Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.4

- S.9

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Flugzeuglärm wurde unerträglich: Abhilfe tut not
„Rückbesinnung auf ursprüngliche Aufgabe des Flughafens" — Entscheidend ist der Verkehrsminister
(Eiz) Die Fakten: Seit Jahren wird die Bevölkerung des
Grußraumes Innsbruck zunehmend vom Lärmterror
überlauter Chartermaschinen gepeinigt. Flugzeugveteranen werden, da sie samstags massiert auftreten,
zur unausstehlichen Plage. Mit Überempfindlichkeit
kann man den Verzweiflungsruf der Bürger nach Abhilfe nicht mehr abtun. Doch wer kann hier wirklich
helfen?

Vorausgeschickt: Alle maßgebenden politischen Kräfte bekennen sich zum Flughafen. Er ist für eine
Kongreß- und Fremdenverkehrsstadt wichtig, er ist
unabdingbar für Rettungs- und Ambulanzflüge. Der
Liniendienst stellt sicher, daß Innsbruck mit den wichtigsten Flughäfen Europas direkt verbunden bleibt.
Doch man muß die Prioritäten richtig sehen. Die
Lebensqualität einer Großstadt und ihres Umlandes
ist höher zu bewerten als eine (insgesamt marginale)
Steigerung von Gästeübernachtungen.
Zuständig für das Abstellen der Mißstände ist allerdings nicht die Stadtgemeinde Innsbruck. Hauptansprechpartner ist nach dem Luftfahrtgesetz die oberste Daß sie Gaste bringen, ist für Lärmgeplagte ein zu geringer Trost. (Fotos: Pühringer)

Innsbrucks Gemeinderat beschloß:
„Dash" setzt die obere Lärmgrenze
Der folgende „Dringende An- die ausgewogenen Aktivitäten der
trag" wurde vom Innsbrucker heimischen Fluggesellschaft Ty„Stadtparlament" am 30. März rolean Airways.
angenommen:
Demgegenüber verlangt der Ge,,Der Gemeinderat bekennt sich meinderat, den Charterflugverunverändert zum Flughafen kehr am Flughafen Innsbruck,
Innsbruck als einem wesentlichen ausgenommen Charterflüge mit
Bestandteil der Infrastruktur un- Dash 7 und 8 oder mit Flugzeugserer Stadt. Der Gemeinderatfor- typen mit nicht höherer Lärmdert jedoch eine Rückbesinnung entwicklung einzustellen. Der
und Selbstbeschränkung des Herr Bürgermeister wird erFlughafens auf dessen ursprüng- sucht, diesen Standpunkt der
liche und im öffentlichen Interes- Stadtgemeinde Innsbruck im
se gelegene Funktion, Anschluß Rahmen der Flughafenbetriebsund Verbindung zum und vom gesellschaft und beim Bundeseuropäischen und internationalen minsterium für Verkehr als der
Flugverkehrsnetz zu gewährlei- obersten Zivilluftfahrtbehörde
sten; dies unter anderem durch mit Nachdruck zu vertreten. "

Verkehrsbehörde, der Verkehrsminister. Die Stadt hat keinen Einfluß darauf, welches Flugzeug in
Innsbruck landen darf und welches nicht. Das Ziel der Stadt ist,
daß der Bundesgesetzgeber in diesen Fragen Abhilfe schafft.
Die Konvention der Welt-Luftbehörde kennt bei Flughäfen drei Kategorien: Solche nach Chapter I
(jede Maschine kann landen); jene
nach Chapt. II (hier können die
„normallauten" landen; dazu ge-

Mit Phantasie und neuen Ideen
verstärkt um gute Gäste werben
Neuer Geschäftsführer im FV-Verband Innsbruck-Igls
(Th) Ab 1. Oktober dieses Jahres
liegen die Agenden des Geschäftsführers des Fremdenverkehrsverbandes Innsbruck-Igls und Umgebung in neuen Händen: Wie der
Obmann, Komm.-Rat Dr. Hubert
Klingan, auf einer Pressekonferenz
bekanntgab, wird in den nächsten
vier Jahren der derzeitige Fremdenverkehrsdirektor
von
Bad
Kleinkirchheim, Friedrich Kraft, in
Innsbruck an vorderster Front im
Tourismus tätig sein. Er folgt

damit Direktor Georg Lamp nach,
der sich — aufgrund des geplanten
Casino-Neubaues — ganz der Leitung des Kongreßhauses widmen
wird.

Flugzeugstart: Bei geschlossenem Fenster zittern die Gläser

hört Innsbruck); Flughäfen nach
Chapt. III dürfen nur leise Maschinen anfliegen. Nur empfiehlt leider
die Konvention selbst, diese Kategorie frühestens ab 1992 einzuführen, da erst dann genügend leise
Maschinen auf dem Markt sein
werden. — Ein Bundesgesetz, nach
dem aufgrund der besonderen
topographischen Lage die Chapter-III-Bestimmung für Innsbruck
bereits jetzt angewendet werden
könnte, wäre das Optimum.

nur die Erreichung einer „Sommermillion" und einer halben
„Wintermillion" an Gästeübernachtungen zum Ziel gesetzt, sondern sich auch vorgenommen, mit
Phantasie neue, für den Gast
attraktive Schwerpunkte zu entwickeln.
Erfreuliches über die abgelaufene
Wintersaison gab Obmann Dr.
Klingan bekannt: Trotz der
Schneearmut konnte im Jänner
und Februar ein Plus von 10.000
Nächtigungen registriert werden;
auch der März und der April lassen
Steigerungen erwarten.

Zu den Plänen des Verbandes für
Friedrich Kraft, der Tirol und den Sommer gehören u. a. die VerInnsbruck auch aus seiner frühe- längerung der Festwoche der Alten
ren Tätigkeit als stellvertretender Musik und die Öffnung des LanFremdenverkehrsdirektor
von destheaters z. B. für ein ErfolgsKitzbühel kennt, hat sich nicht musical aus Wien.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 4

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