Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.9

- S.6

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Amtsblatt Nr.9
Abschrift des Befehles an den Innsbrucker Schützenhauptmann
Attlmayr vom 31. März, nach Mauls zu marschieren, 3. ein flüchtig
hingeworfenes Verzeichnis jener Innsbrucker Scharfschützen, die
sich besonders hervortaten unter kurzer Angabe ihres besonderen
Verdienstes (z. B. bei Jos. Stolz und Franz Schroll „hat mit
Ablassen von Steinen und Schüssen mehrere Feinde erlegt"), und
4. ein Verzeichnis jener Schützen, die am 2. April „zu Vals freiwillig die feindlichen Vorposten zu Meransen zu patrouillieren
ausgetreten sind".
Wörndle schildert in seinem Bericht die Ereignisse meist ausführlich und gebraucht dabei die erste Person. Pusch zählt die Begebenheiten kurz auf und scheint manchmal fast einen Auszug der
Wörndlischen Darstellung zu geben. Nach der Episode am Friedhof
schildert Wörndle z. B. den wegen der Bedrohung der Rückseite
durch feindliche Abteilungen notwendig gewordenen Rückzug und
schreibt: „Es war 3VZ Uhr nachmittags, als ich Befehl gab, das
Dorf Spinges zu verlassen." Pusch hingegen fährt gleich nach der
Erwähnung des Mädchens fort: „— (Mauer hinab). Allein jetzt von
einem anderm Detachement im Rücken bedroht, ordnete der Obercom. Wörndle um 4 Uhr Nachmittag den Rückzug an."
Läßt sich nach den bisherigen Ausführungen die Abfasfungszeit
des Berichtes in der Pusch-Chronik, dem auch bereits I . E. Bauer
in seinem Buche „Innsbrucker Tchützenwesen und Schützenfeste"
(1903) die Namen der bei Spinges gefallenen, verwundeten und
gefangenen Innsbrucker entnommen hat. auch nicht mehr einwandfrei feststellen, so bleibt er trotzdem wegen der Erwähnung
des Mädchens von Spinges und der besonders auf die Innsbrucker
Schützen Bezug nehmenden Mitteilungen werwoll und beachtenswert.

samillenkundlickes aus Innsbruck
Von Dr. K a r l

Schadelbauer.

(2. Beitrag)

Die Innsbrucker Vürgermatrikel 1798—1813: 1. Forts.
Am nämlichen Tage (30. April 1798) wurden vor Herrn Bürgermeister Joseph Ritz in Pflicht genommen nachstehende, neu aufgenommene Bürger.1. Jakob Hofer, k. k. Normalschullehrer, von Delfes in Stubay
geb., Sohn des Sylvester H., erhielt die Aufnahme unentgeltlich.
2. Franz Anton Kurzmüller, ein Kirfchner von Profession, von
Tölz aus Bayern geb., welcher die Franziska von Eiberg
oerw. Hopfner ehelichte und mit selber eine Kirschnergerechtfame
erhalten, wurde belegt mit 80 f l .
3. Joseph Riedl, Schneidermeister, von Matrey geb., Sohn des
Peter R. Bauersmann dort, erlegte 30 fl.
4. Peter Denifle, Zeichenmeister bei der dasigen Normalschule, von
Vulpmes geb.. Sohn des Joseph D., Bauersmann dort, wurde
unentgeltlich aufgenommen.
5. Thomas Lechthaler, von Graun geb., heiratete die hiesige Bürgerstochter Gertraud Auracherin und war als Bürger und
Galanteriehändler aufgenommen gegen 125 f l .
6. Anton Scherer, Handelsmann, von Donauwerth aus der Pfalz
geb., Sohn des anher übersiedelten Anton Sch. gew. Leinwanddruckers, erlegte in Anbetracht, daß er sich bei der Stadtgarde
befindet. 50 fl.
7. Ioh. Partinger, Schneidermeister, Sohn des hiesigen Inwohners
Bartlmä P., ist Etadtgardist und erlegte 26 fl.
8. Jakob Windisch, Schuhmachermeister, Sohn des Mathias W.
dasigen Inwohners, erlegte 24 fl.
9. Ioh. Hofmann, aus Greifenburg in Oberkärnten geb., erhielt
durch Anheiratung der Katharina Löfflerin eine Spezereigerechtsame und erlegte 94 f l . 30 kr.
10. Franz Vogel, Stadtspitalmeßner und Schneidermeister, Sohn
des Georg V. hiesigen Inwohners, ist bei der Stadtgarde und
erlegte 40 fl.
11. Anton Piger, Weltpriester und Katechet bei der Normalschule,
erhielt die unentgeltliche Aufnahme.
12. Martin Hinterloner, Spänglermeister, Sohn des hief. I n wohners und Tpänglerm. Ignaz H., erlegte 26 fl.
13. Joseph Kuepach, Schlossermeister, Sohn des hies. Inwohners
Joseph K.. gew. Schlosserm., erlegte 60 fl.
14. Mathias Stocker, Nadelmachermeister. aus Wien geb.. Sohn
des Konrad St. bei der Etadtgarde, erlegte 36 f l .
15. Adam Ott, Schuhmachermeister, von Schmolz im Pilfener Kreise
aus Böhmen geb.. bei der Ttadtgarde, erlegte
.

Iti. Franz Köck. handelt mit Weberzeugen. Sohn des hies. I n wohners Peter K., Webermeisters, erlegte 50 fl.
17. Joseph Georg Späth, Ratsdiener bei dem k. k. OÖ. Appetlationsgerichte, von Rottholz im Unterinntal geb., zog zweimal
mit den hief. Milizkompagnien als Hauptmann gegen die
Franzosen aus und erhielt zur Belohnung das Bürgerrecht
unentgeltlich.
18. Johann Kraus von Apfeldorf aus Bayern wurde als Galanterie (!) und Bürger aufgenommen gegen 150 fl.
19. Franz Anton Wiest, Tischlermeister, von Großmittelberg aus
Algey geb., erlegte 80 fl.
20. Ignaz Bader. Sohn des Ioh. Bader von Gärmisch aus dem
Freysingischen, Kirschnermeister, ist Stadtgardist und entrichtete 36 fl.
21. Leonhard Oberlindober, Spezereihandelsmann, Sohn des
Kaspar O. zu Kundl im Unterinntal, erlegte 80 fl.
22. Sebastian Helbling, Krämer daselbst, Sohn des Christian H.
von der Malser Haid, Gerichts Naudersberg, erlegte 60 fl.
23. Ioh. Kastner, Perrückenmacher, Sohn des hies, von Tabor aus
Deutfchböhmen geb. I n w . Ioh. K.. erlegte 30 fl.
24. Jakob Klemens Bacher aus Magnainen (? Magnanier — Seidenzüchter) im Venetianifchen geb., ehelichte die hies. Bürgerstochter Josepha Appeller und war als Materialhändler und
Bürger aufgenommen gegen 100 fl.
25. Franz Unterberger, Wirt am goldenen Hirschen, Sohn des
Veit U. Pulverer zu Wald. Gerichts Thaur. erlegte 100 fl.
26. Andreas Stockhammer, Wirt an der Traube, Sohn des Georg
St. Bauersmann zu Thaur, erlegte 100 fl.
27. Andreas Scherer, Wollenstrumpfwirker, von Hartheim in Breisgau geb., Sohn des Jakob Scherer, Bindermeister alldort, erlegte 25 fl.
28. Ioh. Mayr, Handschuhmachermeister, Sohn des Anton Mayr
hies. Inwohners und Handschuhmachermeisters, ist bei der
Stadtgarde enroulirt und bezahlte darüber noch 40 fl.