Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.6

- S.3

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Erdgas nur, wenn es für den Bürger
günstiger ist, als jetzt das Stadtgas
Angebot der TFG unakzeptabel — Stadtwerke erstellen nun ihrerseits Vertragsentwurf

Liebe Mitbürger!
Verkehr, Lärm und Transit
sind auch in der Tiroler Landeshauptstadt ein aktuelles
Thema. In den letzten Tagen
konnte in direkten Verhandlungen mit Bundesminister
Dr. Schüssel und der Brennerautobahn-AG ein echter Fortschritt erzielt werden. Die
Brennerautobahn-AG errichtet auf der sogenannten
Paschbergbrücke östlich des
Bergiseltunnels um drei Millionen Schilling eine 630 Meter
lange und zwei Meter hohe
Lärmschutzwand, die Bundesstraßenverwaltung legt von
der östlichen Abzweigung der
Südtangente von der Autobahn ebenfalls bis zum Bergiseltunnel um 25 Millionen
Schilling einen Fluster asphalt.
Mit beiden Baumaßnahmen
wird gleichzeitig im Herbst
dieses Jahres, voraussichtlich
im September, begonnen.

(We) Mit der Inbetriebnahme der
Gasmischanlage im Jahre 1974
ist der Grundstein für die Versorgung Innsbrucks mit umweltfreundlichem Stadtgas (PropanButan-Luft-Gemisch)
gelegt
worden. Das Versorgungsnetz
reicht heute praktisch von der
Peerhofsiedlung bis zum Klärwerk in der Roßau. Die Stadtwerke sind bemüht, und so sieht es
auch das Energiekonzept vor,
neue Kunden für diesen problemlosen, die Luft nicht belastenden
Energieträger zu gewinnen und
das Gasnetz zu erweitern. Eine
Kapazitätserweiterung
wäre
jederzeit, auch ohne Erdgas,
nach einer Sanierung der Gasmischanlage am Sillzwickel und
durch eine Verdoppelung des
Heizwertes möglich — stellte der
Verwaltungsausschuß unter Vorsitz von Stadtrat Dr. Wilhelm
Steidl in seiner Sitzung vom
12. Juli einhellig fest.
Dies besagt jedoch nicht, daß die
Stadt kein Interesse an einem Erdgasanschluß hätte. Ganz im Gegenteil, der Stadtsenat bekräftigte
erst kürzlich wieder sein Interesse
an einer raschen Versorgung mit
Erdgas. Es ist aber wohl nur zu

verständlich, daß eine Zustimmung hiezu nur dann erfolgen
kann, wenn dieses Erdgas, im Vergleich zum jetzigen Flüssiggas, kostengünstiger ist und damit ein
Vorteil für den Gaskunden „herausschaut".
Der Anfang April von der Tiroler
Ferngas der Stadt übermittelte
Vertragsentwurf läßt jedoch berechtigte Interessen Innsbrucks
und damit aller Gasbezieher unberücksichtigt, ja die vorgesehene
Verteilung zwischen den Rechten
und Pflichten der beiden Vertragspartner steht in einem auffallendem Mißverhältnis.
Insbesondere sind alle wesentlichen Mindestbedingungen der
Stadt, die der Ferngasgesellschaft
nach einem Stadtsenatsbeschluß
längst mitgeteilt worden waren,
bisher ignoriert worden. Es geht
beispielsweise darum, daß die Investitionen für die Erdgashauptleitung ebenso wie für die Stichleitung in das Stadtgebiet nicht dem
Verbraucher angelastet werden
dürfen. Weiters besteht die Stadt
auf der Einräumung einer Meistbegünstigungsklausel für Innsbruck und auf einer langfristigen
Sicherung der Lieferverpflichtung

zu marktgerechten Konditionen.
Da nun auch die kürzlich stattgefundene Verhandlung mit der Tiroler Ferngas noch kein befriedigendes Ergebnis gebracht hat, beauftragte der Verwaltungsausschuß nach eingehender Diskussion die Stadtwerke, ihrerseits der
TFG einen Vertragsentwurf zu
übermitteln, in welchem die Bedingungen der Stadt Innsbruck
klar und unmißverständlich dargelegt werden.
Das derzeit in Verwendung befindliche Stadtgas ist ebenso umweltfreundlich wie Erdgas. Es ist auch
in seiner Kapazität noch ausbaubar. Bevor „Grünes Licht" für einen Erdgasanschluß gegeben wird,
muß ein akzeptabler Vertrag mit
einem attraktiven Preisangebot
vorliegen — brachte der Verwaltungsausschuß deutlich zum Ausdruck.
Vorerst wurde nun, um keine Zeit
zu verlieren, im Verwaltungsausschuß der Beschluß gefaßt,
die Vorbereitungen für die Brennerumstellung bei den Endverbrauchern so vorzunehmen,
daß sowohl ein Betrieb mit Flüssiggas wie auch mit Erdgas möglich
ist.

Esfreut mich außerordentlich,
daß für viele Innsbrucker Familien im Bereich der Sillhöfe
und in der Gegend von St.
Bartlmä eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht und der Lärmpegel für
ganz Innsbruck etwas gesenkt
wird.
Im nächsten Jahr wird um 15
Millionen Schilling der Flüsterasphalt vom Westportal
des Bergiseltunnels bis zum
Westende der Sieglangersiedlung (Fa. Huter) verlegt, es ist
jedoch ein konkretes Ziel der
Stadtführung, sowohl im Bereich Mentlberg wie auch auf
der Südtangente westlich vom
Amraser Dorfkern weitere
lärmdämmende Maßnahmen
bei der Bundesstraßenverwaltung durchzusetzen.

Sechs Mädchen und sieben Burschen wurden am 11. Juni von Bürgermeister Romuald Niescher (4. v. r.) und
seiner Frau Gertrud (5. v. I. hinten) in der Pfarrkirche Arzl zur Firmung geführt. Das Sakrament spendete Dompropst Gotthard Egger. Die Firmlinge waren, wie üblich, von der Sozialabteilung dem Bürgermeister vorgeschlagen und von diesem festlich eingekleidet worden. Sie erhielten eine Firmungsuhr und ein Buch der Stadt Innsbruck mit Widmung des Bürgermeisters. Der Firmungsausflug führte aufs Mieminger Plateau, wo die Mädchen
und Burschen Gäste des Bürgermeisters waren.
(Foto: Murauer)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 6

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