Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.5

- S.14

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Stickoxyde — ein ernstes Problem
Maßnahmen der Stadt zur Verringerung des SO2-Gehaltes hatten Erfolg
Die Verbesserung der I.uftsitnation in Innsbruck bedeutet für die
Stadl lulu uiiL" ein besonders
wichtiges und vordringliches Anliegen. Als Erfolg kann sicher der
Rücki"ani" bei SO2 auf nunmehr
"/i des Jahresmittels von 1980 bezeichnet werden.
Die Stickoxydbelastung ist jedoch — wie in anderen Städten
auch — ein ernstes Problem, das
durch die Kessellage von Innsbruck erschwert wird. Aber auch
die Ferntransporte der Schadstoffe tragen einen großen Anteil
dazu bei, wie aus dem Waldschadensvergleich zwischen dem Alpennordrand und dem inneralpinen Bereich zu erkennen ist.
Eine große Belastung stellt die
starke Verkehrszunahme im
Großraum Innsbruck und in der
Stadt selbst, zusammen mit dem
Transitverkehr, dar. Durch eine
vom Botanischen Institut der
Universität Innsbruck im Aufti.i.i- der Stadt im Jahre 1987
ei stellten
Flechtenkartierung

konnten die Auswirkungen des
Verkehrs zweifelsfrei erwiesen
werden.
In Erkenntnis der Situation wurde von der Stadt t iihrung eine Reihe von Maßnahmen vorbereitet
und eingeleitet. Beispielsweise
wurde zur Förderung des öffentlichen Verkehrs 1987 das übertragbare Umweltticket eingeführt. Die Verbilligung der Monatskarte mit Beginn dieses Jahres erbrachte eine Absatzsteigerung von über 10%. Ab 1988
wurde mit der Einführung des
Verkehrsverbundes
begonnen,
der noch weiter ausgebaut wird.
Die Busverbindungen in die Reichenau und das O-Dorf werden
auf umweltfreundliche O-Busse
umgestellt; weitere Linien werden
folgen. Auch die vorgesehene
Ringlinie zur direkten Verbindung der Außenbezirke wird weitere Verbesserungen bringen. Ergänzend dazu wird der Ausbau
des Radwegnetzes und der Grünflächen betrieben.

Freiwilliger „Führerschein" schon
für zwölfjährige Radfahrer
Aktion „Der gute Radfahrer" wurde wiederbelebt
(We) Verkehrszeichen gelten für
Radfahrer gleichermaßen wie für
motorisierte Verkehrsteilnehmer.
Autofahrer
brauchen
einen
Führerschein, Radfahrer hingegen werden bereits mit 12 Jahren
ohne jegliche Prüfung in den Verkehr „geschickt". Dabei sind gerade die Radfahrer im Straßenverkehr besonders gefährdet.
Das Verkehrssieherheitskomitee
der Stadt Innsbruck (Aktion
Minus Zehn Prozent) unter Vorsitz von Stadtrat Dr. Harald
Hummel hat daher angeregt, die
Aktion „Der gute Radfahrer",
die vor ea. zehn Jahren schon mit
Erfolg praktiziert wurde, wieder
einzuführen.
Angesprochen sind dabei die
Schüler der 2. Klassen der Hauptschulen, also die Zwölfjährigen.
Die Teilnahme ist freiwillig. Der
Unterricht erfolgt in der Schule,
ebenso der theoretische Teil der
Prüfung. Die praktische Prüfung
wird durch die Polizei (Verkehrsgarten) abgenommen.
Die Aktion wird in Zusammenarbeit mil dem Bezirksschulrat,
dein Jugendrot kreuz, der Polizei
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und den Schulen durchgeführt.
Als Lohn winken ein Ausweis und
für die Besten ein Buchgeschenk.
Für die Prüfung im Juni haben
sich ca. 150 Schüler angemeldet.

Trotz, aller Problematik bei der
Sticko.xidbelastung kann in Innsbruck von einer akuten Gesundheitsgefährdung
durch eine
Smogsituation nicht gesprochen
werden. Im abgelaufenen Winter
wurde nur in einigen wenigen
Halbstundenintervallen etwa erst
der halbe Wert des Grenzwertes
der 1. Smogalarmstufe erreicht.
Auch bei den Tagesmittelwerten
wurde der von der Österr. Akademie der Wissenschaften erarbeiDie „5-Tage"-Umwelt-Netzkarte,
gültig an fünf beliebigen Tagen im
innerstädtischen Bereich, macht
es möglich: Für nur 19 Schilling
am Tag fahren Sie sooft und wann
Sie wollen. Schon die dritte Fahrt
ist gratis.
tete Langzeitgrenzwert von 52
ppb im vergangenen Winter nur
an 13 Tagen überschritten.
Es kann also aufgrund der derzeitigen Erkenntnisse angenommen
werden, daß eine akute Gesundheitsgefährdung nicht gegeben
ist, trotzdem sind alle Maßnahmen zu ergreifen, die eine weitere
Verringerung der Luftbelastung
bewirken können wobei vor allem
auch die Bereitschaft der Bevölkerung zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel und
zum Verzicht von entbehrlichen
Fahrten mit dem Privat-Pkw notwendig ist.

Bergbahnen feiern
„Geburtstag"
(We) Die Nordketten- und
Patseherkofelhahn
feiern
heuer ihren 60. „Geburtstag" . Aus diesem Anlaß sind
auf der llungerhurg sowie in
Igls Dorffeste geplant. Ab
30. Mai werden an den lalstationen beider Bahnen Gedenkausstellungen zu besichtigen sein, die die Verkehrsbetriebe mit Hilfe des
Innsbrucker Stadtarchives
zusammengestellt haben.
Auf Hochtouren wird derzeit an der Erstellung des
Innsbrucker Seilbahnkonzeptes gearbeitet, das womöglich noch im Jubiläumsjahr eine lx>sung für die Sanierung der Nordketten- und
Patscherkofelbahn aufzeigen soll.
Ernst wird es nun mit der Beschneiungsanlage am Patscherkofel. Die Verhandlungen mit dem Fremdenverkehrsverband
InnsbruckIgls und der Agrargcmeinschaft Patsch sind in der
„Zielgeraden". Gespräche
sind derzeit auch mit dem
Verkehrsministeriuni, dein
Amt für Wildbach- und l.awinenverbauung und einer
Seilbahnfirma im Gange, die
die Erneuerung bzw. den
Neubau des Seegrubenliftes
zum Inhalt haben.

IVB: 1987 starker Einnahmenrückgang
Aus der Aufsichtsratsitzung der Verkehrsbetriebe vom 11. April 1988
(We) Die an sich schon brisante
finanzielle Situation der Innsbrucker Verkehrsbetriebe wird
nun durch die im Raum stehende
Kürzung der „Nahverkehrsmilliarde" des Bundes und durch
einen Einnahmenrückgang im
Jahre 1987 in der Höhe von 5,3
Millionen Schilling noch verschärft. Im Vergleich zu 1986 verzeichneten die Stadtlinien der
IVB einen Einnahmenrückgang
von rund zwei Millionen Schilling
(—1,32 Prozent), die Hungerburgbahn von S 951.448, (—21,12
Prozent), die Patscherkofelbahn
von rund 1,4 Millionen Schilling
(—8,62 Prozent), die Nordkcttenbahn von S 143.319,— (—0,95
Prozent), die Muttereralmbahn

tionen. Im Jänner konnte ein Zuwachs von 7,X8 Prozent und im
Februar von 10,65 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet
werden. Monatskarten gelten
nunmehr übrigens ab dem jeweiligen Monatsheginn sechs bzw. 12
Monate, nicht wie bisher vom 1.
Jänner bis 30. Juni bzw. vom I.
Jänner bis 31. Dezember. Ein
neues Service bieten die Verkehrsbetriebe ab 1. Juli: Jahres- und
llalbjahreskarten können mittels
Hankein/ug bezahlt werden, lormulare gib! es an den Verkaufs/ i i k u n l l dci B a h n ist in B ä l d e zu stellen. Der Vorteil: Das Anstellen um den Kauf der ein/einen
rechnen.
Erfreulich is( der Zuwachs beim Monatskarten entfällt. Die BeVerkauf der Monatsnetzkarten günstigung bleibt: 12 Monate
seit Einführung der neuen Kondi- fahren, 10 Monate bezahlen.

von S 746.562,— (—8,87 Prozent). Der Vorstand ist an den
Bürgermeister als Eigentümervertreter herangetreten, damit
eine neuerliche Besprechung über
die finanzielle Situation der Verkehrsbetriebe stattfinden kann.
Starke Einbußen mußten die
Bergbahnen in dieser Saison aufgrund des fast nicht vorhanden
gewesenen Winters in Kauf nehmen. Die Muttereralmbahn hat
mit Ende der Saison ihren Betrieb
endgültig eingestellt. Mit einer
Entscheidung über die weitere

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 5