Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.9

- S.10

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Schönste Jugendstilfassade Innsbrucks wird restauriert
Farbige und /um Ieil vergoldete Siuckoi namente an Wohnhaus bei der Triumphplbrte — Kosten 1,5 Mio S
(III) Noch ist die l"rachtlassadc
des unter Denkmalschutz stehen
den I.ckhauscs I Aopoldsliallc
Maxiniilianslnd.lc /um überwiegenden (eil ei hulll, wenn jedoch
die Vorhange lallen, was l
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Oktober geschehen soll, dann ist
Innsbruck um eine kunstgeschichllichc Rarität, um die uns
andere Städte beneiden konnten,
reicher.
Huuslus.sadcn im Jugendstil
haben in Innsbruck Seltenheitswert; daß nun die — wie Fachleute feststellten — schönste ihrer
Art freigelegt und restauriert werden kann, ist auf die Absicht des
Hauseigentümers zurückzuführen, im 7.uge der Erneuerung der
Fenster und anderer Arbeiten
auch einen frischen Fassadenanstrich vornehmen zu lassen.
Bei den eingehenden Untersuchungen bzw. beim Reinigen der
Fassade kamen nicht nur die von
den Spezialisten erwarteten Farbreste, sondern — zur großen
Überraschung — auch Vergoldungen an den Stuckarbeiten zutage. Dies insbesondere an der
Ostseite, der eigentlichen Schauseite des Hauses. Hoch erfreut
über die aufgefundenen originalen Farbspuren, die insbesondere
in der oberen, durch das Dach geschützten Zone liegen, zeigt sich
der beauftragte
Restaurator
Christian Sanders: „Dadurch
kann der Originalzustand weitgehend wiederhergestellt werden."
Das 1904 nach den Plänen des
Münchner Architekten Anton
Bachmann erbaute Haus weist
eine Fülle von Stuckornamenten

Noch bis Lude Oktober verbirgt sich die kostbare Jugendst iljassade
hinter diesen Vorhängen.
(Foto: Murauer)
auf, die — im Gegensatz zur Wiener Schule des Jugendstils —
etwas schwerer, weniger elegant
wirken. Neben vielfältigen vegetabilen Ornamenten wie Bäumen, Blumen, Blättern und
Früchten tummeln sich auch Putten, Äffchen und Vögel in den
Feldern zwischen und über den
Fenstern. Streng dagegen blicken
vom zweiten Stock herab die elf
einen halben Meter großen Masken, die durchwegs unterschiedliche Gesichtszüge aufweisen.
Eine Besonderheit, so Restaurator Sanders, sind auch die Sternmotive über den Fenstern des
1. Stockwerks: Sie wurden von
den damaligen Stukkateuren an
Ort und Stelle aus dem dick aufgetragenen Putz herausgeschnitten. Eine heute nicht mehr angewandte Technik.
Kinen Vorgeschmack auf die Farbenpracht der Hanpllassade gibt

die so gut wie fertiggestellte
Nordseite, deren Stuckornamente jedoch einfacher und etwas gröber sind und keine Goldverzierungen aufweisen. Bei entsprechendem Lichteinfall schimmern und golden glänzen wird es

dann jedoch in der Ivnpoldstralic. Dazu Restaurator Sanders: „Dein ursprünglichen Zustand entsprechend erhalten /. It.
lilaltspil/cri, Itliilcmloldcn oder
die Schvan/spit/en des Paradiesvogels itlaügoldaullagcn. Dies
abgesehen von den durchgehenden (roldlnimleni."
l)al. Rcslaiu lcruiiL"cn dieser Ar!
sein kostenintensiv sind, liegt auf
ilei Hand. lng. Hubert Sprenger,
Leiter des Altstadtreferates und
damit auch für die finanzielle
Abwicklung der Instandsetzung
verantwortlich: „Was über die
normale, vom Hausbesitzer angestrebte Sanierung hinausgeht,
bezahlt nach dem Ortskern- und
Stadtbildschutzgesetz die öffentliche Hand, wobei sich Stadt und
Land den Betrag teilen." Der
finanzielle Gesamtaufwand wird
rund 1,5 Millionen Schilling betragen. Auf das Ergebnis kann
man gespannt sein.

Firstfeier für ein städtisches
Wohnbauprojekt am Mitterweg
Wohnungsübergabe im Herbst 1989 geplant
(We) Vis-a-vis des in Bau befindlichen städtischen Kindergartens am
Mitterweg wird im Rahmen des sozialen Wohnbauprogrammes der
Stadt Innsbruck auch ein bedeutendes Wohnbauprojekt verwirklicht: Die Wohnanlage Mitterweg, mit deren Bau die Tiroler Gemeinnützige Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft betraut wurde,
umfaßt 42 Mietwohnungen (drei
davon behindertengerecht) und

eine Tiefgarage.
Zur Firstfeier am 8. August waren
neben den Firmenvertretern, den
Technikern, Ingenieuren und Arbeitern u. a. auch Wohnungsstadtrat Dr. Bruno Wallnöfer sowie
Mitglieder des gemeinderätlichen
Wohnungsausschusses mit Obmann GR Franz Barenth und dessen Stellvertreter GR Rudolf Warzilek gekommen.

Die Wohnanlage am Mitterweg
wird nach der geplanten Fertigstellung im Herbst nächsten Jahres 42
Familien ein Heim bieten können.
Bereits jetzt im Rohbau kann man
erkennen, daß die ehemalige Baulücke optimal gut genützt wurde
und das neue Wohnhaus zusammen mit dem Kindergartengebäude eine gute urbane Lösung darstellt. Viel neues Grün sowie großzügige Spielflächen für Kinder
werden den Neubau umgeben.
Die Gesamtkosten belaufen sich
auf rund 50 Millionen Schilling,
wobei 65 Prozent durch WohnbauIOHlerungsmittcl des lindes aufgebracht werden. Das 4860 Quaiirstjcicr mit viel frommen.;. on links die (icmcmderaie kriizmger, lng. liurenth, l.inzmuier, Harzilek, dratmeter große Grundstück wurStadtrat Pr. Hallnd/cr, OAR Hohl)•emuth, Stadtplaner Doz Dr. Klotz, Kommerzialrat Huter, dieGemein- de von der Stadt im Baurechtswege
derate Bachmann und Moser. Am
Rednerpult TIGEWOSI-Dir. Dr. Riz.
(Foto: Frischauf) zur Verfügung gestellt.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 9

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