Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.7

- S.27

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kirclie in München ausgestaltet
und mit Stukkaturen von Künstlern — den sogenannten „Gypsbuaben" — aus Weilheim bei
Wessobrunn verziert. Dann muß
te
leider wegen der wahrend des
baute Mutterkirehe des Ordens, il
Dreißigjährigen
Krieges herr
Gesü in Rom, im Interesse der Jesuiten. Wie Heinrich Hammer sehenden schwierigen win schall
nachweisen konnte, entstanden liehen Verhältnisse der Hau ohne
bis 1635 insgesamt vier Fassaden- die Türmeeingestellt weiden. Am
entwürfe, in denen immer deutli- 21. Jänner 1646 wurde die Kiiehe,
cher ein ausgewogenes Verhältnis in welcher schon seit dem 7. ()k
von Fassade, Türmen und Kuppel tober 1640 Gottesdienste gefeiert
erreicht wurde. Im landesfürstli- worden waren, vom Brixner Weihchen Rechnungsbuch von 1630 bischof Anton Crosini geweiht. —
findet sich bezüglich eines Hoch- Erst 260 Jahre später ermöglichte
altarbildes folgende Eintragung: es das Mäzenatentum des Johann
„Ain grosses Niderländisch ge- Freiherrn von Sicherer, den Hau in
maltes Blatt der allerheiligsten den Jahren 1900/1901 durch die
Dreifaltikheit. Herr Jeger (Chri- nach den Plänen des Wiener Arstoph Jäger) zu Antorf (Antwer- chitekten Friedrich Schachner erpen) hatß gemallen und ist vom folgte Gestaltung der Fassade und
Paugelt bezahlt worden — Errichtung der Glockentürme zu
800 fl." 1632 wurde die Kuppel vollenden.
samt Laterne fertiggestellt und Die Innsbrucker Jesuitenkirche
1635 in der Krypta eine Gruft für — nach Michael Krapf „der erste
Erzherzog Leopold und seine Fa- süddeutsche Bau in der Tradition
milie und die Jesuiten angelegt. der italienischen Kieu/kuppclIn den Jahren 1633—1637 wurde kirche" — winde /ur s"rößeren
das Innere als Wandpfeilerraum Ehre des einen und dreifältigen
nach dem Vorbild der Michaels- Gottes gebaut.

Der Bau der Jesuitenkirche
Nach der Ankunft der Jesuiten in Der Grundstein zu diesem KirIiiiishnuk im Jahre 1561 erfolg- chenbau wurde am Dreifaltigten an der Silbergasse (= Univer- keitsfest — dem 30. Mai — des
siiaissiiaße) sowohl 1562—1573 Jahres 1627 vom jungvermählten
ik-i Hau des ersten Jesuitenkol- Fiirstenpaar Erzherzog Leopold
legs ( Westtrakt der Alten Uni- und Claudia von Medici gelegt.
versität) als auch 1568—1571 der — Leopold wollte als Freund der
in die Straße vorspringende Er- Jesuiten wie seine Vorgänger „die
weiierungsbau der östlich an- Väter der Gesellschaft Jesu ehren
schließenden,
bereits
seit und ihre Verdienste um Kirche
1499/1511 nachweisbaren Salva- und Wissenschaften belohnen."
torkirche zur ersten Jesuitenkir- Denn der in der Stadt Innsbruck
che; an der Stelle des heutigen wirkende Jesuitenorden hatte als
Karl-Rahner-Platzes
entstand Stätte der Priesterbildung und
theologischen Forschung hohes
Von Dr. Herbert Woditschka
Ansehen erlangt und im Rahmen
dann in den Jahren 1619—1626 der katholischen Restauration
eine neue Kirche mit einschiffi- das Land Tirol als einen Hort des
gem Langhaus und halbrundem Glaubens geprägt.
Ostchor, welche ähnlich wie die Der Bau erfolgte in den Jahren
Spitals- oder die Servitenkirche 1627—1640 unter der Bauleitung
an der Maria-Theresien-Straße ei- von P. Karl Fontaner SJ, der auch
nen Teil der dortigen Straßen- Detailpläne des Malers Hans
flucht bilden sollte. Nachdem Schor und des Architekten Chridieser Bau am 12. September stoph Gumpp d. .1. verwendete,
1626 eingestürzt war, und die bei- und seit 1635 unter dem Bauleiter
den Gutachter, der erzbischöfli- P. Johann Baptist Cysat (vgl. Briche 1 lofbaumeister Santino Sola- gitte Schneider-Prettner, Die
ri von Salzburg und der Augsbur- Innsbrucker Jesuitenkirche, S. 32
ger Stadtbaumeister Elias Holl, ff.). Im Dezember 1627 und
zu einem Neubau geraten hatten, Frühjahr 1631 reisten Fontaner
entschloß sich Erzherzog Leo- und der Werkmeister Adrian
pold V. — mit Zustimmung des Pfefferle nach Salzburg, um den
Ordensgenerals — südlich davon für Süddeutschland richtungsdie heute bestehende Jesuitenkir- weisenden Salzburger Dom (geche als Kreuzkuppelbau mit weiht 1628) zu studieren. Ein
Nordfassade und Südchor zu Kuppelbau lag auch im Anschluß
an die im Stil des Frühbarocks erbauen.

1888
16. Juli: In der Gemeinderatssitzung vom 14. Juli erscheint „als
erster Punkt das Gesuch der Firma Ganz und Comp. in Pest, betreffs einer Anlage für elektrische
Releuehtun« von Mühlau bis

Innsbruck. Die IxHtung soll theils
über-, theils unterirdisch gelegt
werden."
20. Juli: „Gestern kam hier Se.
Excellenz der Graf v. Meran mil
seinem Sohne an, bestieg nachmittags den Patscherkolel und
übernachtete im Kaiser I ran/Josef-Schul /hause."
21. Juli: „Das I laus des Kaufmanns Frank in der llei/o; 1
Friedrichstraße hier, an welchem
gegenwärtig die alten Gewölbepfeiler theilweise durch neue
kunstgerecht ersetzt weiden, hat
dieser Tage durch die an ihm vollzogene kühne Restaurierung die
Aufmerksamkeil dei Passanten
auf sich gezogen. Dieses Haus ist
wohl nicht ohne historische He
deutung. Es war nämlich einmal
das Haus der I.andständc on I i
rol, das ehemalige

Jesuitenkirchc um .lesuitenkolle^ (rechts) und Jesuitenuyinnasium
(links). . lederzeichnun^
von Joseph und l"ctci Schalter, 1. Hälfte AS". Jahrhundert.
(Original: Stadtarchiv; Repro: Murauer)

1. Aliens): „Anläßlich der or
k m / c m begangenen Icier des
acht hundertjährigen
Bestehens
der Universität Bologna winde
auch Hofrath Prof. R. . I icker
zum Ehrendoctor der dortigen
juristischen laculläl ernannt."