Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.12

- S.13

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Stadt plant Kompostierung aller Grünlandabfälle
Innsbrucks Umweltschutzbeirat befürwortet einhellig dieses Vorhaben — Nun Schritte zur Realisierung
(Eiz) Die Stadt Innsbruck betreut rund 100 Hektar eigene Grünflächen, auf denen eine große Menge kompostierbarer Abfälle anfällt: Laub, Mähgut, Unkraut, Einjahresblumen und Heckenschnittgut. Die Magistratsabteilung IX (Agrar-, Forst- und Gartenamt) ist
seit etwa einem Jahr bemüht, die Kompostierung dieses organischen
Materials in die Wege zu leiten. Nun stellte Bürgermeister Romuald
Niescher dem Umweltschutzbeirat der Stadt einen Bericht darüber
zur Diskussion, der die ungeteilte Zustimmung der Beiratsmitglieder
fand. Somit wird die Stadtführung die nötigen Schritte setzen, um den
Plan einer Kompostieranlage zu realisieren, in der auch die Abfälle
aus Privatgärten zu wertvollem Humus verarbeitet werden sollen.

verbessert, eine Wasserzuleitung mit kann sehr wertvolles organierrichtet und das Gelände abge- sches Material wieder dem natürplankt und mit einem „lebenden lichen Kreislauf zugeführt und
Zaun" versehen werden. Das Per- gleichzeitig die Mülldeponie
sonal könnte in Linz geschult Ahrntal entlastet werden. Vorgewerden und die dort gemachten schlagen wurde auch, den privaErfahrungen nutzen.
ten Gartenbesitzern selbst die
Mit einer kleineren Anlage in Anlage von Rotten nahezulegen,
ihrem Bereich hat das Städtische um unnötige Transporte zu verAgrar-, Forst- und Gartenamt be- meiden.
reits sehr gute Erfahrungen ge- Jenen Gartenbesitzern, die das
macht. Bei fachlich richtiger selbst nicht können oder wollen,
Die Abteilung IX schätzt, daß bei Greifer (um rund 1,5 Millionen Betreuung der Mieten tritt kei- wird man die Möglichkeit geben,
mehrmals im Jahr ihre Gartenabrund 1.700 Kubikmeter Kompost- Schilling) gekauft werden. Drei nerlei Geruchsbelästigung auf.
erde jährlich produziert werden Arbeiter könnten die Anlage be- In der Diskussion im Umwelt- fälle bei Sammelaktionen (ähnkönnen. Der Wert eines Kubik- treiben. Dazu müßte die Zu- und schutzbeirat wurde dieser Plan lich dem Sperrmüll) durch die
meters liegt zwischen 300 und Abfahrt für Schwerfahrzeuge nachdrücklich gutgeheißen: Da- Stadt entsorgen zu lassen.
400 Schilling.
Als Standort bietet sich das Areal
der früheren Mülldeponie in der
Roßau an. Der Platzbedarf von
rund 1,5 Hektar läßt auch die weiteren Pläne der Stadt in diesem Bewohner können selbst kochen, erhalten bei Bedarf aber auch Essen und Hilfe
Gebiet, nämlich den Bau von (Eiz) Das neue Modell einer Der Grundgedanke: Ältere und isoliert. Im Haus wäre Tag und
Sportplätzen, noch zu: Die Ge- „Senioren-Wohnanlage"
nach alleinstehende Mitbürger, die Nacht jemand anwesend, der bei
samtfläche des Müllberges in der einem Muster, das im Ausland noch nicht in eines der städti- Bedarf gerufen werden kann.
Roßau beträgt rund 8 Hektar.
(Beispiel:
Freiburg)
bereits schen Seniorenheime wollen,
Innsbruck verfügt derzeit über
Die Stadt Linz hat mit ihrer Kom- bestens funktioniert, will Sozial- könnten in Garconnieren woh545 Betten in fünf städtischen
postieranlage schon seit Jahr- Stadtrat Dipl.-Ing. Eugen Spren- nen, ausgestattet mit eigener
Seniorenheimen (Malfattiheim,
zehnten Erfahrung: Sie spart sich ger nun auch für Innsbruck prü- Kochnische und Naßzelle (BeiInnstraße: 77; Notburgaheim,
durch die Erzeugung wertvoller fen: Am 6. Dezember beschloß spiel: „Haus an der Sill" für
Innrain: 50; Wohnheim Pradl:
Komposterde nicht nur den An- der Stadtsenat unter Vorsitz von Alleinstehende). Das „Senioren184; Wohnheim Saggen: 104;
kauf von Kunstdünger, sondern Bürgermeister Romuald Nie- Wohnheim" würde aber zusätzWohnheim Hötting: 130). Die
entlastet auch die Hausmüllde- scher, daß das Bauamt vorerst lich über einen Speiseraum, einen
Bevölkerungsentwicklung zeigt
ponie und erwirtschaftet „unter fünf mögliche Standorte auf ihre Unterhaltungsraum und eine Sojedoch, daß die Menschen, die äldem Strich" durch den Verkauf Eignung untersucht. Sie sollen zialstation verfügen, in der ein
ter als 75 sind, weiter zunehmen:
von Komposterde sogar noch die nötige Infrastruktur (Ein- Betreuerteam
(KrankenschweWaren es 1986 noch 8.276, so wereinen Gewinn.
kaufsmöglichkeit,
Apotheke, ster, Haushaltshilfe) bei Bedarf
den es 1990 schon 8.991 sein. Die
Für Innsbruck müßte ein Uni- Kirche .. .) in leicht erreichbarer zur Verfügung stünde.
Aufstockung der Altenbetten
Der Vorteil: Ältere Menschen, die
mog mit einem hydraulischen Nähe haben.
steht somit ohnehin ins Haus.
noch rüstig genug sind, könnten
sich, wenn sie das wollen, selbst Ein Teil der älteren Mitbürger
versorgen, sie können sich aber dürfte diese neue Form des „beauch zum gedeckten Tisch setzen treuten Wohnens" dem Aufent(oder bei Krankheit Pflege in An- halt in einem der herkömmlichen
6.000 Tonnen Streusplitt kosten heuer eine Million spruch nehmen). Sie wären nicht Wohnheime vorziehen.

„Betreutes Senioren-Wohnen" als neues Modell
Stadt prüft nun Standorte für einen Neubau

Zweifache „Streusplitt" -Reinigung
vermeidet 42 Tonnen Staub!

(Eiz) 6.000 Tonnen Splitt werden
Winter für Winter auf Innsbrucks Straßen gestreut — eine
gewaltige Menge, nachdem im
ebenen Stadtgebiet überhaupt
kein Salz mehr verwendet wird.
Nach erfolgter Ausschreibung
vergab am 30. November der
Stadtsenat unter Vorsitz von Bürgermeister Romuald Niescher
den Auftrag zur Lieferung um
nahezu eine Million Schilling an
eine Zirler Firma.
Da die Splittstreuung auch eine
erhebliche Staubbelastung der
Luft zur Folge hat (und der Staub
neben Schwefeldioxyd, Stickoxyden und Ruß maßgeblich die

Luftqualität mindert), wurde von
der Stadtführung ein Hauptgewicht auf die Entstaubung des
Streusplittes gelegt. Durch das
Waschen des Splitts und — heuer
erstmals — eine weitere Entstaubung verringert sich sein Staubgehalt von 0,8 Prozent auf 0,1
Prozent. Dabei wird der Splitt in
einem zweiten Arbeitsgang auf
ca. 80 Grad erwärmt und der anfallende Staub durch eine zusätzliche Entstaubungsanlage abgesaugt. Dies erhöht zwar die
Kosten, doch wird dabei das 75 Mann der südkoreanischen Taekwon-Do-Nationalmannschaft beStreuen von rund 42 Tonnen suchten im Rahmen ihrer Europa-Tournee auch das Innsbrucker RatStaub vermieden, die im „nor- haus. Bürgermeister Romuald Niescher überreichte als Geschenk ein
malen" Splitt enthalten wären.
Buch der Stadt Innsbruck.
(Foto: Frischauf)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 12

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