Innsbrucker Stadtnachrichten

Jg.1988

/ Nr.3

- S.3

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/ /(•/><• Mil burger!
I-im: Innsbrucker Delega
lion, bestehend aus ReprüM"iuanicn aller drei Stadtsenats fruktionen,
besuchte
( "a/iiary, um an Ort und Stelle
die (uneben/leiten zu studieren.
Besf>rechungen mit Finanzt" v/>< neu, wie Professor ßrent
Ritchie, Dekan der Fakultät
Im Management an der Universität Calgary, haben aufgezeigt, daß man zwar Finanzierungsmodelle in Übersee
mit solchen in Europa nicht
unbedingt vergleichen kann,
daß jedoch die Olympisehen
Winterspiele mit Gewinn abgeschlossen werden. Die
Spiele von Sarajevo erbrachten ein Plus von fast einer
halben Milliarde Schilling.
("ulxary wird wahrscheinlich
mit rund2,2 Milliarden Schilling Überschuß abschließen,
(iesj)räche mit IOC-Präsident Samaranch und FISPrasident Hodler sowie die
B< -sn iitigung
zahlreicher
Sportstätten zeigten, daß unsere Anlagen etwa zu zwei
Drittel einsatzfähig sind,
einige Sportstätten müßten
allerdings neu geschaffen
werden.
/(7/ konnte erkennen, daß alle
Stadt"Senatsfraktionen (ÖVP,
SPÖ und TAB) für eine Bewerbung um Olympische
Spiele sind, bringt doch uliein
schon die Tatsache einer sol des Zeitpunktes der Bewerbung bestehen noch verschic
dene Auffassungen, doch
werde ich um einen Konsens
bemüht sein.

Gedenkstunde des Gemeinderates am 11. Mär:; „Wehret den Anfängen!"

(Fotos: Fliskases)

Lehre aus dem Anschluß-Gedenkjahr
kann nur heißen: „Nie wieder!"
Ernstes Besinnen an den Verlust der Eigenstaatlichkeit Österreichs vor 50 Jahren
dikalisierung verzweifelter Menschen führen . . . Kämpfen wir dafür, daß insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit nicht übermächtig
wird!" Blind sei, wer glaubt, in
Österreich gebe es heute keinen Faschismus — „er hat nur andere Namen". „Unser Land ist heute
des Innsbrucker Gemeinderates
lebensfähig und hat alle Voraussetin den Ursulinen-Sälen. Dabei
zungen für eine glückliche Zuanalysierte Bürgermeister Rokunft." Grundlage des politischen
muald Niescher die historischen
Handelns müsse Voltaires BeEreignisse, die ins Unheil führten,
kenntnis sein: ,Ich mag verdam„weil auf allen Seiten Fehler gemen, was du sagst, aber ich werde
macht wurden", und zog daraus
mein Leben dafür einsetzen, daß
die Lehren:
du es sagen darfst." "
„Hüten wir die Tugenden Toleranz und Kompromiß! . . . Es Den Abschluß des Festakts, an
wäre eine historische Tragik, wür- dem die Spitzen der Behörden teilden die Gräben wieder aufbre- nahmen, bildete ein zeitgeschichtchen zwischen den gegensätzli- liches Referat von Archivdirektor
chen Lagern von einst, würde die Doz. Dr. Franz-Heinz Hye, das im
steigende Arbeitslosigkeit wie Appell gipfelte: „Wehren wir den
schon einmal wieder zu einer Ra- Anfänuen!"

(Kiz) Der 11. März 1938 brachte für Österreich den Verlust seiner
Eigenstaatlichkeit und den (wenngleich von vielen herbeigesehnten)
„Anschluß" an Hitler-Deutschland. Der 11. März 1988 war, im
Abstand eines halben Jahrhunderts, in ganz Österreich ein besonnener Blick zurück, verbunden mit dem Vorsatz für die Zukunft: Nie
wieder Intoleranz, Rassenhaß, Faschismus, Totalitarismus, nie
wieder Krieg in Europa!

Die Gedenkveranstaltungen in
Innsbruck begannen mit einem
ökumenischen Gottesdienst im
Dom am 10. März; es folgte ein
von christlichem Verständnis geprägtes, bemerkenswertes Referat von Bischof Dr. Reinhold
Stecher. Ihren Höhepunkt erreichten die Veranstaltungen am
11. März. Nach Kranzniederlegungen der Stadt führung am KZDenkmal in der Reichenau, am
Denkmal für die Bombenopfer
am Pradler Friedhof und vordem
Befreiungsdenkmal auf dem
Landhausplatz folgte ein Festakt

Die Opfer des
Nazi-Wahnsinns
Das sind die Opfer der Folgen des
verbrecherischen Naziregimes:
bei 22 Fliegerangriffen auf Inns
brück, bei denen rund 17.500
Bomben fielen, starben 498 Men
sehen
weitaus überwiegend
aus der Zivilbevölkerung.
Im Krieg fielen 2.062 Soldaten
aus Innsbruck, nicht gerechnei
/ahlicichc ei mißte.
Aus rassischen, iclk"iösen und
anderen
weltanschaulichen
(iründen sowie durch I ut hanasie
ermordet wurden 165 Mitbürger.

Kranzniederlegung durch die Bürgermeister Romuald Niescher,
Rudolf Krebs und Ing. Krasovic vor dem KZ-Mahnmal Reichenau.

Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1988, Nr. 3

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