Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.12

- S.9

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Kunstförderungspreis "88: Zwölf Künstler ausgezeichnet
Preise der Stadt Innsbruck für künstlerisches Schaffen vergeben — Festakt im Rathaus-Bürgersaal
(We) Bereits Anfang September
standen die Träger des diesjährigen Preises der Stadt Innsbruck
für künstlerisches Schaffen fest.
Die feierliche Überreichung der
Preise fand am 1. Dezember in
Anwesenheit von Bürgermeister
Romuald Niescher, Kulturreferent Vizebürgermeister Ing.
Artur Krasovic, dem Obmann
des gemeinderätlichen Ausschusses für Kunst, Wissenschaft und
Kultur, Stadtrat Dr. Harald
Ich spreche die Leute an, die den
Motor ihres Wagens im Stand
laufenlassen, weil ich meine, daß
niemand unsere Luft vergiften
darf. Und Sie? Helfen Sie mit,
beweisen Sie Zivilcourage! Es
kommt auf jeden einzelnen an.
Hummel, und dem Leiter des
städtischen Kulturamtes Dr. Walter Frenzel im Bürgersaal des Altstadtrathauses statt. Da sich drei
Südtiroler unter den Preisträgern
befanden, war auch ein Repräsentant der Südtiroler Landesregierung zur Preisverleihung
nach Innsbruck gekommen. Für
die musikalische Umrahmung
der Feierstunde sorgte das Innsbrucker Bläserquartett unter der
Leitung von Musikschul-Direktor
Prof. Walter Kefer.

Nach der Preisverleihung ein Gruppenfoto der Preisträger mit Bürgermeister Romuald Niescher, Vizebürgermeister Ing. Artur Krasovic und Stadtrat Dr. Harald Hummel.
(Foto: Eliskases)

Der Preis für künstlerisches Nachdem vor zwei Jahren die
Schaffen der Landeshauptstadt Musik an der Reihe war, kam
Innsbruck wird bekanntlich alle heuer die Bildende Kunst mit
zwei Jahre ausgeschrieben, wobei ihren Teilgebieten Malerei, Grasich die Kunstzweige Dichtung, fik, Bildhauerei und Fotografie
Musik und Bildende Kunst ab- zum Zug.
wechseln.
Die Preisträger 1988: Im Teilgebiet Malerei erhielt Lois Salcher
aus Lienz den ersten, Helmut
Geier aus Marling den zweiten,
und die Innsbruckerin Patrizia
Karg den dritten Preis.
Beim Teilgebiet Grafik gab die
172 Arbeiten aus den USA im Landesmuseum
Jury dem Werk von Ernst Reyer
(Th) In Ergänzung der bisher im „Fauves", wollten die Künstler aus Innsbruck den Vorzug. Der
heurigen Jahr im Tiroler Landes- der 1905 gegründeten „Brücke" zweite Preis wurde an Rudolf
museum Ferdinandeum gezeig- durch Verformung und Defor- Heller aus Innsbruck und der
ten
Expressionismus-Ausstel- mierung der sichtbaren Wirklich- dritte Preis an Stephan Markus
lungen werden jetzt bis 27. März keit ihre Gefühle und Ideen in (derzeit Wien) vergeben.
1989 in einer umfangreichen, drastischer Weise bildlich darstelüberaus wertvollen Präsentation len. Als in dieser Hinsicht ganz Im Teilgebiet Bildhauerei gab es
Werke des Deutschen Expressio- besonders ausdrucksvoll erwei- keinen ersten Preis. Dafür wursen sich die gezeigten Holzschnit- den ex aequo zwei zweite Preise
nismus gezeigt.
te. Mit eindringlichem Realismus an Peter Bär aus Innsbruck und
Die Ausstellung, die 172 hervorführen Max Becker und Otto Dix Anselm Obletter aus St. Ulrich
ragende Arbeiten aus amerikani- in ihren Radierungen und Litho- vergeben. Der dritte Preis wurde
schem Privatbesitz umfaßt,
graphien das Elend der ersten Georg Loewit aus Innsbruck zuermöglicht dem Besucher eine Jahre der Weimarer Republik vor erkannt.
Begegnung mit den „Brücke"Augen. Lyonel Feiningers druck- Für das beste fotografische Werk
Künstlern Erich Heckel, Ernst graphisches Werk läßt den Ein- erhielt Hanny Anton aus Naturns
Ludwig Kirchner, Otto Mueller,
fluß des Kubismus deutlich wer- den ersten Preis. Dipl.-Ing. Franz
Emil Nolde, Max Pechstein und den. Ein 239 Seiten umfassender
Koubowetz aus Kufstein wurde
Karl Schmidt-Rottluff sowie von
Katalog begleitet diese bedeuten- mit dem zweiten und Günther
Max Beckmann, Otto Dix und de, von Serge Sabarsky zusamSeidl-Rieglhofer mit dem dritten
Lyonel Feininger.
mengestellte Ausstellung. (Foto Preis ausgezeichnet.
Bürgermeister Romuald NieÄhnlich wie in Frankreich die dazu siehe Seite 8)

Graphische Meisterwerke des
Deutschen Expressionismus

scher gratulierte den Preisträgern
und dankte allen, auch den nicht
mit einem Preis bedachten Bewerbern, für ihre Teilnahme. Der
Dank des Bürgermeisters galt
auch der Jury, bestehend aus
Vizebürgermeister Ing. Artur
Krasovic (Vorsitz), Stadtrat Dr.
Harald Hummel, den Gemeinderäten Hofrat Hermann Girstmair
und Dr. Gschnitzer, TT-Redakteur Wolfram Krabichler, Prof.
Wilfried Kirschl und Claudius
Moiling sowie Senatsrat Dr. Walter Frenzel für ihre sachkundige
und nicht leichte Arbeit.
„Mit der Verleihung des Kunstförderungspreises will die Stadt
Innsbruck zum Ausdruck bringen, daß sie dem kulturellen
Schaffen ein besonderes Augenmerk schenkt", betonte Bürgermeister Romuald Niescher in seiner Ansprache. „Eine Herausforderung zum künstlerischen Wettstreit, die zum Schaffen anregen
kann, aber nie Einfluß darauf
nehmen will, wie der Künstler seine Aufgabe wahrnimmt."
• Als Weihnachtsmärchen wird
heuer in den Kammerspielen
„Das goldene Löweneckerchen"
in der Fassung von Gertrud Fussenegger gespielt.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 12

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