Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.10

- S.3

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Amtsblatt Nr. 10
Dös hat mir nit gefallen, aber die Häuser in der Stadt.
Wer da alles fachen will, gwih a Jahr zu fchaugen hat.
Auf dem Rennplatz, wie man"s hoatzt. ja. es tut richtig sein.
I moan halt dort unten, a Reiterò ist mittelt drein.
Dort hun i dir geschaugt, potz tausend! dort steht a Schloß.
Und nachher dös ist, glab i, Eisen, der Mannas auf dem Roß,
Der hat mir gefallen, i tue nix verstehn,
Aber es dunkt ar Lappin halt a a diewas schön."

Namen der gangen Theatergesellschaft den unterthänigsten Dank abstattet".
Acht Jahre später erschien dieses Festspiel dann zum
dritten Male auf der Bühne. Wieder nahmen, wie 1838, der
Kaiser und die Kaiserin, die inzwischen allerdings ihren
Thron verloren hatten, daran teil. Pusch erzählt darüber
Nun Kommen Schützen dazu, die später in ein Gefecht folgendes (Chron. X. Bd. 320): 29. Juli 1849, „Um
ziehen. Die Sennerin Kathl und der Schütze Veitl bilden -M Uhr abends fuhren I . Majestäten mit I . Maj. der
ein zweites Liebespaar, und alsbald kommt das Stück zu Kaiserin Mutter in das Bauerntheater in der Höttinger
einem glücklichen Abschluß, einer Doppelhochzeit in Ge- Aue (beim Rößlwirt) allwo zum Vorteil des (nun auf
genwart Andreas Hofers. Ein Hochzeitslied, dessen letzte 60.000 fl. gestiegenen) Tiroler Invalidenfonds das Stück
„Der Abschied der Tiroler" gegeben wurde, wobei die
Strophe angeführt wird, beschließt das Spiel:
Höttinger Schützen Compagnie mit ihrer Musik vara„Und jetzt wöll" mer Gott NU bitten,
Daß die Brautleut" glücklich sein,
dirte". Daß dieses Stück gleich dem früheren ist, ergibt
Gott bewahre ihre Hütten
sich aus dem in den Beilagen (Nr. 611) erhaltenen
Vor dem Blitz, sonst schlagt er ein.
Theaterzettel.
Auf den Feldern solle wachsen,
Was man brauchet für die Not.
Der Theaterzettel verkündet, daß die TheatergesellFutter, Sauerkraut und Flachfen —
schaft
in der Höttinger Aue am 29. Juli 1849 zum VorUnser ganzes täglich"s Brot."
teile des Tiroler Invalidenfonds das Spiel „Der Abschied
Aus Anlaß der Huldigungsfeier war dem Spiel noch der Tiroler im Jahre 1809, ein vaterländisches Drama
ein Prolog, der vor einem mit Fahnen gezierten Kaiser- in zwei Akten mit Arien, Chören und Tableaux, wie auch
bild vorgetragen wurde, vorgestellt worden. I m Textbuch mit verschiedenen Nationaltänzen neu für die Bühne umsteht auch noch am Schlüsse ein „Dank" in Versen von gearbeitet" aufführt. Wenn auch eine Umarbeitung des
Josef Ienewein. Aus dem zugehörigen Theaterzettel, der Stückes angegeben wird, so wird doch der ursprüngliche
in den „Innsbrucker Nachrichten" 1904, Nr. 250, beschrie- Verfasser gänzlich verschwiegen. Die Übereinstimmung
ben wurde, war weiter ersichtlich, daß die Gardine von der auftretenden Personen wie des Ortes der Handlung
Josef Kramer, Theatermaler in Thaur, stammte und eine beweisen jedoch hinlänglich, daß es sich um das frühere
Schattenplache die Sonnenhitze abhielt. Der Zutritt auf Festspiel handelte. Das Programm verrät weiter, daß die
das Theater sowie das Tabakrauchen waren verboten.
Höttinger Schützen die Güte hatten, unentgeltlich mitDieses Festspiel scheint nun großen Beifall gefunden zu zuwirken und die Aufführung von Schlag 3 bis gegen
haben, denn als im Jahre 1841 Erzherzog Johann in 6 Uhr nachmittags dauerte. Vergleicht man hiezu die obige
Innsbruck zu Besuch weilte, wurde es neuerlich auf- Angabe von Pusch, dann wären entweder die Majestäten
geführt. Dies meldet wieder Gottfried Pusch in seiner nur mehr zum letzten Satz des Spieles zurechtgekommen
Chronik (Vili. Bd. 784): 11. Juli 1841, „Bei dem Rössel- oder die Aufführung hätte mit einer dreistündigen Verwirtshause in der Aue war Theater. Es wurde nämlich spätung begonnen. Die Preise der Plätze betrugen, „ohne
zur Feier der Anwesenheit S. K. Hoheit und zur Er- der Wohltätigkeit Schranken zu setzen", 15, 12 und 6 kr.
innerung an die Huldigung im Jahre 1838 das damals Gegen Sonnenhitze, Wind und Regen war der Schauplatz
gegebene Stück „Das durch Vaterlandsliebe beglückte nächst dem Rößlwirtshaus „mit einem Dache bestens geEhepaar" oder „Das Jahr 1809" von einer Gesellschaft sichert". Die Teilnahmsfreudigkeit der Innsbrucker eraufgeführt."
munterte „der Unternehmer Anton Harasser mit feiner
Laut einer in der Autogrammfammlung des Stadt- Gesellschaft" durch folgenden Aufruf: „Hohe. Gnädige,
archivs erhaltenen Empfangsbestätigung bestätigte am Verehrungswürdige! Um auch ein Schärflein der Wohl12. Juli 1841 „Johann Angerer, Unternehmer des tätigkeit beizutragen, widmen wir den Ertrag dieses für
Vaurntheaters, Wirt in der Aue", durch den Bürgermei- die Bühne neu umgearbeiteten Stückes dem Tiroler
ster Dr. v. Klebelsberg von Erzh. Johann 15 Gulden als Invalidenfonde und hoffen daher, auf die bekannte GroßGeschenk „für das zur Ehre der Anwesenheit S. Kais. mut der Bewohner Innsbrucks vertrauend, daß sie das,
Hoheit am 11. l. Mts. in der Aue nächst Innsbruck ge- was unsere geringen Leistungen zu ergwecken nicht vergebene Bauerntheater empfangen zu haben, wofür er im mögen, durch ihren gütigen und zahlreichen Besuch erreichen helfen."
y Die Reiterfigur Erzherzog Leopolds V.

samllienkundlickes aus Innsbruck
V o n Dr. K a r l S c h a d e l b a u e r

(3. Beitrag)

Die Innsbrucker Viirgermatrikel 1798—1813: 2. Fortsetzung
Am 11. April 1799:
1. Joseph v. Martini zu Wasserberg, des HI. Rom. Reichs Ritter und
Tyroler Landmann, k. k. OÖ. Gubernial Sekretär, wurde unentgeltlich aufgenommen.
Am 26. April 1799:
1. Ioh. Kajetan Edler o. Zimmermann von Ehrenhausen, gew.
k. k. OÖ. Gubernial Sekretär, erhielt als hauptsächlicher Beförderer der ansehnlichen Joseph Iimmermannischen Stipendiai
Stiftung in Wien für hiesige studierende, arme Jünglinge zur
Belohnung das Bürgerrecht unentgeltlich (nachgetragen: wurde
auch am 13. Nov. 1800 mit hoher gubern. Bestätigung Ratsmann).
Am 1. Mai 1799 meldeten sich nachstehenden Vürgersöhne zur
Matrikel:
1. Ioh. Kiesl. Fourier beim k. k. Fortifikazions-Bauamte, Sohn

des Sebastian K., gew^ Echützenschreiber, und der Maria Tus. Leberthalerin.
2. Alois Hold, landschaftl. Armaturs Verwalter, Sohn des Ioh. H.,
gew. Handelsmann und Ratsoerwandten, und der Fr. Anna
Schwarz.
3. Alois Braun, Knöpfmachermeister, Sohn des Peter Paul B.,
Knöpfmachermeisters, und der Rofina Ttaud.
4. Michael Appeller, Glasermeister, Sohn des Karl A., Glasermeisters, und der Marianna Hirschhuber.
5. Leonhard Windisch. Schuhmachermeister, Sohn des Jakob W.,
Schuhmachermeisters, und der Barbara Koch.
Weiters wurden vor Herrn Bürgermeister Joseph Riß in die
Bürgerpflicht genommen Folgende:
1- Ignaz Sander. St. Jakobs Pfarrmesner, Sohn des Iofeph
Sander gem. Inwohners und der Maria Elis. Deinhartlin, wurde
unentgeltlich aufgenommen.
2. Karl Schnitzer, Bäckermeister, von Eaxenried aus der Abteigerichtsbarkeit von Füsfen geb., Sohn des Joseph Tch., Bauersmann alldort, und der Maria Marg. Waldner, erlegte 60 fl.