Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1989

/ Nr.1

- S.3

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Gesamter Text dieser Seite:
Wiedereinführung der Obusse: Eine neue
Ära des öffentlichen Verkehrs begann

Liebe Mitbürger!
Die Zuständigkeit der Gemeinde erstreckt sich auf fast
alle Lebensbereiche der Menschen. Dies bestätigten eindrucksvoll die beiden letzten
Monate, als feierlich der
Schlußstrich unter drei große
Vorhaben gesetzt werden
konnte.
Zunächst muß man auf die
Bedeutung der Umstellung
der Linien „R" und „O" von
Diesel- auf Elektroantrieb
sowohl in umweltrelevanter
als auch in finanzieller Hinsicht verweisen. Die Belastung der Luft wurde wesentlich reduziert, den Innsbrucker Verkehrsbetrieben
kostete diese Investition 130
Millionen Schilling.
Das zweite Vorhaben war die
Fertigstellung der Pradler
Sillbrücke, der Aufwand betrug 45 Millionen Schilling.
Die Anrainer — sowohl Bewohner wie auch ansässige
Betriebe — mußten einiges
mitmachen; die Verkehrsteilnehmer mußten auf andere
Routen ausweichen. Jetzt hat
sich die Lage normalisiert
und wir haben eine schöne
und
hochwassersichere
Brücke.
Am 12. Jänner erfolgte der
dritte Paukenschlag: Der
Konservatoriumssaal in der
Museumstraße wurde mit einem Aufwand von 5,24 Millionen Schilling renoviert.
Kunst und Kultur haben eine
neue und würdige Heimstätte
gefunden.
Ob Umweltschutz, Straßenverkehr, Hochwasserschutz,
Musik und Gesang—A ufgäbe einer Gemeinde ist es, in
allen Belangen der Mitbürger
zeitgerecht vorzusorgen.

(We) Gut eine Stunde vor der Eröffnung der Pradler Sillbrücke
am 17. Dezember war der IVBBetriebsbahnhof in der Pastorstraße Schauplatz einer feierlichen Zeremonie: Im Mittelpunkt
standen 16 nagelneue, für Innsbruck gebaute, moderne GelenkObusse. Vor ihrer Inbetriebnahme gleichzeitig mit der Brückeneröffnung wurden sie durch den
Pfarrer von Wüten, im Beisein
von Bürgermeister Romuald Niescher und weiterer Mitglieder des
Stadtsenates und Gemeinderates
sowie der Repräsentanten der
Innsbrucker
Verkehrsbetriebe
und der Firmen gesegnet.
Die Festredner, Bürgermeister
Romuald Niescher und der Obmann des Ausschusses für Angelegenheiten der Innsbrucker Verkehrsbetriebe, GR Dipl.-Ing.
Oskar Lobgesang, waren sich
darüber einig, daß Innsbruck mit
dem Beschluß, wieder Obusse im
städtischen Liniennetz einzusetzen, eine gute Entscheidung getroffen habe. Der Bürgermeister
sprach vom Beginn einer neuen
Ära in Innsbruck: Man habe erkannt, daß es mit der Umwelt
Probleme gibt und nun auch im
Bereich des öffentlichen Verkehrs
die Konsequenzen gezogen. Wie
bei allen Großprojekten wurde
lange beraten, viel diskutiert, eine
Menge von Beschlüssen war erforderlich. Allein die Diskussionszeit im Innsbrucker Gemeinderat betrug insgesamt 34

Das Durchschneiden des Bandes bei der Verkehrsfreigabe der neuen
Pradler Sillbrücke war auch der „Startschuß" für die Inbetriebnahme
der neuen Obusse. Im Bild, vordere Reihe von links, Baureferent Vizebürgermeister Rudolf Krebs, Bürgermeister Romuald Niescher, Stadtrat Dr. Wilhelm Steidl; dahinter die Stadträte Ing. Karl Stockt und Dr.
Harald Hummel.
(Foto: Eliskases)
Stunden und 25 Minuten.
Bgm. Niescher erinnerte auch an
die harten und schwierigen Gespräche mit dem zuständigen Ministerium, die notwendig waren,
um die „Nahverkehrsmilliarde",
ohne die eine derartige Investition nicht möglich wäre, zu retten: Die Elektrifizierung der Linien „O" und „R" beläuft sich
auf 130 Millionen Schilling.
Bekanntlich wollte die Bundesregierung diese „Subvention" für
den öffentlichen Verkehr zur
Gänze streichen. Nur auf Grund
des massiven Druckes der österreichischen Städte — allen voran

Innsbruck — konnte diese folgenschwere Entscheidung wenigstens zum Teil abgewendet werden.
Die Einführung der Obusse auf
den Linien „O" und „R" ist nur
ein erster Schritt: Nach einer
Konsolidierungsphase kommen
voraussichtlich die ebenfalls
stark frequentierten Linien ,,L"
und „B" an die Reihe.

IVB reagierten
rasch auf Klagen

(We) Rund sieben Wochen sind
die neuen Obusse nun schon in Betrieb. Das Echo von Seiten der
Fahrgäste ist größtenteils positiv,
es wurden aber auch Klagen in Bezug auf die Länge der Fahrzeiten
und die Fahrplangestaltung laut.
„Premiere" in der Schützenstraße im O-Dorf
Auch die Quietschgeräusche beim
(We) Öffentlichen Verkehrsmit- Da auch in die Signalanlage eine ei- Bremsen werden von vielen als unteln soll, wenn immer es erforder- gene Busphase installiert wurde, angenehm empfunden.
lich und möglich ist, der Vorrang (die Schaltung erfolgt über eine in Die Innsbrucker Verkehrsbetrievor dem privaten Verkehr einge- der Straße eingebaute Induktions- be, die alle Wünsche, Anregungen
räumt werden. Ein wirkungsvoller schleife) kann der Bus auch unge- und Kritiken sehr ernst nehmen,
sind bemüht, diese AnfangsSchritt in diese Richtung ist die hindert die Kreuzung passieren.
Einführung einer eigenen Obus- Die Busspur ist durch blaue Tafeln schwierigkeiten so rasch wie mögSpur in der Schützenstraße. Be- mit einem Bussymbol sowie durch lich zu beheben. Ein neuer Fahrwohner des Olympischen Dorfes, Straßenmarkierungen deutlich ge- plan, abgestimmt auf die Wünsche
die mit der Linie „ 0 " in die Stadt kennzeichnet. Das Befahren dieser der Fahrgäste (Sie finden ihn auf
fahren, sind nun zumindest in die- Spur mit anderen Fahrzeugen, eben- Seite 17) wurde bereits erstellt, die
sem Bereich schneller unterwegs: so das Halten und Parken, ist ver- Fahrzeit des ,,O" durch das Aufdas Steckenbleiben zu den Stoßzei- boten. Die Polizei führt verstärkte lassen einiger Haltestellen verten im täglichen Stau vor der Kreu- Kontrollen durch. Die Einführung kürzt, und auch die Quietschgezung Schützenstraße/Haller Stra- weiterer Busspuren (z. B. Techni- räusche werden bald verschwunden sein.
ße gehört der Vergangenheit an.
kerstraße) ist in Vorbereitung.

Durch eigene Busspur Vorrang
für den öffentlichen Verkehr

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 1

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