Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.4

- S.25

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Aus Sicherheitsgründen und um
eine weitestgehende Geschwindigkeitsregelungzu erzielen, u in
de für den in der Bergstat ion ei
folgenden Antrieb des Zugseiles
das
Gleichstromsystem Wardvon je 1.900 m Länge bestimmten
Tragseile geliefert, die bei einem Leonard gewählt. Der durch eiDurchmesser von 49 Millimetern nen Transformator von 5.000 auf
ein Gewicht von je 18 Tonnen hat- 220 Volt umgespannte Wechselten und mit einem Spezialwagen strom wurde mittels eines IOIIC
der Mittelgebirgsbahn transpor- renden Gleichrichtersatzes in
tiert wurden. Das Fassungsver- Gleichstrom von 0 bis 220 Voll remögen der zwei holzverkleideten gelbarer Spannung zur Speisimg
Kabinen — sie trafen sich im Pen- des Hauptantrieb-Gleichstromdelverkehr in der Mittelstation motors umgewandelt. In einer
Heiligwasser (1.150 m) — betrug 1928 erschienenen lest sei n i 11
je 24 Personen, die Fahrge- heißt es: „Wir besteigen die beschwindigkeit drei Meter/Sekun- queme Kabine, geräuschlos seizt
de und die Beförderungsleistung die Maschinerie ein und wir
72 Personen/Stunde. Die nach schweben schon über den grünen
dem System Bleichert-Zuegg er- Wiesenplan." Und weiter: „Vorrichtete Patscherkofelbahn — ab, wenn sich die Hänge des Pat
ihre Eröffnung erfolgte am 14. scherkofels rundum mit einem
April 1928 — verfügt über elf leuchtenden Teppich von .Alpen
Stützen und war mit einer Ge- rosen umkleiden, über den imseie
samtlänge von 3.800 m die längste Kabine hinwegschwebt, ist die
Fahrt von unvergeßlichem Reiz."
Seilschwebebahn Österreichs.

Der Bau der Patscherkofelbahn

Der Patschcrkolel (2.248 m) wurde wegen seiner herrlichen Aussieht nicht von ungefähr als „Tiroler Rigi" bezeichnet. So ist es
nicht verwunderlich, daß bereits
in den Jahren 1903/04 die Projektierung für eine Seilschwebebahn I anser See—Patscherkofel
beziehungsweise 1910—1912 für
eine Standseilbahn Igls—Heiligwasser, verbunden mit einer SeilVon Dr. Herbert Woditschka

Igls als auch Schwaz der Konkurs,
doch wurde eine Sanierung 1931
durch das I .and Tirol ermöglicht.
Am 1. Jänner 1941 wurde die Patscherkofelbahn von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben übernommen.
Auf Initiative des unter Vorsitz
von Komm.-Rat Adolf Zimmer,
Besitzer des Hotels „Iglerhof",
im Rathaus von Igls tagenden
Bauausschusses wurde am 15.
Juli 1926 die Trasse probeweise,
am 1. August endgültig ausgepflockt. Nachdem am 9. März
1927 der Vertrag mit der Firma
Adolf Bleichert in Leipzig-Gohlis
unterzeichnet worden war, erfolgte am 15. Mai der Spatenstich
zur Herstellung einer Materialseilbahn, durch welche bis Ende
1927 insgesamt 8.000 Tonnen befördert wurden. Bis zu ihrer Inbetriebnahme am 20. Juli erfolgte
die Zufuhr des nötigen Baumaterials — ca. 10.000 Kilo — durch
Flugzeuge der Süddeutschen
Lufthansa. Der Bau der Bergstation (1.960 m) wurde durch die
Firmen Grissemann, Walch &
Hinteregger am 6. Juli, jener der
Talstation durch die Firma
Schratz am 9. Juli mit Fundamentaushub begonnen; bereits
am 28. Oktober konnte die Firstfeier an der vom Innsbrucker Architekten Ing. Hanns Fessler gestalteten Berg- und Talstation begangen werden.

Schwebebahn
Heiligwasser—
Patscherkofel, erfolgte (vgl. Walter Kreutz: Straßenbahnen, Busse
und Seilbahnen von Innsbruck,
S. 267 ff.).
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde am Beginn der zwanziger Jahre das Projekt wieder aufgegriffen. 1924 erhielt Igls als Standortgemeinde vom Handelsministerium eine Konzession, mit den Vorarbeiten zum Bau der Patscherkolclbahn zu beginnen. Um freie
Hand für die Vorverhandlungen
zu haben, kündigte die Gemeinde
Igls, die bis dahin den Strom vom
Elektrizitätswerk Schwaz bezogen hatte, diesen Lieferungsvertrag. Daraufhin machte die Stadt
Schwaz nicht nur ein Angebot für
einen äußerst günstigen Stromtarif, sondern war im Dezember
1926 auch bereit, sich mit einem
Kapital von 600.000 Schilling am
Bau der Patscherkofelbahn zu
beteiligen. Die Gemeinde Igls beteiligte sich daran mit 400.000 S. Mitte Dezember 1927 wurden die
Im Juni 1929 drohte dann sowohl zwei für die beiden Teilsirecken

1888 VOR HUNDERT JAHREN
21. April: „Die Überfuhr in Verkauf des Hauses HerzogMühlau wurde gestern abends Friedrich-Straße Nr. 8 bin ich geeingestellt. Die Behörde hat die zwungen, meine daselbst befindConcession infolge hohen Was- lichen Lokale zu räumen und bitserstandes bis zum Eintreffen des tet sich dem geehrten P. I. Publi
neuen Seiles entzogen. Mit dem kum die seltene Gelegenheit, alle
neuen Seile, das bis 23. oder 24. möglichen Artikel in Galanterie ,
ds. erwartet wird, kann bis zu ei- Kurz-, Kinderspiel- und Dieehsner Wasserhöhe von 2 Metern die lerwaaren, Rauchrequisiten, Kegel und Kugel, Regen und Son
Fähre benützt werden."
nenschirme, Spazier- und Berg2. Mai: „Occasion. Reeller Ausstöcke, Lodenmäntel und I ederverkauf. Handlung zum Schützenköni» Innsbruck. Durch den hosen, Rucksäcke, Strohhute und
Hutfedern, Grab- und liauerkränze, Kinderwägen unter dem
Einkaufspreise zu erhalten."
9. Mai: Der Innsbrucker Musikverein kündigt die Feier seines 70Jahr-Jubiläums mit der Aufführung eines Werkes von Josef
Pembaur an.

12. Mai: UmeineErinnerungsfcier an den Kriegs-Ausmarsch der
Innsbrucker und Tiroler Schützen im Jahre 1848 (an die Südgrenze von Tirol, Anm.) zu organisieren, bildet sich ein vorbereitendes Komitee, das „die noch lebenden und wohlerhaltenen 1 an
desverteidiger, einschließlich der
in 1 irol in Verwendung gestandenen Militärs und Finanzbediensteten, die geneigt sind, den vaterAm 14. April /(/_V so/ml vor öü Jahren £///£ die l"utseherkojelhahn m Beineb. Das Bild zei^t die Bern- landsfreundlichen Sinn durch ihr
station im I"lröffnungsjahr: Line Stütze der Materialseilhahn steht noch. In der Station erkennt man eine Erscheinen zu bethätigen", zur
der kantigen I lolzkahinen, die 24 Fahrgäste faßten.
fl-"olo: Richard Müller; Original im Stadtarchiv) Mitwii kuim einlädt.