Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.4

- S.11

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Schmucke Hausfassaden bereichern das Stadtbild
Auch heuer sind /ahlreiehe Renen iei"inmcu /U erwarten — Altstadtreleral berät. Stach L-ibl Zuschüsse
(Ih) Wir nffriii"ii Alibis durch
Innsbruck spaziert, ilcm wird i-s
nicht entgehen: Die lläuscrfassaden werden von Jahr /u Jahr
schm ucker, die Zahl der sanierten
und frisch gcfarbelten Schausei(cn der Mauser iiiiiiint nisanl /u.
l.s ist otlensii lillu h, die IM"legc
des Besitzes hat wieder grollen
Stellenwert. Diesen Eindruck
kann Ing. Hubert Sprenger, IAMter des Allsladtreleratcs im Rathaus in der KallmeraversIralJe,
nur bestätigen. Bei ihm hat sich
die Anzahl der eingegangenen
Rcnovicrtingsansuchen im letzten Jahr verdoppelt, und auch für
heuer wird keine Abschwächung
erwartet.
Das Altstadtreferat wirkt als
Aulklarungs- und Beratungsstelle I"m Baumaßnahmen in jenen
Bereichen von Innsbruck, die
dem Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz unterliegen. Hier
überwacht das Auge des Gesetzes
streng die Erhaltung des „für das
Stadtbild charakteristischen Gepräges". Demzufolge bedürfen
alle Änderungen an der Fassade,
Renovierungen sowie Neu-, Zuund Umbauten eine Bewilligung,
und zwar unabhängig von den
Auflagen des Denkmalschutzgesetzes.
Um Verzögerungen zu vermeiden, tut der Bauwerber gut daran,
das Vorprojekt sowohl der Stadtplanung als auch dem Altstadtreferat vorzulegen. Die Angaben
weiden dort geprüft und, wenn
erforderlich, in der Folge auch
dem ehrenamtlich tätigen Sachverstandiuenbeirat des Landes

I iml ( Yoi sit/eiuler l Iniv.-I"rof.
Aieliilekl I )ipl. hii". I )aiim) vor
yelej"l. 1 i si wenn alles eulspi ichl,
kann „IM mies I ielil" gegeben
uciden.

Wo gelten diese
Vorseh ritten?
In Innsbruck gibt es neben
der Erhalt ungszone, die große Teile des Innenstadtbereiches umfaßt und in der besonders strenge Vorschriften
gelten, noch Schutzzonen in
St. Nikolaus, Mühlau, Arzl,
Amras und Wüten, wobei in
diesen früher selbständigen
Gemeinden in erster Linie
der charakteristische Dorfkern geschützt wird. Unter
Schutz steht auch der VillenSaggen und ein weiterer Bereich in Wüten. Neu hinzugekommen ist im Vorjahr die
Schutzzone Hotting, die
weit in die Dorfgasse hinaufreicht, und die von erhaltenswerten Villen gesäumte
Anton-Rauch-Straße
in
Mühlau.

Kommt nach der Renovierung neu zur Geltung: Eine typische SaggenVilla aus dem vorigen Jahrhundert.
(Fotos: Frischauf)

wenn z. B. anstelle der geplanten
Kunststoffenster sprossenunterteilte Holzfenster gewählt werden, wenn wertvolle Stuckverzierungen erhalten und saniert werden oder wenn der Fassadenanstrich in Abstimmung mit dem
Amt mit Mineralfarben erfolgt.
Auch die Mehrkosten für die
Dacheindeckung mit Biberschwanzziegeln anstelle von Betonziegeln übernimmt die StadtDas Stadtkern- und Ortsbild- gemeinde. Die Höhe der Fördeschutzgesetz beschert den Bür- rung ist unterschiedlich, liegt
gern nicht nur zusätzliche gesetz- aber durchschnittlich bei zwanzig
liche Hürden, sondern auch fi- bis fünfzig Prozent der Kosten.
nanzielle Zuschüsse. Dies aus der Die Stadtgemeinde erhält die
Überlegung heraus, dato die Er- Hälfte davon vom Land Tirol zuhaltung des Altbestandes bzw. rück.
die Erneuerung nach altem Vor- Sind Baumaßnahmen auch im
bild Mehrkosten verursacht. Von Innern des Hauses geplant, kann
der öffentlichen Hand gefördert eine zusätzliche finanzielle Hilfe
wird u. a. der Fensteraustausch, durch das Wohnhaussanierungs-

gesetz beantragt werden.
Für die Förderung nach dem
Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz hat die Stadtgemeinde in
den vergangenen Jahren jeweils
zwei bis drei Millionen Schilling
bereitgestellt.
Ich kaufe möglichst Produkte ohne Ireibgas, weil ich mir Sorgen
um unsere Atmosphäre mache.
Und Sie? Helfen Sie mit, die
Ozonschicht unserer Erde zu erhalten, es kommt auf jeden einzelnen an.
• Beim Lehrlingswettbewerb für
Floristen, der kürzlich in Verbindung mit der Blumenausstellung
durchgeführt wurde, errangen
Astrid Siedler von der Firma
Siedler und Karin Wosnitzka von
der Firma Walpoth das große Leistungsabzeichen.

Der gute Ton im Umgang mit dem Bürger trägt Früchte

Instandsetzung erfordert großes
handwerkliches Können: reich verzierte iässaden am linken Innufer.

In letzter Zeit hat sich nicht nur
das österreichische Fernsehen,
sondern sogar eine ostdeutsche
lageszeitung aus Karl-MarxStadt mit dein vor rund einem
Jahr von der Magistratsdirekno/i nach dem Vorbild einiger
deutscher Studie herausgegebenen Küchlein „h".mpfehlungen
Jar den Umgang mit dem Hur
ger" beschäftigt.
Sein geistiger Vater, Magistrals
direktor Dr. August Wammes,
wollte — wie er betont damit
„keineswegs die städtischen

Bediensteten rügen oder belehren". Vielmehr sollten durch allgemeingültige Feststellungen und
Tips, verbunden mit den humor
vollen Zeichnungen des (im Stadt
planungsamt wirkenden) Dipl.
Ing. Thomas Posch, Hinweise gegelwn werden, wie sich beim tügli
chen Kontakt Bürger und Beamte
gegenseitig das leben erleichtern
können. Damit soll eine Enlwick
lung in dang gesetzt werden, die
der Magistratsdirektor den „Kreislauf des Positiven" nennt: i"reund
liches /•"ntgegenkom/ih"/i, sach-

kundiges Eingehen auf die Anliegen des Bürgers erhöhen dessen Zufriedenheit, die als Lob
zum Beamten zurückkommt,
was wieder Iristung und Arbeitsfreude erhöht. Letztlich
kommt jeder über eine positive
I ebenseinstel/ung privat wie beruflich zu hoheivm Iebensglück.
Bei der gegenteiligen Entwicklung, dem „Kreislauf des Negativen", geht es anders herum, was
niemanden Jri"ut oder nutzt. Diese Entwicklung gelle es zu duivhhn"chen und zu iH"kämpfen.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 4

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