Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.6

- S.18

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„Weniger Fluglärm schon kommenden Winter"
Verhandlungen mit Chartergesellschaften — Flughafen hat Betriebspflicht — „Lärmbonus" für Flüsterjets
(Eiz) Schon im kommenden Winter soll es eine Minderung der Lärm- daß der bestehende Flugsichebelastung durch Charterflugzeuge am Innsbrucker Flughafen geben, rungstrakt teilweise aufgestockt
und ab dem Frühjahr 1990 sollen in Innsbruck nurmehr leise („Chap- und auch ein neuer Flugsicheter 3") Flugzeuge landen und starten, wenn es nach den Vorstellungen rungsturm gebaut wird.
der Flughafenbetriebsgesellschaft geht: „Wir verhandeln mit den Abgerissen werden muß das
Fluggesellschaften schon seit Jahren, können aber nichts erzwingen, (baufällige) Haus nördlich des
weil der Flughafen eine öffentliche Verkehrseinrichtung ist und daher Rollfeldes (neben dem früheren
aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen Betriebspflicht besteht",
umriß Flughafendirektor Hans Jilg die Problematik vor der Presse.
Dir. Jilg ist zuversichtlich, daß im Flughafens, sondern des FremWinter 1989/90 „mehr als 70 denverkehrs, der beim GästeProzent der Flugbewegungen" wechsel „wenig flexibel" sei.
durch leises Fluggerät abge- Die Samstag-Frequenz in Kranewickelt werden. Aufsichtsrats- bitten ist im Winter recht beachtPräsident Dr. Luis Bassetti veran- lich. „Bei 20 Ankünften hat man
schaulicht, was das bedeutet: „In alle Hände voll zu tun, um sie abder Wintersaison 1988/89 war zuwickeln" (Falch). Befürchtundas Verhältnis zwischen lauten gen, der Flugverkehr könne sich
und leisen Flugzeugen noch 70 zu noch ausweiten, seien daher nicht
30; im Winter 89/90 soll es 30 zu am Platz. Der Spitzentag des ver70 sein." In Verhandlungen will gangenen Winters brachte 25
man erreichen, daß Landungen Landungen. Im gesamten letzten
der (lauteren) „Chapter 2"- Winter wurden in Kranebitten etFlugzeuge nur zwischen 9 und 18 wa 50.000 Flugpassagiere abgeUhr erfolgen, sodaß sichergestellt fertigt. Die Landegebühr für eine
ist, daß diese Flugzeuge bis späte- Boeing liegt bei 11.000 S. Ein „gustens 20 Uhr wieder abgeflogen ter" Samstag bringt dem Flughasind.
fen zwischen 700.000 S und einer
Im übrigen versucht man, den Million inklusive der Duty-FreeAnreiz für „leise" Flugzeuge Shop-Umsätze.
auch durch einen „Lärmbonus" Bereits vom Aufsichtsrat bezu verstärken: Immerhin 10 Pro- schlossen sind beachtliche Umzent der Landegebühr spart sich bzw. Zubauten, die aber alle
eine „leise" Maschine. Die Passa- nicht, wie man sich beeilt zu versigiergebühr von 126 S verringert chern, eine Frequenzsteigerung
sich um 30 bis 40 S, wenn nicht am zum Ziele haben, sondern nur erSamstag und mit einer leisen Ma- höhter Sicherheit dienen sollen.
schine geflogen wird.
So soll in den nächsten Jahren eiWenig Erfolg versprechen Bemü- ne Radaranlage installiert werhungen, mit den Charterflügen den. Auch die technischen Einvom Samstag wegzukommen, er- richtungen für die Anflugverfahläuterte Prokurist Mag. Reinhard ren werden auf den letzten Stand
Falch. Dies sei keine Frage des gebracht. Dazu sei notwendig,

alten Flughafen), in dem die Wetterdienststelle der Zentralanstalt
für Meteorologie und Geodynamik untergebracht ist. Sie wird in
einem neuen Bauwerk südlich des
Flugsicherungsturmes ihre Unterkunft finden.

Tyrolean Air Ambulance hat modernstes Flugrettungszentrum
In Privatinitiative hat Tyrolean Air Ambulance am Innsbrucker Flughafen einen Hangar zu einem modernsten Flugrettungszentrum mit
Flugzeugwerft (Wartung von 7Rettungshubschraubern, 5 AmbulanzJets und zwei Spezialflugzeugen) ausgebaut. Rund um die Uhr besetzt
ist die Notrufzentrale (Tel. Innsbruck 88 8 88). Die Eröffnung nahm
Verkehrsminister Dr. Rudolf Streicher vor. Bild, von links: LHStv. Helmut Mader; der Pionier der Flugrettungsärzte, Univ. -Prof. Dr. Gerhard
Flora; Bgm. Romuald Niescher; Tyrolean Chef Dir. Fritz A. Feitl; Verkehrsminister Dr. Streicher und Air-Ambulance-Geschäftsführer Mag.
Jakob Ringler.
(Foto: Birbaumer)

Gnadenhochzeit am Sieglanger
Alois und Elisabeth Egg seit 70 Jahren verheiratet
(Eiz) Am Sieglanger feierten am
10. Juni Alois (96) und Elisabeth
Egg geb. Bichler (92) geistig wie
körperlich erfreulich frisch das
äußerst seltene Fest der Gnadenhochzeit: Das Jubelpaar hat 1919
den Bund fürs Leben geschlossen,
ist somit seit 70 Jahren verheiratet! An ihrem Ehrentag überbrachte Sozial-Stadtrat Dipl.Ing. Eugen Sprenger die Glückwünsche des Bürgermeisters und
einen Geschenkkorb der Stadt.

in Hall folgten, dann übernahm
er das Postenkommando in
Schwaz. Zu Kriegsende verhinderte er die Sprengung der
Schwazer Betonbrücke durch die
SS und wurde dafür auch ausgezeichnet. Nach dem Krieg war
Alois Egg bis zu seiner Pensionierung 1956 Lehrer an der Gendarmerieschule.

Das Ehepaar hat eine Tochter und
einen Sohn — es ist der frühere Direktor des Landesmuseums, HofAlois Egg stammt aus Gries am rat Dr. Erich Egg. — Täglich lesen
Brenner. „Wir waren 93 Kinder in beide noch die Zeitung. Täglich
einer Klasse" (einklassige Volks- wird auch ferngesehen. Was sieht
schule) „und haben alles gelernt, ein pensionierter Gendarm am
außer Turnen." 1916 kam er, liebsten? „Krimis", sagt Elisabeth
„nach der zweiten Verwundung", Egg wie aus der Pistole geschoszur Gendarmerie. Bis 1919 war er sen. Zum Einkaufen fährt der rüSeit 70 Jahren verheiratet: Alois und Elisabeth Egg. StR. Dipl.-Ing. Eu- in Hopfgarten stationiert, wo er stige Jubilar noch regelmäßig mit
gen Sprenger gratulierte im Namen der Stadt.
(Foto: Murauer) seine Frau kennenlernte. 13 Jahre dem Bus in die Stadt . . .
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 6

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