Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.8

- S.4

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Gesamter Text dieser Seite:
Freiwillige Rettung erweitert ihre
Einsatzzentrale am Sillufer

Ein schlankes Tragwerk überspannt die rauhe Sill
„Brückenplatzl" erhält Porphyrsteinpflaster

Stadtsenat faßte Grundsatzbeschluß über die Finanzierung
(Eiz) Die Freiwillige Rettung
leidet in ihrer Einsatzzentrale am
Sillufer unter arger Raumnot.
Pläne für eine Erweiterung wälzen die Samariter seit langem —
doch die Verwirklichung wird, so
hat das Bauamt der Stadt errechnet, rund 19 Millionen Schilling
kosten. Ein Betrag, den die Rettung nicht aufbringen kann. Am
27. Juli faßte nun der Innsbrucker Stadtsenat unter Vorsitz
von Bürgermeister Romuald Niescher den Grundsatzbeschluß,
für ein von der Freiwilligen Rettung für diesen Bau aufzunehmendes Darlehen als Bürge und

Zahler einzutreten: Die Stadt
wird die Rückzahlung leisten.
Der Stadtsenat unterstrich aber
auch, daß das Bauvorhaben nach
den strengen Grundsätzen von
Sparsamkeit und Ordnung erstellt werden soll, wie sie für jedes
städtisches Gebäude gelten —
mit öffentlicher Ausschreibung
und baubegleitender Kontrolle
durch die Fachleute des städtischen Bauamtes.
Im Herbst werden die städtischen
Gremien mit diesem Projekt befaßt: Ziel ist, daß schon im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen
werden kann.

Lebenskraft für 22 Robinien
in der Speckbacherstraße
Austausch der Erde — Keine parkenden Fahrzeuge mehr
(Th) Für die 22 Robinien, die
die Speckbacherstraße säumen,
bringt dieser Sommer nachhaltig
Gutes. Sie sind Teil des jährlichen
Baumsanierungsprogrammes der
Stadtgemeinde, durch welches gefährdete und erkrankte Bäume
neue Vitalität erlangen sollen.
Erste Voraussetzung dafür ist,
daß der Wurzelbereich der Bäume von Kraftfahrzeugen freigehalten wird, womit eine weitere
Verdichtung des Bodens entfällt.
Dies bedeutet allerdings, daß ein
durchgehender Grünstreifen geschaffen wird und das Parken
zwischen den Bäumen nicht mehr
möglich ist. Die Abgrenzung zur
Verkehrsfläche besorgen hier
nicht die bewährten Metallbügel,

sondern Bordsteine.
Stadtrat Dipl.-Ing. Eugen Sprenger, der für das städtische Grün
politisch verantwortlich ist,
spricht sich für die Schaffung
durchgehender, baumbestandener Grünstreifen aus: „Sie sind
nicht nur für die Entwicklung der
Bäume am besten, sondern wirken auch städtebaulich attraktiv.
Zudem werden Verkehrs- und
Gehbereiche eindeutig gegliedert." Weitere Baumsanierungen
dieser Art erfolgen zur Zeit in der
Kaiserjägerstraße und in der Seebergasse. Im Bemühen um die
„grünen Lungen" im Stadtgebiet
soll auch im nächsten Jahr eine
Million Schilling für diese Maßnahmen aufgewendet werden.

Blick vom Widerlager Dreiheiligenstraße in Richtung Reichenauer Siruße.

(Fortsetzung von Seite 1)
Die Wände innerhalb und außerhalb der Unterführung erhalten in
diesen Tagen eine Natursteinverkleidung. Ausgewählt wurde dafür
ein etwas bräunlicher Granit, der
eine besonders bearbeitete Oberfläche aufweist und — da jeder
Stein numeriert angeliefert wird —
mit größter Exaktheit versetzt werden muß. Dasselbe Material bedeckt auch die Mauern der südseitig gelegenen Hochwasserschutzverbauung.
Ein anderer sehr ansprechender
Naturstein, nämlich Porphyr, wird
in Kürze das östlich des Restaurants „Bistro" gelegene „Brückenplatzl" zieren. Hier soll nach dem
Willen der Planer unter dem
Schatten eines Baumes ein einladender Treffpunkt entstehen.
In vollem, sich in der Reichenauer
Straße noch verstärkendem Umfang laufen die Straßenbauarbeiten im Bereich der Brückenköpfe.
Diese insbesondere wegen der geänderten Linienführung des neuen
Flußüberganges
erforderlichen
Maßnahmen sind umfassend und
erstrecken sich in Dreiheiligen bis
zur König-Laurin-Allee und in
Pradl fast bis zur Rennerschule. Im
Anschluß an die Verlegung der
zahlreichen Versorgungsleitungen
werden nun z. B. in der Dreiheiligenstraße zwei Busbuchten, zwei
neue Ampelanlagen und an der
Kreuzung
König-Laurin-Allee/
Grillparzerstraße eine Verkehrs-

Brücke und Hochwasserschutz „stehen" — nun sind vielfältige Steinverkleidungen im Gange.
insel errichtet. Unmittelbar nördlich der Brücke soll im Bereich der
wunderschönen alten Kastanie eine
kleine Grünanlage entstehen.
Völlig neu wird die Kreuzung Dreiheiligenstraße/Reichenauer Straße
auf der anderen Sillseite gestaltet:
Auch hier sind eine Ampelanlage
und Verkehrsteiler vorgesehen.
Für die Anrainer von großem In-

teresse ist der Zeitplan. Wie Dipl.Ing. Randl mitteilt, sollen sowohl
Brücke als auch Dreiheiligenstraße
Anfang September asphaltiert
werden, im November folgt dann

die Pradler Seite. Die Eröffnung
der Brücke wird, dem ursprünglichen Zeitplan um einiges voraus,
nach jetzigem Kenntnisstand Ende November stattfinden können.

Rank und schlank aus dem Computer
Die Statik enthielt alle denkbaren Schwierigkeiten

Trotz Baubehinderung Zufahrt zum „Brückenplatzl" möglich!

Die Lebensbedingungen für die Bäume in der Stadt werden verbessert:
Stadtrat Dipl.-Ing. Eugen Sprenger (2. von links) im Gespräch mit
Stadtgartendirektor Ing. Ernst Falch, überzeugt sich vom Fortgang der
Sanierungsarbeiten in der Speckbacherstraße.
(Foto: Eliskases)
Seite 4

Eine schwere Beeinträchtigung bedeuten die Bauarbeiten für die Geschäfte
in der durch den Abbruch der alten Sillbrücke zur Sackgasse gewordenen
nördlichen Pradler Straße: Schon seit Baubeginn im Oktober 1987 sind sie
für ihre Kunden nur schwer zu erreichen — deshalb unser Hinweis: Auch bei
gesperrter Reichenauer Straße (die demnächst als Einbahn stadteinwärts wieder geöffnet wird) ist die Zufahrt durch die Pradler Straße ungehindert möglich! Ein Trost: Das „Brückenplatzl" wird, mit Porphyrplatten gepflastert,
noch heuer ein Schmuckstück!
(Alle Fotos: Birbaumer)

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 8

(Eiz) „Vor 10,15 Jahren hätte man
eine Brücke mit dieser Vielfalt an
Problemen noch nicht berechnen
können." Was der Zivilingenieur
Dipl.-Ing. Dr. Horst Passer, für die
Statik der neuen Sillbrücke verantwortlich, damit ausdrückt: „Die
Brücke enthält aufgrund ihrer
Schräglage über dem Fluß und der
auf ihr verlaufenden dreidimensional gekrümmten Straße so ziemlich alle Schwierigkeiten, die sich
denken lassen." Nahezu 100 Pläne
mußten in rund 5000 Arbeitsstunden dafür gezeichnet werden. Die
Berechnung war nur mit Hilfe
eines von Dr. Oswald Neuner, dem

Leiter des Rechenzentrums und der
Entwicklungsabteilung des Statikbüros, in seiner Dissertation erstellten und in zehn Praxisjahren systematisch weiterentwickelten eigenen
EDV-Programms möglich. Computer mit hoher Speicherkapazität
sind das Werkzeug dafür. Die Statiker unterstreichen aber auch das
große handwerkliche Können der
Baufachleute. Das Ergebnis ist ein
fast filigraner Brückenkörper —
das Geheimnis der Eleganz und
Ästhetik der neuen Brücke: Trotz
der schrägen Stützweite von fast 50
Metern mißt das Tragwerk in der
Brückenmitte nur 1,10 Meter!

Baureferent Bgm.-Stellv. Rudolf Krebs (Mitte) läßt sich vom Statiker der
Brücke, Dr. Horst Passer (links), und dem für die Computerberechnung
der Statik verantwortlichen Leiter des Rechenzentrums, Dr. Oswald
Neuner (rechts) die außerordentlichen konstruktiven Schwierigkeiten der
neuen Sillbrücke erklären. An die 100 Pläne wurden gezeichnet.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 8

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