Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.4

- S.5

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Vielfältig und kostspielig: Die Sozialaufgaben
Erste Seniorenwohnanlage wird in Pradl errichtet — Enorme Steigerung der Kosten der Sozialhilfe
(Th) „Den Kindern, den alten
Menschen und den Behinderten
in unserer Stadt besonders zu helfen, sieht die Stadtgemeinde als
eine ihrer vornehmsten Aufgaben
an." Mit dieser Feststellung eröffnete Bürgermeister Romuald
Niescher am 7. April eine Fressekonferenz, die den Sozialinitiativen und Sozialprojekten gewidmet war. In Anwesenheit der
Vizebürgermeister Rudolf Krebs
und Ing. Artur Krasovie ging
dann der Sozialreferent, Stadtrat
Dipl.-Ing. Eugen Sprenger, auf
die vielfältigen Aktionen und
Angebote der Stadtgemeinde Die sozialen Aktivitäten der Stadtgemeinde standen im Mittelpunkt einer Pressekonferenz im Rathaus. Im
näher ein.
Bild von links: Vizebürgermeister Ing. Krasovie, Bürgermeister Niescher, Sozial-Stadtrat Dipl. -Ing. Spren(Foto: Birbaumer)
Die schon vor Jahren festgestellte ger, Vizebürgermeister Krebs und SR Dr. Schweizer, Leiter der Sozialabteilung.
Tatsache, daß der alte Mensch ting ist eine kleine Pflegestation
aufgrund der vielfältigen ambu- in Bau, im Wohnheim Saggen soll
lanten Dienste erst, „wenn es gar der bestehende Pflegetrakt um
nicht mehr anders geht", in ein 18 Betten erweitert werden.
Heim übersiedelt, hat sich weiter Stadtrat Dipl.-Ing. Sprenger:
erhärtet. Diese, so Stadtrat Dipl.- „Die Stadtgemeinde wird in ZuIng. Sprenger, volkswirtschaft- kunft aber auch eine andere, neue
lich sparsamste Form hat aber zur Variante des Wohnens für alte
Folge, daß in den Wohnheimen Mitbürger anbieten — Die Seniozunehmend Pflegestationen er- renwohnanlage oder das betreute
forderlichwerden. Im Wohnheim Wohnen." Nach sorgfältiger
Pradl entsteht deshalb zur Zeit Prüfung wird als Standort ein der
die zweite derartige Station mit Diözese gehörendes Areal in der
22 Betten, im Wohnheim Höt- Gumppstraße in Pradl favori-

siert, das sowohl wegen seiner
Stadtlage als auch wegen der
Nähe von Grünanlagen besonders geeignet erscheint. Hier sollen in kleinen Miet-Wohneinheiten ältere Menschen selbständig
leben und, wenn nötig, die angebotenen Hilfsdienste in Anspruch
nehmen können.
Auch das Problem der Obdachlosen beschäftigt immer wieder
die Stadtführung. Die Herberge
in der Hunoldstraße wird zur Zeit
mit einem Kostenaufwand von

Ein Bus, der mehr steht als fährt
Mutterberatungsbus um 50.000 Schilling auf Glanz gebracht —16 Jahre im Einsatz
(Th) Viele Innsbrucker Kinder
waren schon Gäste des strahlend
blauen Busses, allerdings wurden
sie nicht befördert, sondern untersucht: Der Mutterberatungsbus
des städtischen Gesundheitsamtes, diese maßgeschneiderte

Sonderanfertigung für Innsbruck,
geht heuer in sein 16. Betriebsjahr.
Mit einem Kostenaufwand von
50.000 Schilling wurde er dieser
Tage so auf Hochglanz gebracht,
daß ihm sein Alter — auch im
Innern — nicht anzusehen ist.

Der Bus, der sich, wie das städtische Gesundheitsamt bestätigt,
von Anbeginn an überaus bewährt hat, ist täglich im Einsatz
und fährt dabei folgende Stadtbereiche an: Sadrach, Kranebitten, Sieglanger, Amras, Fürstenweg, Hötting und Angergasse.
Jeweils eine Ärztin und eine Fürsorgerin stehen dort den Müttern
zur Beratung in allen einschlägigen Fragen zur Verfügung.
Besonders die Mütter ganz kleiner Kinder wissen diese wohnungsnahe Hilfe, die ihnen mühsame Anfahrtswege erspart, zu
schätzen. Der Vorteil der mobilen
Stelle besteht überdies darin, daß,
wenn der Bedarf in einem Wohngebiet nachläßt und in einem anderen steigt, schnell reagiert werden kann.

8 Millionen Schilling renoviert.
Ab dem Spätherbst wird das für
einhundertzwanzig
Personen
geeignete Haus mit kleineren
Wohneinheiten sowie modernen
sanitären Anlagen wieder zur
Verfügung stehen.
Weil die Struktur der derzeit in
Tirol bereits bestehenden Gesundheits- und Sozialsprengel
nicht auf Innsbruck übertragen
werden kann, mußte, so Stadtrat
Dipl.-Ing. Sprenger, für die Tiroler Landeshauptstadt ein eigenes
Modell erarbeitet werden; über die
Statuten wird derzeit beraten.
Mit zwei städtischen Kinderheimen, dem Tagesheim Mariahilf
und dem Kinderheim Pechegarten, kommt die Stadt auch den
Sorgen und Nöten von Familien
entgegen. Seit kurzem können
mehr Behinderte im städtischen
Dienst Beschäftigung finden: 15
bis 17 junge Menschen arbeiten
Ich ziehe beim Wasch-und Putzmitteleinkauf die Produkte vor,
die unsere Flüsse abbauen können. Und Sie? Helfen Sie mit, das
lieben in den Gewässern zu erhalten. Es kommt auf jeden einzelnen an.

überwiegend im Gärtnereibereich.
Zu einer gewaltigen Belastung für
die Stadt, so Bürgermeister Niescher, sind die in den vergangenen
sechs Jahren enorm gestiegenen
Kosten der allgemeinen Sozialhilfe geworden: Die Ausgaben
sind von 50 Millionen auf über
100 Millionen gestiegen. Der AufErwartungsgemäß gering war die teilungsschlüssel zwischen Stadt
Der Mutterberatungsbus — die mobile Servicestelle des Gesundheits- Fahrleistung des Busses bisher: und Land konnte im Vorjahr auf
amtes, hier im Einsatz in Sadrach.
(Foto: Murauer) Sie betrug nur 46.000 Kilometer. 40 : 60 verbessert werden.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 4

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