Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.5

- S.11

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Anlage „Am Rain", Pilotprojekt des Einfachwohnbaues
Einfachwohnbau bedeutet nicht Qualitätsminderung — Eingespart wurden u. a. Zentralheizung, Lift, Tiefgarage und Hausmeister

Stadtrat Dr. Bruno Wallnöfer übergibt einer Mieterin die Wohnungs- Fast wie eine Bungalowanlage aus einem Urlaubsprospekt: Die neue,
schlüssel. Im Bild v. /. GR Helmut Kritzinger, Wohnungsamtsleiter von Architekt Günther Norer entworfene, als Einfachwohnbau konziOAR Franz Wohlgemuth, GR Ing. Franz Barenth (Obmann des Woh- pierte Anlage jyAm Rain". Auch über die Höhe der Mieten (der Quanungsausschusses), Dr. Wallnöfer, GR Rudolf Warzilek (Obmann- dratmeterpreis liegt bei ca. 49 S) kann sich wohl niemand beklagen.
Stellvertreter)
(Fotos: Eliskases)
(We) Durch Verzicht auf Teile der
modernen Haustechnik, durch
eine verstärkte öffentliche Förderung und zusätzliche Eigenmittel
der Wohnbaugesellschaft läßt
sich die monatliche Wohnungsaufwandsbelastung beträchtlich
reduzieren. Ein Beweis dafür ist
das von der „Neuen Heimat" im
Auftrag der Stadt Innsbruck als
Pilotprojekt des Einfachwohnbaues errichtete kleine neue
Wohnhaus am Standort „Am
Rain", das am 21. April von
Wohnungsstadtrat Dr. Bruno
Wallnöfer den künftigen Mietern
übergeben wurde. Jedenfalls
zeigten sich die Mieter der insgesamt 12 Wohneinheiten durchaus
zufrieden mit der Miete, die
pro Quadratmeter ca. 49 S beträgt.
Gemeinsam mit Dr. Bruno Wallnöfer waren auch die Direktoren
Dr. Klaus Lugger und Ing. Alois
Leitner als Repräsentanten der
Wohnbaugesellschaft, der Obmann des gemeinderätlichen
Wohnungsausschusses GR Ing.
Franz Barenth und dessen Stellvertreter GR Rudolf Warzilek mit
weiteren Ausschußmitgliedern
und Innsbrucks Stadtplanungschef Univ.-Doz. Dr. Arnold
Klotz zu dieser Wohnungsübergabe gekommen. Die Segnung
der Anlage nahm Pfarrer Gapp
von der Schutzengelkirche der
Pfarre Neu-Pradl vor.
Stadtrat Dr. Bruno Wallnöfer
hob in seiner Ansprache das Be-

mühen der Stadtgemeinde her- kommen unter den Mietern bevor, beim Bau städtischer Woh- sonders wichtig sein. Auch die
nungen nach Möglichkeit auf die Stiegenhausreinigung wird wieBedürfnisse und die finanzielle der von den Mietern selbst beLeistungsfähigkeit der Woh- sorgt.
nungswerber bedacht zu sein. Das Wohnhaus „Am Rain", erZum normalen
städtischen richtet auf einer 1449 QuadratWohnbau wird es in Hinkunft meter großen Grundfläche am
vermehrt auch Projekte des Ein- Rande des Reichenauer Grüngürfachwohnbaues geben.
tels, wurde von Arch. Mag. GünEinfachwohnbau heißt aber ther Norer geplant. Die insgesamt
nicht, beim Bauen selbst einen 12 Wohnungen sind ausschließQualitätsverlust in Kauf nehmen. lich Zweizimmerwohnungen mit
Nichts fehlt, was notwendig ist, 54 Quadratmeter Wohnnutzflägespart wird nur an besonderen che. Dazu kommen Balkone bzw.
Annehmlichkeiten, die eine mo- Terrassen, die Erdgeschoßwohderne Haustechnik mit sich nungen haben kleine Vorgärten.
bringt: Verzicht zum Beispiel auf Die Bäder sind verfliest, jede
den Lift, auf eine Tiefgarage, eine Wohnung hat einen KaminanZentralheizung und auch auf den schluß, da die Anlage nicht zenHausmeister. Deshalb wird in An- tral
beheizt
wird.
PKWlagen des Einfachwohnbaues eine Abstellplätze gibt es im Freien.
gute Nachbarschaft und das Aus- Die Gesamtbaukosten belaufen

sich auf 8,88 Mio. Schilling. Die
Finanzierung erfolgt mit Hilfe
der Wohnbau förder ung des Landes Tirol.
Stadtrat Dr. Bruno Wallnöfer
nützte die Gelegenheit dieser
Wohnungsübergabe, um dem
ausgeschiedenen Landesrat Fridolin Zanon, der über 14 Jahre
der Wohnbauförderung des Landes vorstand, für dessen besonderes Verständnis für die Wohnungsprobleme in der Landeshauptstadt zu danken. Der Dank des
Innsbrucker Wohnungsreferenten galt auch dem langjährigen
Direktor der Neuen Heimat, AltLandtagspräsident Joseph Thoman, der sich — so Dr. Wallnöfer
— ebenfalls größte Verdienste um
den Wohnbau in Tirol erworben
hat und nun in verdienten Ruhestand tritt.

E-Werk und Wasserwerk feiern 100. „Geburtstag"
Herausgabe einer Festschrift geplant — Gefeiert wird gemeinsam 1990
(We) Zwei bedeutende Jubiläen
stehen bei den Innsbrucker Stadtwerken ins Haus: Heuer 100 Jahre
Elektrizitätswerk und im nächsten
Jahr 100 Jahre Wasserwerk. Der
Verwaltungsausschuß unter Vorsitz von Stadtrat Dr. Wilhelm
Steidl hat in seiner Sitzung vom 8.
Mai beschlossen, aus Kostengründen beide Jubiläen zusammenzulegen (es erscheint auch eine Festschrift) und im Jahr 1990 zu feiern.
Im Jahre 1889 wurde am Mühl-

auer Bach das erste Kraftwerk Innsbrucks in Betrieb genommen und
damit die Elektrifizierung der
Stadt eingeleitet. Innsbruck hatte
damals (Volkszählung 1890)
23.320 Einwohner. Die Leistung
dieses Kleinkraftwerkes betrug
stolze 160 kVA. (Das Kraftwerk
Obere Sill erbringt heute eine Leistung von 12.600 kVA.) Eigentümer dieses Elektrizitätswerkes
Innsbruck waren zwei Gesellschaften, die Firma Ganz & Co,

Budapest, und eine Firma für
Gasindustrie mit Sitz in Augsburg. Erst 1897 ging das Elektrizitätswerk in das Eigentum der
Stadt über. Die Stadtwerke gibt es
seit 1. Dezember 1938.
Der 100. „Geburtstag" des Wasserwerkes ist begründet durch
einen Gemeinderatsbeschluß aus
dem Jahr 1890 bezüglich des
Baues einer Trinkwasserversorgungsanlage, die das alte Mühlauer Hofbrunnengeleite ablöste.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 5

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