Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.4

- S.4

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Diese Ausgabe – 1989_Innsbrucker_Stadtnachrichten_04
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Gesamter Text dieser Seite:
Gartenabfälle sind viel zu schade für das Ahrntal
Müllfahrzeuge sind auch nicht eingerichtet, Gartenabfälle wegzutransportieren — Kompostieren heißt die Lösung
(We) Frühling ist"s und damit wieder die Zeit, Gärten und Grünanlagen von herabgefallenen Ästen und Laub vom vergangenen Herbst
und Winter zu säubern; Bäume, Sträucher, Hecken und Stauden zu
schneiden und eventuell zum ersten Mal den Rasen zu mähen. „Wohin
denn sonst mit den Gartenabfällen", fragt sich nun mancher Hobbygärtner, verstaut den Müll in Plastiksäcken und stellt das Ganze zu
den Mülltonnen. Aus den Augen, aus dem Sinn; die Müllabfuhr wird
den „Krempel" schon mitnehmen.

loser Bodenverbesserer; anderer- schen Umweltschutzamt und
seits bedeutet Kompostierung vom Gartenamt Kompostiergeauch Abfallverminderung und ist räte erprobt, die dann je nach Ersomit ein aktiver Beitrag zum folg privaten Gartenbesitzern
Umweltschutz.
empfohlen werden können.
Die Stadt Innsbruck prüft derzeit
die Möglichkeit, auf der ehemaligen Mülldeponie in der Rossau
eine zentrale Kompostieranlage
zu errichten. Dorthin könnten
Gartenbesitzer, die sich übers
Kompostieren nicht „drübertrauen" bzw. keine Zeit dazu
haben, die Gartenabfälle bringen. Umwelt-Stadtrat Dr. Josef
Rettenmoser hofft, diese Anlage
bereits in diesem Herbst realisieren zu können. Weiters werden
derzeit gemeinsam vom städti-

Derzeit kann man sich jedoch nur
selbst behelfen. Eine Anleitung
zum richtigen Kompostieren erteilt das städtische Gartenamt
gerne. Zu beachten ist aber auf jeden Fall, daß Gartenabfälle nicht
zum Hausmüll gegeben werden
dürfen. Notfalls muß man sich
eines privaten Abfuhr-Unternehmens bedienen.

Bis zu 30 derartiger Säcke finden gegeben werden dürfen und dann
die Männer der Müllabfuhr jetzt nicht in großen Plastiksäcken,
täglich neben den Mülltonnen sondern nur, was in der Müllvor. Abgesehen davon, daß es tonne Platz hat.
jammerschade ist, diese organischen Abfälle ins Ahrntal zu Besser wäre die Zurückführung
bringen, sind die Müllfahrzeuge dieser Abfälle in den Kreislauf
der Natur durch Kompostierung.
Der Nutzen ist zweifach: Durch
Wie man kompostiert, lesen Sie
• Personen und Organisationen, seinen Reichtum an Humussubin einem Beitrag von Umweltdie zur Erfüllung wichtiger Be- stanzen ist der Kompost ein
fachmann Ing. Stefan Candolini
dürfnisse wissenschaftliche Fak- natürlicher und zugleich kostenauf Seite 21.
ten oder Forschungsinformationen benötigen, können sich nun
an das neugeschaffene Forschungsprojekt „Wissenschaftsladen" am Institut für Erzie- Frühjahrs-Giftmüllsammlung wieder ein Erfolg — 28 Tonnen eingesammelt!
hungswissenschaft der Universi(We) Problemstoffe, die unbe- ben, der nun ordnungsgemäß Produkte, zum Beispiel"Fiebertät Innsbruck wenden. Mit den
dingt getrennt vom Hausmüll entsorgt werden kann.
thermometer, Benzin, Spiritus,
Anfragen dürfen keine kommerentsorgt werden müssen, sollten Achtung, auch die nächsten Ter- Kleber, Lackrückstände, Frostziellen Interessen verbunden sein.
in Innsbruck eigentlich kein Pro- mine stehen schon fest: 26. Juni schutzmittel, alle Chemikalien
Auskünfte: Tel. 81 83 02.
blem mehr sein. Dreimal im Jahr bis 1. Juli und 19. bis 25. Oktober. aus dem Heimwerkerbereich.
organisiert die Stadtgemeinde je- Daher alles, was unter den Begriff Am besten wäre natürlich überauch gar nicht dafür eingerichtet, weils eine Woche lang Giftmüll- Giftmüll fällt, zu Hause bitte bis haupt, so wie es auch die „Initiaderartige Mengen von Gartenab- sammelaktionen. Die Frühjahrs- zum nächsten Sammeltermin an tive für Umweltschutz" in einem
fällen samt Plastiksäcken zu sammlung vom 3. bis 8. April sicherer Stelle aufbewahren! Fol- während der Sammlung verteil„verkraften".
brachte wieder ein erfreuliches gende Stoffe gelten als besonders ten Flugblatt empfiehlt, gefährDas Amt für Müllbeseitigung der Ergebnis: 3.714 Innsbruckerin- umweltgefährdend: Altöle und liche Stoffe nach Möglichkeit
Stadt Innsbruck weist darauf hin, nen und Innsbrucker haben -fette, Arzneimittel, Kosmetika, schon beim Kauf zu vermeiden
daß Gartenabfälle nur in ganz ge- 28 Tonnen Giftmüll an den ein- jede Art von Batterien, Leucht- und, falls vorhanden, schadstoffringen Mengen zum Hausmüll zelnen Sammelstellen abgege- stoffröhren, quecksilberhaltige arme Produkte vorziehen.

Die Innsbrucker sind umweltbewußt

Schon während der Sammlung wird der Giftmüll unter Aujsicht eines
Chemikers der Entsorgungsfirma Freudenthaler nach Stoffgruppen
getrennt. Auch diese Sammelaktion wurde wieder von den jungen
Leuten der „Initiative für Umweltschutz" mitgetragen. Wer sich für die
Arbeit dieser Bürgerinitiative interessiert, wendet sich an Alexander
Legniti, Gumppstraße 44, Tel. 42 75 33.
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Stadtrat Dr. Josef Rettenmoser (zweiter von rechts), der aktiv bei der
Giftmüllsammlung mitarbeitete: „Ich möchte allen Innsbruckerinnen
und Innsbruckern danken, daß sie so eifrig an der Entgiftung des Hausmülls mitwirken. Giftstoffe, die auf der Mülldeponie landen, sind dort
eine permanente Gefahrfür Wasser, Boden und Luft—eine Zeitbombe
also für unsere Umwelt. "
(Fotos: Eliskases)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 4