuelle Streitigkeiten über
Heizkostenabrechnungen sind in
dieser Wohnanlage ausgeschlossen, da die Beheizung und damit
auch die Abrechnung für jede
Wohnung getrennt mittels Einzelgaskonvektoren erfolgt. Wer
sparen will und weniger heizt,
wird dies dann auch bei der Gasrechnung „spüren". Die Finanzierung der Mietwohnanlage erfolgt
nach
dem
BundesSonderwohnbaugesetz mit Zuschüssen des Landes und der
Stadt Innsbruck.
In diesem Zusammenhang dankte der Geschäftsführer der Neuen
Heimat, Dir. Dr. Klaus Lugger,
anläßlich der Übergabe der Wohnungen an die künftigen Mieter,
der Stadt Innsbruck, daß sie auch
schon beim Grundstücksverkauf
mit dazu beigetragen habe, die
Mietkosten zu senken. Selbstverständlich gibt die Neue Heimat
— so Dr. Lugger — die von der
Stadt gewährten, günstigen Konditionen an die Mieter weiter.
Der Wohnungsübergabe wohnten neben Wohnungs-Stadtrat

Musterbeispielfür gelungene Stadterneuerung in Innsbruck: Einst ausgediente Fabrikshallen und desolate Wohnungen, heute eine moderne
städtische Mietwohnanlage.
(Fotos: Eliskases)
Dr. Bruno Wallnöfer, der den Familien persönlich die Wohnungsschlüssel überreichte, u. a. auch
der Obmann des gemeinderätlichen Wohnungsausschusses, Gemeinderat Ing. Franz Barenth,
und dessen Stellvertreter, Gemeinderat Rudolf Warzilek, sowie die weiteren Mitglieder des
Wohnungsausschusses, die Gemeinderäte Herta Grasl, Evelyne
Braito, Helmut Linzmaier und

Helmut Kritzinger bei. Die Segnung der Wohnanlage nahm
Pfarrer Gebhard Ringler von der
für dieses Wohngebiet zuständigen Reichenauer Pfarre St. Paulus vor.
Der Spatenstich für die zweite
große Mietwohnanlage mit 60
Wohnungen im Südwesten des
Grundstücks an der SebastianScheel-Straße wird ebenfalls in
Bälde erfolgen.

Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Fritz Angerer
ist seit 1. Juli im verdienten Ruhestand

Der Baudirektor der Stadt Innsbruck, OSR Dipl.-Ing. Fritz
Angerer trat in den Ruhestand.
Sein Nachfolger ist, wie bereits
berichtet, Dipl.-Ing. Herbert
Hosp.
Angerer, der 1926 in Innsbruck
geboren ist und 1951 in Wien sein
Studium mit der Graduierung
zum Diplomingenieur abschloß,
trat, nachdem er sich bei der Baufirma Innerebner & Mayer praktische Erfahrung im Hoch- und
Tiefbau angeeignet hatte, 1955 in
den Dienst der Stadtgemeinde.
Zu seinen Verdiensten zählen u. a.
die Planung und der Bau von
über 100 km Abwässerkanälen,
die Errichtung des Klärwerkes
Roßau sowie die rasche Realisierung der HochwasserschutzbauDer erste Abschnitt der Anlage „Wohnen am Viadukt" wird übergeben: ten am Inn. Als Anfang der 70er
Von rechts: Frau Gemeinderat Herta Grasl, Stadtrat Dr. Bruno Wallnö- Jahre aufgrund der Erschöpfung
fer, Gemeinderat Hermann Linzmaier, Frau Gemeinderat Evelyne der Mülldeponie in der Roßau eiBraito, Gemeinderat Rudolf Warzilek, Neue Heimat-Direktor Dr. ne Müllverbrennungsanlage geKlaus Lugger, Gemeinderat Ing. Franz Barenth, Gemeinderat Helmut baut werden sollte, schlug Angerer eine gegenüber der VerbrenKritzinger, Wohnungsamtsleiter Franz Wohlgemuth.

nung wesentlich umweltfreundlichere und kostengünstigere neue
Mülldeponie im Ahrntal vor, die
1976 auch errichtet wurde.
1976 wurde Dipl.-Ing. Angerer
zum Baudirektor der Stadt Innsbruck ernannt. Sein besonderes
Bemühen galt auch dem Ausbau
des Radwegenetzes sowie der
Baumerhaltung und -neupflanzung im Straßenraum. Durch die
Sanierung und Umstellung städtischer Heizungsanlagen auf Gas
hat das Stadtbauamt zusätzlich
Maßnahmen zur Luftreinhaltung gesetzt.
Zur Abwicklung der Aufgaben
unterstanden ihm 700 Mitarbeiter, denen er immer ein vorbildlicher, korrekter, aber auch einfühlsamer Vorgesetzter war.
In den 35 Jahren seiner Tätigkeit
hat Angerer viele Aktivitäten gesetzt, die zur Verbesserung der Infrastruktur von Innsbruck und
zur Schaffung einer lebenswerten
Stadt beigetragen haben.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 7

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