Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.1

- S.12

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Diese Ausgabe – 1989_Innsbrucker_Stadtnachrichten_01
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Bis jetzt kein Grund für Smogalarm in Innsbruck
Innsbruck mißt und beurteilt die Luftbelastung nach denselben Grenzwerten und Kriterien wie Graz
(We) Es stimmt, die Kessellage ist für Innsbruck in Bezug auf die Luftqualität besonders bei Inversionslagen ein Nachteil. Es wäre falsch zu
behaupten, daß unsere Stadt während der kalten Jahreszeit keinerlei
Probleme mit der Luft hätte. Trotzdem schnitt die Tiroler Landeshauptstadt im Vergleich zu manchen anderen Städten, wie die Meßergebnisse beweisen, heuer (bis Mitte Jänner) noch gut ab.
Nehmen wir zum Beispiel die die Uhr an drei Stellen vorgenomStadt Graz, wo in letzter Zeit im- men: Am inneren Ring in der
mer wieder Smogalarm gegeben Fallmerayerstraße/Ecke Maxiwerden mußte. In Graz wurde in milianstraße, in der Reichenau
diesem Winter bei den Stickstoff- (Andechsstraße), und im OlymDorf
(An-der-LanDioxiden bisher ein maximaler pischen
Dreistunden-Mittelwert
von Straße). Veröffentlicht wird der
0,92 mg/Kubikmeter gemessen. jeweils höchste Wert an der am
In Innsbruck bewegen sich die stärksten belasteten Meßstelle.
täglichen höchsten Dreistunden- Gemessen werden die SchadstofMittelwerte zwischen 0,08 und fe Schwefeldioxid, Staub, StickStickstoff0,25 mg je Kubikmeter Luft. Nur stoff-Monoxid,
einmal, und zwar am 10. Jänner, Dioxid und (in der An-der-Lanist der Dreistunden-Mittelwert Straße) auch Ozon. Die Daten
aufgrund
einer
speziellen werden halbstündlich ermittelt,
Inversionssituation am Vormit- daraus der Dreistunden-Mitteltag auf 0,28 mg/cbm und dann wert errechnet und die Werte
am Nachmittag nochmals kurz- automatisch an den Computer
fristig auf einen absoluten der Zentrale in der Bürgerstraße
Höchstwert von 0,32 mg/cbm ge- übermittelt. Gerüchte, die besastiegen (in Graz 0,92!). Die nach- gen, man nehme Werte aus den
folgende Wetterfront hat bei uns Bereichen der Hungerburg und
zum Glück aber gleich wieder für der Seegrube — mit sicherlich
bessere Verhältnisse gesorgt.
besserer Luft — entbehren jeder
Grundlage.
Horror-Gerüchte über
Innsbrucks Luftbelastung
Nun sind Gerüchte im Umlauf,
denenzufolge in Innsbruck fast
permanent Smogalarm herrschen müßte, hätten wir die gleich
strengen Grenzwerte wie die steirische Landeshauptstadt.

Die technische Ausrüstung der
Landesforstdirektion zur Messung der Innsbrucker Luftwerte
wird in nächster Zeit durch ein
Kohlenmonoxid-Meßgerät
ergänzt werden, sodaß in Bälde dieses noch bestehende Manko behoben sein wird.

zu unternehmen und nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Wie UmweltStadtrat Dr. Josef Rettenmoser
betont, hat dieser Aufruf aber
immer seine Berechtigung, auch
ohne Smogalarm.

Ich fahre auf der Autobahn höchStickstoff dioxidwerte in
stens 100 km/h, um den SchadInnsbruck und Graz nach
stoffausstoß des Kraftfahrzeuges
selben Kriterien gemessen
zu verringern. Und Sie? Helfen Sie
Doch muß klar gesagt werden, mit, die Luftqualität zu verbesdaß es nicht die Kohlenmonoxid- sern, es kommt auf jeden einzelwerte sind, die in Graz zum nen an.
Smogalarm führen, sondern die
Stickstoffdioxidwerte, und die
werden in Innsbruck wie in Graz Kleintierhaltung in
nach denselben Kriterien gemes- Wohnheimen möglich
sen und beurteilt.
Diese Nachricht wird viele BeSollten in Innsbruck ähnlich wohner städtischer Wohnheime
hohe Werte wie in Graz registriert freuen: In den Wohnheimen
werden, würde sich die Stadt Pradl, Saggen und Hötting dürselbstverständlich nicht scheuen, fen in Zukunft Kleintiere (Vogel,
den Smogalarm auszurufen. Hamster, Maus) gehalten werAllerdings werden erst mit dem den. Dies hat GesundheitsstadtInkrafttreten des Smogalarm- rat Dipl.-Ing. Eugen Sprenger
gesetzes
Zwangsvorschriften entschieden, nachdem sich der
möglich sein: Zur Zeit kann an Tierschutzverein für Tirol darum
die Autofahrer nur appelliert bemüht hatte. Voraussetzung für
werden, nicht unnötige Fahrten eine Tierhaltung ist, daß die Tierhalter gesundheitlich in der Lage
sind, für die Betreuung ihres Tieres selbst zu sorgen. Die Haltung
von Hunden oder Katzen ist leider aufgrund des begrenzten
Raumes nicht möglich.

Steinerne Hochzeit:

Dazu Ing. Günther Zeber vom
Seit 67 Vi Jahren
städtischen Umweltschutzamt:
verheiratet!
„Innsbruck beurteilt Smogsituationen haargenau nach denselben
Am Christtag 1988 feierten in
Grenzwerten und Kriterien wie
Pradl Anton und Antonie ZeGraz, nämlich nach dem bundesdrosser das sehr seltene Fest der
einheitlichen Smogalarmgesetz,
„Steinernen Hochzeit": Die beiwelches zwar noch nicht in Kraft
den — 90 und 88 Jahre alt — sind
ist, aber bereits als Regierungsseit 67 !/2 Jahren verheiratet!
vorlage vorhanden ist. Nach dieSozial-Stadtrat Dipl.-Ing. Eugen
sen Kriterien hat es in Innsbruck
Sprenger überbrachte an ihrem
in diesem Winter noch nie eine Gnadenhochzeit in Innsbruck: Seit 70 Jahren verheiratet!
Ehrentag die Glückwünsche der
Luftbelastung gegeben, die die Isabella (94) und Georg Schuster (bald 95) im Olympischen Dorf sind Stadt, einen Geschenkkorb und
Auslösung eines Smogalarmes seit 70 Jahren verheiratet: Am 27. Dezember v. J. konnte das Paar im Blumen. — Das körperlich und
nach den Kriterien erlaubt Kreis seiner großen Familie das äußerst seltene Fest der Gnadenhoch- geistig erstaunlich rüstige Paar
hätte."
zeitfeiern. Die Glückwünsche der Stadt, Blumen und einen Geschenk- besorgt noch selbst alle HausarTatsächlich entsprechen in Inns- korb überbrachten Bürgermeister Romuald Niescher (links) und beiten ohne fremde Hilfe. Anton
bruck die Meßgeräte und -nor- Sozial-Stadtrat Dipl.-Ing. Eugen Sprenger (2. v. r). Das Jubelpaar Zedrosser war Abteilungsleiter
men einschließlich des dazugehö- stammt aus dem Außerfern. 1930 übersiedelte es nach Sistrans, wo Ge- der Gebietskrankenkasse. Sein
renden
Maßnahmenkataloges org Schuster bis 1956 Lehrer und Schuldirektor war, und in der Pension Vater war vor dem Krieg Sportden modernsten wissenschaft- nach Innsbruck. Eine Tochter betreut nun das betagte, immer noch an Stadtrat in Innsbruck. Auch das
lichen Erkenntnissen. Die Mes- allem sehr interessierte Paar: Isabella Schuster kocht, bügelt, näht und Jubelpaar war immer sportlich:
sungen werden durch die Landes- strickt; beide lesen täglich Zeitung und sehen fern. Sie haben fünf Kin- Bergwandern war die liebste Freizeitbeschäftigung.
forstdirektion täglich rund um der, acht Enkel und neun Urenkel.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 1

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